Das DSW12 Darmstadt Triathlon Team
Mit mehr als 600 Mitgliedern sind wir einer der größten Triathlonvereine Deutschlands. Uns alle verbindet der Spaß und die Freude am Schwimmen, Laufen und Radfahren. Aber sind wir ehrlich: Im DSW12 geht es um so viel mehr als diese drei Sportarten!
Mit anderen seine Leidenschaft teilen, Gemeinschaftsgefühl erleben, Teil eines Teams sein – dass ihr das bei uns in Darmstadt findet, steht bei uns an erster Stelle. Wir setzen alles daran, das richtige Trainingsangebot für dich und deine Ziele zu finden.
Lerne die Menschen hinter dem DSW12 Darmstadt Triathlon Team kennen! Hier findest du deine Ansprechpartner:innen, Trainer:innen und Jugendtrainer:innen.
Vielfalt im Sport
Wir glauben an das Potenzial eines jeden Menschen. Bei uns zählen alle – unabhängig von Leistung oder Hintergrund. Gemeinsam gestalten wir eine starke, inklusive und wertschätzende Gemeinschaft.
Nachwuchsförderung
Wir setzen auf die Zukunft! Unsere Nachwuchsarbeit fördert Talente und bietet jungen Athlet:innen die Chance, sich zu entwickeln und zu wachsen – sportlich und persönlich.
Kindeswohl
Sicherheit und Wohlbefinden unserer jungen Mitglieder haben oberste Priorität. Wir schaffen eine Umgebung, in der sich Kinder und Jugendliche geschützt, respektiert und unterstützt fühlen.
Beim DSW12 treffen Leistungssport und Breitensport aufeinander. Unser Ziel ist es, Menschen jeden Alters und Leistungsniveaus zu inspirieren und zu unterstützen. Wir schaffen eine Gemeinschaft, in der sich alle willkommen fühlen. Mit erstklassigen Trainingsmöglichkeiten, engagierten Trainer:innen und vielfältigen Veranstaltungen bieten wir euch optimale Bedingungen – sei es im modernen Nordbad, auf der Radrennbahn, im Odenwald oder auf der Laufbahn.
Unser Training findet zuverlässig statt und bietet eine große Auswahl an Einheiten. Dabei legen wir Wert auf eine Balance zwischen sportlicher Leistung und Lebensqualität – Gesundheit und Wohlbefinden stehen im Mittelpunkt. Fairness und sauberer Sport sind für uns selbstverständlich. Gleichzeitig engagieren wir uns aktiv für die nachhaltige Förderung des Triathlonsports, sei es durch gesellschaftliche Initiativen, die Organisation von Wettkämpfen oder ehrenamtliche Arbeit.
Besonders am Herzen liegt uns die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, wobei das Kindeswohl oberste Priorität hat. Wir möchten junge Athlet:innen langfristig begleiten, sie für den Sport begeistern und sie in einer positiven Umgebung fördern. Mit unserem umfassenden Engagement tragen wir dazu bei, den Triathlonsport lebendig zu halten und eine starke, unterstützende Gemeinschaft zu schaffen.
Unsere Werte
Kindeswohl und Antidiskriminierung im DSW12
Im DSW12 steht der Mensch im Mittelpunkt – unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft, religiösen und politischen Anschauungen oder Behinderung. Wir setzen uns aktiv für ein Umfeld ein, das von Respekt, Fairness und gegenseitiger Wertschätzung geprägt ist.
Kindeswohl im Fokus: Kinder und Jugendliche sollen sich bei uns sicher und geschützt fühlen. Wir fördern ihre Entwicklung nicht nur sportlich, sondern auch persönlich, indem wir ein positives und unterstützendes Umfeld schaffen.
Klare Haltung gegen Diskriminierung: Diskriminierung, Ausgrenzung oder Mobbing haben in unserem Verein keinen Platz. Jede:r ist willkommen, und wir setzen uns dafür ein, dass alle Mitglieder gleichberechtigt und respektvoll behandelt werden.
Um diese Ziele zu verwirklichen, unterzeichnen wir den Ehrenkodex der Deutschen Triathlon Union (DTU). Dieser steht für Werte wie Integrität, Respekt und die Förderung eines sicheren Umfelds für alle Athlet:innen.
Darüber hinaus veranstalten wir regelmäßige Weiterbildung für Ehrenamtliche und Trainer:innen in Zusammenarbeit mit der Sportjugend Hessen, um diese Werte aktiv umzusetzen. So stellen wir sicher, dass alle im Verein über das nötige Wissen und die Werkzeuge verfügen, um verantwortungsvoll und kompetent zu handeln.
Mehr Informationen und die Ansprechpartner:innen unseres Gesamtvereins findet ihr hier:
Unsere Partner
Sponsoren und Partner des DSW12 Darmstadt Triathlon Teams
Ein herzliches Dankeschön an unsere Partner! Durch eure Unterstützung können wir unsere Vision verwirklichen, Talente fördern und Triathlon in all seinen Facetten leben. Gemeinsam setzen wir auf Teamgeist, Leidenschaft und Erfolg – und dafür sagen wir Danke!
Unser Sponsor Sailfish und unsere nachfolgend aufgeführten Kooperationspartner bieten exklusive Vorteile für DSW12-Mitglieder. Schau gerne vor Ort oder online bei ihnen vorbei, es lohnt sich!
