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2. Bundesliga Viernheim – vorentscheidender Schritt in Richtung Meisterschaft?

Oder: Wie eine ruhige Kugel im Viernheimer Waldstadion geschoben wurde… und zwar die komplette Laufstrecke entlang!

Noch weniger als eine Woche verbleiben bis die 2. Bundesliga Süd zum Saisonfinale in Baunatal einlädt. Hier wird sich entscheiden, wer Süddeutscher Meister wird. Vergangenen Samstag wurde das vorletzte Rennen der Saison ausgetragen, welches auch einen gewissen finalen Flair mit sich brachte. Das Team des DSW Darmstadt ging mit den Athleten Julius Gartermann, Lars Anders, Uwe Drescher, Felix Kirmaier und Felix Schwarz definitiv nicht als Favorit auf den Tagessieg an den Start.

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Bei ungewohnten kühlen 18 Grad und nassem Ambiente startete der DSW-Squad die Mission, dem süddeutschen Meistertitel etwas näher zu kommen, im Viernheimer Waldschwimmbad mit jeweils 30 Sekunden Abstand auf die Verfolger. Die mittwochs zuvor geprobte Renngeschwindgkeit wurde von mir, dem Führungsschwimmer, im Wettkampf leicht verfehlt. Da dies enorme Auswirkungen auf die schwächeren Schwimmer des Teams hatte, gestalteten sich die 400 m im Wasser sehr unruhig. Nichtsdestotrotz konnten wir das Schwimmen mit einer soliden Zeit beenden und uns geschlossen auf die 20 km lange Radstrecke, begeben, die in 5 Wendepunkt-Runden aufgeteilt war. Durch im Training zuvor perfektioniertes Wechseln des Führungsfahrers und Antreten nach den Wendepunkten gelang es uns, den DSW-Zug schneller und höher zu beschleunigen als die Konkurrenz, was uns entscheidende Sekunden für den weiteren Rennverlauf erbrachte.

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Schon bald stand die gefürchtete dritte Disziplin an, in welcher wir schon letztes Jahr den Tagessieg verspielten. Aufgrund der Laufergebnisse der letzten Wochen war nun besonderes Augenmerk auf mich gerichtet, denn wie es für ein Teamrennen nun mal üblich ist, zählt der vierte Läufer der Mannschaft für das Endergebnis. Es galt nun, die Führung sicher ins Ziel zu bringen. Um nichts zu überstürzen, gingen wir die ersten 1,5 km sehr kontrolliert an. Unter ständiger Beobachtung der Zuschauer, die auf einer zentral an der Laufstrecke gelegenen Tribüne Platz gefunden hatten, fing das Rennen langsam an, schmerzhaft zu werden. Die Hälfte der Laufstrecke lag nun ohne größere Zeiteinbußen hinter uns, doch aus eigener Kraft hätte ich das für den Sieg zu liefernde Tempo nicht mehr halten können.

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Ohne zu zögern, begannen Uwe und Lars mit aller Kraft, meinen 80 kg schweren Körper der Ziellinie mithilfe von Schüben, Zügen, aber teilweise auch Tritten näher zu bringen. Jede Hilfe kam mir gelegen und fühlte sich in etwa so an, als würde man bei Mario Kart eines der begehrten Regenbogen-Boost-Felder passieren. Das Tempo konnten wir so einen weiteren Kilometer aufrecht halten, bis mein Körper durch beidseitige Oberschenkelkrämpfe unmissverständlich klar machte, dass es ihm so langsam reichen würde. Doch so kurz vor dem Ziel konnte ich in einem so wichtigen Rennen nicht einfach hinschmeißen. Ich biss meine Arschbacken zusammen und versuchte mit Hilfe mentaler Fokussion meine Nervenverbindungen zu kappen, um meine implodierenden Beine nicht mehr zu spüren. Vergebens.

Wie ich die letzten 1500 m überstand, weiß ich leider nicht mehr, da ich aufgrund der Erschöpfung einen Filmriss erlitt. Das Letzte, an was ich mich erinnern kann, ist, dass ich von meinen Teamkollegen am Streckenrand in etwa so gemustert wurde, als wäre ich ein französischer König, dessen Kopf nach einem Enthauptungsversuch grade noch so am Rest des Körpers befestigt war und er die Qualen seiner Hinrichtung verspürte. Die Karneval-Playliste des Stadion- DJs, die meines Erachtens zeitweise gegen Menschenrechte verstoßen hat, machte es auch nicht besser.

Plumps – mein Körper knallte auf den Boden im Zielbereich. Nachdem ich meine Gedanken wieder beisammen hatte und meine Beinmuskulatur das erste mal wieder Entspannung erfuhr, wurde ich von einem überglücklichen Uwe Drescher empfangen, der mir stolz den Tagessieg verkündete, welcher nur durch die überragende Teamleistung aller fünf zustande kommen konnte. Mein Dank geht hier an meine Teamkollegen, die mich über meine Grenzen hinaus bis ins Ziel geprügelt haben.

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Der DSW liegt nun in der Gesamtwertung weiterhin auf Platz 1 und konnte den Vorsprung tatsächlich noch ausbauen. Das gibt Zuversicht und Hoffnung für den letzten Wettkampf der Saison in Baunatal. Denn unser großes Ziel – die süddeutsche Meisterschaft – ist zum Greifen nah.

Felix Schwarz

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