Dass unser Sportlicher Leiter Martin im voraus mit dieser liebgewordenen Tradition endlich brechen wollte, ist bestimmt verständlich und hätte unserem Ego sicherlich mehr als geschmeichelt.
Die Vorzeichen sahen auch gar nicht so schlecht aus. Im Winter hatte sich über die Vermittlung von Cris McCormack angebahnt, dass Michael Murphy im Sommer unser Team verstärken würde. Michael Murphy erreichte z.B. im Februar bei den nationalen australischen Meisterschaften über die sogenannte Double-O-Distanz von 3 km Schwimmen, 82 km Rad, 20 km Laufen am 21. Februar 2009 den 3. Gesamtrang in 3:51:55 Std., nur 54 sec. hinter dem Hawaiisieger Craig Alexander. Darüber hinaus hatte auch Frank Vytrisal vor seinem klaren Sieg beim Moret Triathlon mit einem Start am Schliersee geliebäugelt. Dylan McNeice, Sean Donnelly und Christian Mokros, waren hochmotiviert.
Dass das Rennen im, am und um den Schliersee, mit Ziel am Spitzingsee eine Extraklasse ist, ist allgemein bekannt. Dass das Rennen am Schliersee durch die Härte der Rad- u. Laufstrecke mit keiner Bundesligaveranstaltung zu vergleichen ist, ist ebenfalls bekannt. Aber genau das macht die Faszination des Ligarennens und, seit zwei Jahren auch die Wertung zur Deutschen Meisterschaft am Schliersee aus.
Dass das Rennen am Schliersee dieses Jahr mit einer weiteren Verschärfung der Rennstrecken aufwartete hätte vermutlich kein Athlet und keine Athletin gebraucht, war aber leider nicht zu verhindern. Am Tag und in der Nacht vor dem Rennen regnete es in Strömen. Das Wasser im Schliersee war mit 17° C doch unangenehm frisch. Die Straßen, insbesondere die harten Abfahren auf der Radstrecke mit bis zu 16% Gefälle waren schmierig und rutschig. Die Laufstrecke über eine Kuhwiese war knöcheltief aufgeweicht. Die Laufschuhe der Athleten blieben mit schöner Regelmäßigkeit im Morast stecken. Wer sich bei internationalen Kraftausdrücken weiterbilden wollte brauchte sich nur auf die Kuhwiese zu stellen.
Trotzdem war es faszinierend mit welchem Speed die Athleten diese Widrigkeiten meisterten und welche Endzeiten letztendlich doch erreicht wurden.
Es gibt nur zwei Möglichkeiten, entweder man liebt das Rennen am Schliersee oder man geht nicht hin. Wie unsere Athleten abgeschnitten haben und wie die Tradition erhalten wurde erfahrt ihr morgen in einem ausführlichen Rennbericht mit Ergebnissen.