Unsere Geschichte
Vier Jahrzehnte bewegte Triathlon-Geschichte
1984 gründete sich die Triathlon-Abteilung des DSW12 Darmstadt. Seitdem hat der Triathlon-Sport eine damals nicht für möglich geglaubte Entwicklung genommen. Schaut mit uns gemeinsam zurück auf vier Jahrzehnte Triathlon-Geschichte. Viel Spaß beim Lesen!
Am 31.12.2019 begann die Deutsche Welle einen Artikel mit den Worten „Fieber, Atemprobleme: Eine bislang unbekannte Lungenkrankheit ist in der zentralchinesischen Metropole Wuhan ausgebrochen“. Der Rest ist bekannt.
Das Coronavirus legte für die kommenden zwei Jahre nicht nur den Triathlonzirkus, sondern auch die ganze Welt zeitweise lahm. Während sich Deutschland also von Lockdown zu Lockdown hangelte, schafften es die Verantwortlichen beim DSW12 dank ausgeklügelter Konzepte und bestem Kontakt zu Verbänden und Sportamt, ein bundesweit fast einmaliges Trainingsangebot für seine Mitglieder zu schaffen. Der große Einsatz der Vereinsführung sollte sich auszahlen, eine ganze Reihe junger Nachwuchsportler:innen nutzte die idealen Trainingsbedingungen im heimischen Darmstadt, um ihre sportliche Leistungsfähigkeit auf ein neues Level zu bringen.
Jule Behrens und Henry Graf sorgten für goldene Momente und sicherten sich 2021 in Kitzbühel jeweils den Europameistertitel der Junioren. Unsere Herrenmannschaft krönte eine überragende Bundesligasaison mit Platz drei in der Abschlusstabelle, während die Damenmannschaft beim Rennen in Nürnberg ihr erstes Tagespodium seit dem Wiederaufstieg in die erste Liga schaffte. Unsere Zweitligaherren präsentierten sich gewohnt souverän und gewannen den dritten süddeutschen Meistertitel in Folge.
In Portugal wurde das Jahr 2021 dann endgültig ein Jahr für die Vereinsgeschichtsbücher. Bei der Club-Europameisterschaft schaffte es die DSW-Staffel mit Lucie Kammer, Jule Behrens, Henry Graf und Mika Noodt auf den Bronzerang und nur eine Woche später krönte sich Jule Behrens zur Weltmeisterin bei den Junioren.
Ein junger Darmstädter schickte sich unterdessen an, die Mitteldistanz-Welt aufzumischen. Mika Noodt gewann nicht nur sein 70.3-Debüt in Frankreich, sondern landete bei der Weltmeisterschaft in Utah sogar auf Platz 11.
Die DSW12-Erfolge wurden auch außerhalb Darmstadts wahrgenommen. Deshalb wählte die DTU unseren Cheftrainer Benjamin Knoblauch zum Nachwuchstrainer des Jahres.
Der DSW12 machte 2021 aber nicht nur durch seine Spitzenathlet:innen Schlagzeilen. Mit viel Mut und ausgeklügelten Konzepten schaffte es unser Veranstaltungsteam sowohl den Swim&Run als auch den Woogsprint unter Pandemiebedingungen durchzuführen und sorgte damit für zwei der wenigen bundesweiten Leistungsvergleiche für Jugendliche und Elite-Sportler:innen.
Das Jahr 2022 war in Sachen sportliche Erfolge geprägt von Licht und Schatten. Geplagt von Verletzungspech und geschwächt durch den Abgang von Leistungsträgern, konnten unsere Bundesligamannschaften nicht an die Erfolge des Vorjahres anknüpfen und schlossen die Saison auf den Plätzen acht und neun der Gesamtwertung ab. Für unsere Zweitligaherren war es Business as usual: der vierte süddeutsche Meistertitel in Folge durfte bejubelt werden. Mika Noodts Marsch in Richtung Weltspitze ging derweil weiter. Nach langer Verletzungspause kam er bei der Ironman 70.3 Weltmeisterschaft auf Platz vier ins Ziel.
Auch 2023 waren die Spätfolgen der Pandemie noch zu spüren. Aufgrund schwindender Teilnehmerzahlen musste der Woogsprint-Triathlon im Frühjahr abgesagt werden. Der DSW Swim&Run im Januar entwickelte sich dagegen immer mehr zum jährlichen Aufeinandertreffen der besten deutschen Nachwuchsathlet:innen. Neue Gesichter in unserer Bundesligamannschaft brachten dem Herrenteam einen Aufschwung und am Ende Platz vier in der Gesamtwertung. Beim abschließenden Saisonrennen durften unsere Jungs sogar aufs Podium in der Tageswertung klettern. In der zweiten Bundesliga mussten sich unsere Herren erstmals nach vier Jahren geschlagen geben und schlossen die Saison auf Platz zwei der Gesamtwertung ab. Einen besonderen Erfolg feierte unterdessen Henry Graf. Der Darmstädter sicherte sich bei der Weltmeisterschaft in Hamburg die Goldmedaille mit der deutschen U23-Staffel.
2024 wird uns wohl für immer als das Jahr mit den unvergesslichen Olympischen Sommerspielen in Paris in Erinnerung bleiben, insbesondere für den DSW12 Darmstadt. Mit Lisa Tertsch vertritt zum ersten Mal eine Triathletin die Abteilung auf der olympischen Bühne. Nachdem sie über ihren neunten Platz im Einzelrennen noch leicht enttäuscht schien, wurde das Staffelrennen zum großen Triumphzug. Zusammen mit ihren drei deutschen Teamkolleg:innen krönte sich Lisa am 5. August zur Olympiasiegerin. Ein unbeschreiblicher Erfolg, der auch im heimischen Darmstadt von ihren Vereinskolleg;innen bejubelt wurde. Schließlich war es die erste olympische Goldmedaille in der Vereinsgeschichte. Fast in Vergessenheit geraten da Lisas restliche Erfolge des Jahres. Nach ihrem ersten WTCS-Sieg in China sicherte sie sich Platz vier im Abschlussranking der Weltmeisterschaftsserie und zusammen mit ihrem DSW12-Teamkollegen Henry Graf durfte sie vor heimischem Publikum in Hamburg über den Staffel-WM-Titel jubeln.
Angeführt von Routinier Fabi Kraft meldeten sich unsere Bundesligaherren 2024 in der Spitze der Liga zurück. Nachdem sie bei drei Rennen auf dem Tagespodium standen und bis zum Schluss um den Titel kämpften, durften sich unsere Jungs über die deutsche Vizemeisterschaft freuen. Fabi sicherte sich zudem als erster DSW12-Athlet den Sieg in der Bundesliga-Einzelwertung.
Auch auf den längeren Distanzen sorgten die Darmstädter Sportler:innen für positive Schlagzeilen. Während Mika Noodt in Ibiza erstmals auf ein Podium der prestigeträchtigen T100-Serie klettern durfte, feierte Patrick Lange auf Hawaii in neuer Rekordzeit seinen dritten Ironman-Weltmeistertitel.
Nach derart erfolgreichen Jahren dürfen wir sicher optimistisch in die Zukunft blicken und uns auf die nächste Saison freuen – denn was sollte den DSW auch in den nächsten fünf Jahren schon von weiteren tollen Erfolgen abhalten?
2016 ist für den DSW ein Jahr des Umbruchs: Nach einem Jahr Vakanz übernimmt Uwe Fasshauer mit einem Team die Leitung der Abteilung. Der DSW ist – dank der hervorragenden, über 16-jährigen Arbeit von Guido Reisch – bestens aufgestellt, und die Sportart Triathlon befindet sich mitten im Boom: In der Dekade ab 2010 verdoppelt sich die Zahl der aktiven Triathlet/innen in Deutschland noch einmal, weltweit werden Mittel- und Langstreckenrennen aus dem Boden gestampft: Nahezu kein Wochenende ohne ein größeres Rennen auf europäischem Boden. Doch so sehr sich die Sportart wandelt, eine Konstante bleibt: DSW-Athlet/innen prägen weiterhin den Triathlon, und das, ohne Übertreibung, weltweit.
In der Bundesliga hält das „Triathlon Team DSW Darmstadt“ – ab 2016 wieder ohne Namenszusatz unterweg – im Männerbereich durchweg die Klasse. Die Zeit der Kiwis in Darmstadt neigt sich dem Ende entgegen, stattdessen entstehen neue Netzwerke: Mit Lennart Sievers und Philipp Weber bindet der DSW zwei norddeutsche Triathleten langfristig an sich, Profis aus Ungarn, Finnland oder Spanien verstärken das Team. Eigengewächse wie Julius Gatermann übernehmen Verantwortung, und die Bindungskraft des DSW für junge Talente aus der Region bleibt ungebrochen – und führt 2019 zum größten Erfolg des DSW seit über zwanzig Jahren. Weil Podiumskandidaten wie Ignacio Gonzalez (Spanien) gehalten werden können und sich mit Henry Graf ein weiteres Top-Talent für den DSW entscheidet, stürmt das Bundesliga-Team völlig überraschend auf Rang vier der Gesamtwertung. Graf schafft dabei im Alter von gerade einmal 17 Jahren sogar den Sprung aufs Podium der Einzelwertung. 2018 und 2019 gelingt einem Team aus regionalen Athleten gleich zwei Mal der Sieg in der zweiten Bundesliga und damit der Gewinn der Süddeutschen Mannschaftsmeisterschaft.
Die eigentliche Geschichte schreiben aber parallel dazu die Frauen: Sie legen vier nahezu perfekte Jahre hin. Die Seriensiegerinnen der Hessenliga nehmen 2016 erstmals das Aufstiegsrecht wahr – und begründen damit gleich die nächste Tradition, nämlich eine Aufstiegs-Tradition. 2017 geht es von der Regionalliga direkt in die zweite Bundesliga, aber auch das ist für die DSWlerinnen nur eine Zwischenstation. Durch den Titel in der zweiten Bundesliga geht es gleich noch einmal eine Etage nach oben. Mit einem perfekten Durchmarsch meldet sich der Bundesliga-Meister von 2002 im deutschen Oberhaus zurück. Hier hat der DSW 2019 mit dem Abstiegskampf herzlich wenig zu tun: Platz acht steht am Ende. Es sind vor allem junge Athletinnen aus der Region wie Lucie Kammer, Finja Schierl und Jana Uderstadt, die die sechzehnjährige Bundesliga-Abstinenz der DSW-Frauen beenden. Zusätzlich glänzt Lisa Tertsch auch international: 2016 wird sie in Mexiko Vize-Weltmeisterin der Juniorinnen, bevor sie den DSW zum Studium in Richtung USA verlässt.
Die Jugendarbeit des DSW bleibt in dieser Zeit ebenfalls obenauf und liefert den Liga-Mannschaften Talente wie Lisa Tertsch, Finja Schierl, Lucie Kammer, Robin Schüßler, Thomas Ott. Und auch in der Breite bleibt der DSW das Maß aller Dinge. Beispiel 2019: Meister der 1. Hessenliga der Frauen, Meister der Regionalliga der Männer, Meister der 3. Hessenliga, Meister der Mastersliga. Der Hashtag „#meisterallerklassen“ ist geboren.
Der Dreiklang aus Nachwuchsarbeit, Liga-System und Bundesliga-Teams sorgen dabei auch für den Erhalt eines Ökosystems beim DSW, das über die Jahrzehnte hinweg starke Langdistanzler anzieht und hervorbringt: Sean Donnelly und Horst Reichel mischen im Profi-Zirkus mit, Bundesliga-Dauerbrenner Steffen Kundel schafft es ebenso nach Hawaii wie unser sportlicher Leiter Thomas Pignede, der 2019 in Frankfurt Vize-Europameister der M25 wird. 2017 knackt Jan Sibbersen als Altersklassenathlet(!) den zwanzig Jahre alten Schwimmrekord auf Hawaii – und Rekorde auf Hawaii sind ein Thema, dem wir uns in diesem Rückblick noch einmal zu widmen haben.
Unterdessen tritt Daniela Sämmler (später: Bleymehl) in die Fußstapfen von Nicole Leder. Beim DSW reift sie zur Langdistanz-Größe heran, läuft 2016 beim Ironman Frankfurt aufs Podium, triumphiert 2017 bei der Ironman-Premiere in Hamburg – und pulverisiert 2018 bei der Challenge Roth die deutsche Langdistanz-Bestzeit!
2015 schließlich stößt maximal unspektakulär ein weiterer regionaler Langdistanz-Athlet nach Darmstadt: Patrick Lange kommt aus Griesheim zum DSW. Und beginnt eine Entwicklung, die wohl niemand vorhergesehen hatte. 2015 verzeichnet die Historie einen zweiten Platz beim Rhein-Neckar-Cup. 2016 wechselt Patrick auf die Langdistanz. Im Mai beim Ironman Texas verblüfft er die weltweite Triathlongemeinde und stürmt bei seinem Debüt zum Titel des Nordamerika-Meisters. Im Oktober läuft er auf Hawaii von der Penalty-Box auf Rang 3 – und zwar, indem er den Uralt-Marathonrekord von Mark Allen überbietet. 2017 dann ist der Streckenrekord an der Reihe – Patrick gewinnt als erster DSWler auf Hawaii. 2018 fällt bei der Titelverteidigung die magische Acht-Stunden-Marke. 22 Jahre nach Lothar Leder, der 1996 in Roth als erster Langdistanz-Athlet unter acht Stunden blieb, fällt auch der zweite große Meilenstein im Männertriathlon an einen DSWler.
Nach achtjähriger gemeinsamer Partnerschaft mit dem Unternehmen StartNet präsentiert der DSW´12 für das Jahr 2011 die Software AG als neuen Hauptsponsor, der neue Teamname lautet: Software AG Team DSW´12 Darmstadt. Das Darmstädter Echo schreibt dazu:
„Der Einstand für das neue Team mit dem langen Namen gerät gleich furios: Zum Heimspiel beim Swim & Run stürmen DSW-Athleten alle fünf Spitzenplätze in der Männerwertung. Auch in der Bundesliga werden die neuen Möglichkeiten ausgelotet: Mit Tony Dodds entscheidet sich ein absoluter Leistungsträger dafür, weiterhin den Sommer in der Ozeanien-Base zu verbringen. Mit Landsmann Martin van Barneveld und dem jungen Ungarn Alfred Török erhält die Mannschaft ein stabiles Gerüst. Die starke Aufstellung wird in starke Ergebnisse umgemünzt: Am Ende landet der DSW auf Rang 7, bei der hochkarätig besetzten DM in Grimma erreicht unser Bundesliga-Team als Dritter sogar das Podium.“
Gleichzeitig ist das Jahr 2011 auch eine Machtdemonstration unserer Nachwuchsarbeit in der Breite: Arik Gailis und Luca Füßler überzeugen mit Top-Ten-Platzierungen im DTU-Cup und bei den deutschen Meisterschaften, Luca wird am Ende der Saison sogar in den DTU-Leistungskader berufen. Und die Eigengewächse des DSW mischen die zweite Bundesliga auf: Ausschließlich mit Athleten aus der eigenen Talentschmiede gewinnt der DSW das deutsche Unterhaus und sichert sich somit den Titel des Süddeutschen Mannschaftsmeisters (lediglich bei einem einzigen Wettkampf vertritt mit Alfred Török ein Profi von außerhalb einen verletzten Athleten). Ohne echten Podiumskandidaten angetreten, platziert der DSW dabei einfach so viele eigene Athleten unter den besten Zehn, dass am Ende für Sean Donnelly, Steffen Huss, Steffen Kundel, Philipp Schenk-Mischke, Felix Haupt, Christian Mokros, Jakob Ackermann und Frederik Blümm Rang 1 in der Mannschaftswertung steht. Das Frauen-Team steuert traditionell den Hessenmeistertitel zur Trophäensammlung bei, die Männer werden in der HTL Zweiter.
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Auf der Langdistanz findet eine Wachablösung statt: Frank Vytrisal beendet mit einem fünften Platz beim Ironman Florida seine außergewöhnliche Karriere. Susan Dietrich (später: Blatt) bringt sich mit einem überraschenden 8. Platz in Frankfurt aber bereits als eine Nachfolgerin in Stellung. Gemeinsam glänzen Frank und Susan auch bei den Hessischen Meisterschaften am Moret mit zwei Titeln. Frank engagiert sich von nun an gemeinsam mit Petra Wasiluk als Langdistanz-Trainer.
2012 steht dann ganz im Zeichen der Einhundertjahr-Feier unseres Vereins. Dafür haben wir uns etwas ganz Besonderes ausgedacht: Ein City-Triathlon, mit Start am Woog und Zieleinlauf am Karolinenplatz, bei dem sich die besten Athleten um den Titel des Deutschen Meisters streiten. Das Wetter hat sich, leider, auch etwas Besonderes ausgedacht: Februartemperaturen im Juni nämlich, mit Starkregen und Gewitter. Die gefährliche Rutschpartie auf regennasser Radstrecke bewältigen Ricarda Lisk und Franz Löschke am schnellsten. Für das neuformierte Bundesliga-Team des DSW bleibt Rang 10. Das Jahr schließt der DSW nach einigen unglücklichen Ausfällen (insbesondere Frontmann Sam Osborne erwischt eine Seuchenserie) als Achter ab. In der zweiten Liga gelingt dem Ensemble eigener Athleten als Dritter wiederum der Sprung aufs Podium, und in der HTL der Frauen … nun ja: the same procedure as every year.
Triathlon befindet sich in diesen Jahren im Boom, gerade auch auf der Langdistanz. Ließ sich früher der europäische Rennkalender mit den Fingern einer Hand durchzählen, wächst die Zahl der Ironman- und Challenge-Rennen nun rasant, fast jede Woche wird irgendwo in Europa um Titel gekämpft. Und die DSW-Athleten machen sich daran, die Szene mitzugestalten. Susan zum Beispiel überrascht sich abermals selbst, wird 5. beim Ironman in Südafrika, 4. gar bei den Europameisterschaften in Frankfurt. Das reicht für eines der begehrten Profi-Tickets beim Ironman Hawaii, den sie in 10:07:06 Stunden als 24. abschließt.
Mit Daniela Sämmler (später: Bleymehl) hat der DSW auch den zweiten Shooting-Star des Jahres in seinen Reihen: Mit Rang 4 in Fuerteventura und Rang 8 bei der Europameisterschaft über die Mitteldistanz deutet sie schon in jungen Jahren ihr Potenzial an. Zum Saisonende setzt sie ein mächtiges Ausrufezeichen: bei ihrem Langdistanz-Debüt wird sie in Barcelona auf Anhieb in 9:11:55 Stunden Dritte, mit gerade einmal 24 Jahren! Die Männer ergänzen diese Erfolge, Christian Sämmler gewinnt in Barcelona die Altersklasse, Sean Donnelly siegt am Moret.
Im Jahr darauf meldet sich abermals die Jugend zu Wort: Julius Gatermann kämpft sich beim DTU-Cup in Halle unter die Top Ten, gleiches gelingt erstmals einer jungen Athletin namens Lisa Tertsch, über die noch zu reden sein wird.
In der ersten Bundesliga wachsen junge Athleten wie Luca Füßler, Oliver Huß, Bastian Gerstner und Arik Gailis in die Verantwortung und führen den Darmstädter Weg erfolgreich fort: Die gesunde Mischung aus eigenen Nachwuchsathleten und erfahrenen Profis reicht wieder einmal für die besten Zehn. Rang 8 steht am Ende, mit einem echten Highlight am Schliersee, wo insbesondere Steffen Kundel als 13. über sich hinaus wächst und die Mannschaft auf Rang Drei führt! Der abermalige dritte Platz in der zweiten Bundesliga belegt die stabile Basis unserer Jugendarbeit.
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2013 holt die zweite Mannschaft einen ganz besonderen Sieg, einen Heimsieg nämlich: Erstmals wird in diesem Jahr der Woogsprint ausgetragen, noch mit der Laufstrecke über die Rudolf-Müller-Anlage, und auch noch mit den damals üblichen Wetterkapriolen. Doch der solide organisierte Wettkampf in bester Lage deutete schon ein Potential an, das sich in den nächsten Jahren entfalten sollte.
Freude machen wieder die Langdistanz-Athletinnen: In Fuerteventura wird Danni Dritte, auf der vollen Distanz in Kopenhagen Zweite, und beim Ironman in Frankfurt platziert der DSW gar zwei Athletinnen unter den besten Zehn: Danni wird Neunte, Susan Zehnte. Susan hat in diesem Jahr sogar noch einen Pfeil im Köcher: bei der Challenge Amsterdam platziert sie sich ganz vorne! Wie nebenbei räumt sie beim Moret-Triathlon gemeinsam mit Sean Donnelly, Felix Haupt und Christian Sämmler alle Spitzenplätze für den DSW ab. Zu einem ganz besonderen Resultat wird 2013 übrigens auch ein 11. Platz bei der Challenge Roth: Mit diesem Ergebnis nämlich beendet Nicole Leder ihre Profi-Karriere – und beschließt damit eine Ära.
2013 etabliert sich auch das Früh-Schwimmtraining mit Vito Consalvo, das gerade für Leistungssportler ein echtes Argument pro DSW ist. Gleichzeitig muss die Ozeanien-Base schließen, die guten Beziehungen des DSW verlagern sich langsam von Neuseeland nach Ungarn, von wo in den nächsten Jahren Nachwuchs-Profis wie Levente Szatmari oder Mark Devay anreisen.
Im Jahr darauf feiert der Swim & Run mit über 300 Startern einen neuen Teilnehmerrekord. Auch die zweite Veranstaltung des DSW nimmt richtig Fahrt auf, aufgrund einer Rennabsage in Griesheim werden weitere HTL-Rennen nach Darmstadt gelotst (übrigens auf Wunsch der Teamleiter – ein nettes Kompliment für unsere Erstaustragung). 1.200 Sportler finden schließlich den Weg zur Mammutveranstaltung am Woog, die der DSW mit vielen helfenden Händen reibungsfrei über die Bühne bringt. Und nach drei Regenwochenenden in Serie seit dem Umzug vom Bürgerpark wird der DSW endlich mit bestem sonnigen Triathlonwetter belohnt. Der Woogsprint ist angekommen!
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Sportlich läuft es in den Ligen etwas unglücklich, das Bundesligateam wird Zehnter, Radstürze machen eine bessere Platzierung zunichte. In der zweiten Liga steht Rang 4. Dafür werden die Männer in der Hessenliga Zweiter, und auch auf unser Frauenteam in der HTL ist wie im Jahr zuvor Verlass.
Herausragend ist 2014 wieder einmal die Langdistanz: Danni Sämmler und Markus Fachbach sichern dem DSW am Chiemsee einen Doppelsieg, Markus holt anschließend in Almere sogar den Europameistertitel auf der Langdistanz nach Darmstadt! Und Susan präsentiert sich als Zweite auf Lanzarote ebenfalls stark. Die Qualifikation für Hawaii wird mit jedem Jahr schwieriger, 2014 schaffen es mit Udo Weinmann und Thoralf Friedrich aber gleich zwei Altersklassen-Athleten auf die Lava-Insel.
2015 rüstet der DSW für die Langdistanz dann noch einmal auf: Mit Patrick Lange und Horst Reichel wechseln zwei starke Profis nach Darmstadt. Patrick liefert gleich mit guten Ergebnissen beim Rhein-Neckar-Cup, wo er Zweiter wird. Weil Steffen Kundel bei seinen Heimrennen ebenfalls herausragt und es als Dritter sensationell aufs Podium schafft, gewinnt der DSW überlegen die Teamwertung.
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Trotzdem gelingt es Danni Sämmler, die Ergebnisse noch zu toppen: In Roth wird sie deutsche Vize-Meisterin auf der Langdistanz, und im September holt sie für den DSW nach langer Zeit endlich wieder einen Ironman-Sieg. Gleichzeitig löst sie als eine der jüngsten Athletinnen das Profi-Ticket nach Hawaii. Dort sind rund einen Monat später Felix Haupt und Franziska Mederer unterwegs, und insbesondere Felix sorgt für einen Paukenschlag: Gesamtplatz 48 steht am Ende, in der Altersklasse M25 reicht das sogar für Rang 3!
In der Bundesliga schaffen unterdessen abermals Talente wie Julius Gatermann, Finn Arndt, Maurice Wiegelmann und Scott McClymont den Sprung ins Oberhaus, wo am Ende Platz zehn steht. Und die Entwicklung unserer Nachwuchsarbeit gibt Hoffnung, dass unseren Nachwuchsathlet/innen der Schritt auf die große Bühne auch in Zukunft gelingen wird: Mit insgesamt 13 Athlet/innen im Landeskader präsentiert sich der DSW so stark wie lange nicht. Die Leistung in der Breite wird in der Spitze sogar noch übertroffen: Lisa Tertsch mausert sich 2015 zu einem der größten Talente im deutschen Triathlon und feiert ein annus mirabilis. Zwei ETU-Cups gewinnt sie, wird wie schon im Vorjahr Deutsche Vize-Meisterin, stürmt bei der Junioren-Europameisterschaft auf Rang 4 und krönt das Jahr mit Platz 9 bei den Weltmeisterschaften in Chicago.
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Im Vorstand gibt es 2015 einen großen Umbruch: Nach 16 Jahren hört Guido Reisch als Vorstandsvorsitzender auf, auch Martin Westermann, über zehn Jahre lang sportlicher Leiter, zieht sich endgültig zurück. Mit langem Atem haben die beiden unseren Verein weiterentwickelt und hinterlassen eine bestens aufgestellte Abteilung. Auch der Woogsprint hat sich 2015 etabliert, das Feedback war überwältigend positiv – für uns als Verein ein Ansporn, die Veranstaltung auch künftig auf höchstem Niveau auszurichten.
Der Olympiateilnehmer und zweifache Junioren-Weltmeister Sebastian Dehmer wechselt 2007 zum DSW12 Darmstadt. Mit dem B-Kader-Athleten der deutschen Nationalmannschaft bekommt das Bundesliga-Team namhafte Verstärkung, gesundheitliche Probleme sollten aber für ihn nach einem Jahr bereits das vorzeitige Karriere-Ende bedeuten.
Sebastian Dehmer war 2007 nicht der einzige Kaderathlet in den Reihen des DSW12. Nach seinem tollen Erfolg aus dem Vorjahr wird Frank Vytrisal in den A-Kader über die Langdistanz berufen, genauso wie Annika Schmitt aus der Jugend, die den Sprung in den D/C-Kader schafft. Aus der Triathlon-Jugend heraus schwimmt der sehbehinderte Daniel Simon von Erfolg zu Erfolg und wird in den B-Kader des deutschen Behindertensportverbandes berufen und sollte später sogar bei den Paralympics in Peking starten.
Triathlon-Geschichte schreibt 2007 Nicole Leder beim Ironman Germany in Frankfurt. In einem spektakulären, atemberaubenden und bisher einzigartigen Schlussspurt auf einer Triathlon-Langdistanz setzt sie sich gegen ihre Hauptkonkurrentin Andrea Brede durch und wird Europameisterin.
Der Erfolg beim Ironman Frankfurt wird vervollständigt durch den dritten Platz von Frank Vytrisal. In Hawaii überzeugt Frank Vytrisal einmal mehr – als 14. wird er dort im Jahr 2007 bester Deutscher.
Einen Wechsel gibt es im Vorstand. Der 2. Vorsitzende Bernd Emanuel scheidet berufsbedingt aus. Ihm folgt Stefan Picard.
Einen neuerlichen Schub erfährt die Sportart 2007 und 2008 durch den Gewinn der Triathlon-Weltmeisterschaft 2007 von Daniel Unger und den Olympiasieg 2008 von Jan Frodeno. Die Teilnehmerzahlen bei Triathlon-Veranstaltungen schnellen in die Höhe.
So auch beim Bürgerpark-Triathlon in Darmstadt, der 2008 bereits zum zwanzigsten Mal ausgerichtet wird. Erstmals wird die „Schallmauer“ von 1.000 Teilnehmern durchbrochen. Allein 300 davon waren Kinder und Jugendliche. Damit war der Bürgerpark-Triathlon die größte Triathlon-Veranstaltung im Schüler- und Juniorenbereich in Hessen.
Ende 2008 erfährt der DSW´12 für seine jahrelange und erfolgreiche Nachwuchsarbeit die verdiente Belohnung. Der Landesleistungsstützpunkt wird vom Hessischen Triathlon-Verband von Griesheim nach Darmstadt verlegt und Benjamin Knoblauch wird neuer hessischer Landestrainer.
Geboren wird im Vorstand des DSW´12 die Idee vom Hessischen Triathlon-Leistungszentrum, kurz HTLZ, das den Triathlonsport im Rhein-Main-Gebiet auf vielfältige Weise fördern soll. Letztlich bleibt das HTLZ auf den Bereich der Nachwuchsförderung beschränkt. Die ursprüngliche Idee, die Leistungsdiagnostik, gemeinsame Trainingsangebote und -Lehrgänge vom Breiten- bis zum Spitzensport sowie regelmäßige Doping-Kontrollen vorsah, lässt sich aufgrund mangelnder Unterstützung der Nachbarvereine nicht durchsetzen.
2009 hat die Triathlon-Abteilung des DSW´12 erstmals mehr als 300 Mitglieder. Einen neuerlichen Wechsel gibt es im Vorstand. Henning Plescher, der das Amt des Schatzmeisters seit 1997 inne hatte, verzichtet auf eine erneute Kanditatur. In Silvia Huget findet sich eine Nachfolgerin. Verstärkt wird der Vorstand von David Flaschenträger als zweitem sportlichen Leiter.
Unterdessen wird der Triathlon national auf Fernsehtauglichkeit getrimmt. Während die Triathlon-Bundesliga mangels Sponsoren ein immer tristeres Bild abgibt, wird von der Internationen Triathlon Union eine neue Weltserie über die olympische Distanz geschaffen. ARD und ZDF steigen ein und die Sportart wird in die Wohnzimmer gebracht.
Trotz mangelnder Außendarstellung der Triathlon-Bundesliga bleibt dem DSW´12 die Bundesliga wichtig, ist sie doch die Bühne des Erfolgs der Nachwuchsarbeit. Denn der DSW´12 ist einer der ganz wenigen Vereine, die in der sportlich glänzend besetzten Bundesliga mit eigenen Nachwuchskräften bestehen. Philipp Schenk-Mischke, Steffen Huss, Steffen Kundel, Christian Sämmler, Jakob Ackermann und Sean Donnelly prägen ein Jahrzehnt, das für überaus erfolgreiche Jugendarbeit steht.
Von links: Sportlicher Leiter Martin Westermann, Tony Dodds, Dylan McNeice, Steffen Huß, Thomas Pignede, Sean Donnelly, Philipp Schenk-Mischke, Christan Sämmler, Jakob Ackermann, Steffen Kundel
Auch 2009 verstärken einige Neuseeländer das Bundesliga-Team. Allerdings können sie sich in diesem Jahr an einer neuen Unterbringung erfreuen. Dank Familie Simon wohnen alle ausländischen Athleten nun in der „Ozeanien-Base“, einem Athleten-Haus in Darmstadt Eberstadt. Diese Bleibe spricht sich in Neuseeland und Australien rum und findet prominente Bewohner. So sind mittlerweile Weltklasse-Athleten wie Chris McCormack oder Cameron Brown schon mehrfach dort als Gast eingezogen und haben am DSW´12-Training teilgenommen. Für eine echte Überraschung sorgte 2010 der neuseeländische Bundesliga-Neuzugang Tony Dodds mit dem Einzelsieg im dritten Lauf der Triathlon- Bundesliga in Offenburg. In einem hochkarätig besetzen Rennen gelang ihm etwas, was zuletzt nur Lothar Leder 10 Jahre zuvor gelungen war.
Im Vorstand rückt Thoralf Friedrich als neuer stellvertretender Vorsitzender für Stefan Picard nach, der dieses Amt aus familiären Gründen nach vier Jahren aufgibt.
Bei den Damen gibt es zwei überraschende sportliche Erfolge zu feiern: Nicole Best wird in Roth Deutsche Vizemeisterin über die Langdistanz, ihrer Vereinskollegin Susan Dietrich gelingt gleiches über die Hälfte der Distanz – ebenfalls Deutsche Vizemeisterin.
Nach der erfolgreichen Implementierung der Marken „Ironman“ und „Ironman 70.3“ präsentiert die World Triathlon Cooperation (WTC) eine neue Serie über die Kurzdistanz. „5i50“ soll sie heißen und weltweit etabliert werden. Nachdem bereits der Ironman in Frankfurt und der Ironman 70.3 in Wiesbaden stattfindet, äußert die WTC ihr Interesse an einem 5i50-Rennen in Darmstadt. Der DSW´12 nimmt dieses Angebot an und richtet 2011 das erste 5i50-Rennen mit einem Preisgeld von 25.000 $ in Europa aus. Damit verbunden war allerdings der Umzug vom Nordbad an den Woog und damit das Aus des Bürgerpark-Triathlons. Allerdings sollte, nach einer kleinen Orientierungsphase, auch am Woog eine neue Tradition entstehen.
2004 beginnt mit einem Paukenschlag. Völlig überraschend gewinnt Alexandra Petri als totale Außenseiterin die Deutschen Duathlon Meisterschaften der Elite. Der mit ihrem Trainer Hans Büttner auf dem Rad einstudierte Zuruf „Hans, ich habe starke Krämpfe, es geht nichts mehr“ wirkt. Die Konkurrenz schreibt sie ab und im Schatten der Favoriten feiert sie ihren größten Erfolg.
Dabei sollte es aber in dem Jahr nicht bleiben. Auch mit der Mannschaft holt der DSW´12 einen deutschen Meistertitel. Bei der DM über die Mitteldistanz in Kulmbach feiern Jörg Pospischil, Markus Fischer und Yannik Oberauer den Titel des Deutschen Mannschaftsmeisters. Diesen Titel konnte der DSW‘12 ein Jahr später sogar erfolgreich verteidigen. Sportlich nicht gut läuft es dagegen für das Triathlon Bundesliga-Team. Geschwächt durch Verletzungen und Stürze muss das Team den Gang in die zweite Liga antreten.
2005 gelingt jedoch der direkte Wiederaufstieg des Bundesliga-Teams in die erste Liga. Maßgeblich daran beteiligt daran sind mit Liam Scopes und Graham O´Grady, die so etwas wie eine deutsch-neuseeländische Kooperation begründen sollten. Denn es spricht sich schnell rum: In Darmstadt gibt es ideale Trainingsbedingungen und zudem lässt es sich beim Vorsitzenden der Triathlonabteilung Guido Reisch richtig gut wohnen. Und so sollen weitere Neuseeländer folgen. Unvergessen Guidos Anruf bei seinem sportlichen Leiter Martin Westermann: „Martin, komm mal schnell mit einem Fotoapparat vorbei, bei mir im Wohnzimmer sitzen fünf Kiwis in Badelatschen“.
Auch auf der Langdistanz tut sich 2005 etwas. Nach zwei Dopingvorfällen führt die DTU einen Triathlon-Elitepass ein, der regelmäßige Dopingproben durch die NADA ermöglicht. Gut 70 Profis erwerben diesen neuen Elitepass und auch der DSW ist ganz vorne mit dabei, denn mit Kai Hundertmarck, der vom Radsport zum DSW´12 wechselt, Frank Vytrisal, Jörg Pospischil, Nicole Leder und Nicole Best gehen allein 5 dieser Profis für den DSW‘12 an den Start.
Immer stärker präsentiert sich Nicole Leder auf der Langdistanz. In Roth kann sie ihren Titel als Deutsche Meisterin über die Langdistanz wiederholen und in Hawaii holt sie mit Platz 16 das beste Damen-Ergebnis in der Geschichte des DSW‘12.
2005 findet auch die Jugendarbeit des DSW´12 ihre vorläufige Krönung. Bei den Deutschen Meisterschaften der Jugend und Junioren in Krefeld gewinnt Lena Schmitt sensationell die Silbermedaille, ihre Schwester Annika Schmitt und Philipp Schenk-Mische kommen unter die Top Ten. Ohnehin stellt der DSW´12 die Mehrheit im hessischen Landeskader.
Prominente Verstärkung findet 2005 mit Petra Wassiluk auch der Trainerstab des DSW´12. Die zweifache Olympia-Teilnehmerin verstärkt als Lauftrainerin das Team. Im Vorstand löst Reinhard Pospischil als zweiten Vorsitzenden Dieter Metz ab. Als Schriftführerin folgt Christiane Simon auf Alexander Wien, der das Amt seit 2003 wahrnahm. Als Beisitzer werden Gerd Gschaider und Monika Heindl in den Vorstand gewählt.
Immer größeren Anklang findet der Bürgerpark-Triathlon. 2005 sind es bereits 750 Starter. Dabei setzt der DSW verstärkt auf die Kinder- und Jugendarbeit. Über 150 der Starter sind Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.
Der Wunsch nach einer weiteren Förderung der Kinder- und Jugendarbeit ist es, der 2006 eine neue Veranstaltung der Triathlon-Abteilung zu Tage bringt. Erstmals richtet der DSW´12 im Nordbad einen Swim & Run aus und bereits der Auftakt wird ein toller Erfolg mit über 240 Teilnehmern, der größte Teil davon Kinder und Jugendliche.
Die Erfolge in der Jugendarbeit setzen sich 2006 fort. Bei den hessischen Meisterschaften gewinnt die DSW-Jugend 6 von 10 möglichen Titeln. Für das Sahnehäubchen sorgt in diesem Jahr Annika Schmitt, die es als Dritte ebenfalls wie ihre Schwester aufs Podest bei den Deutschen Meisterschaften der Jugend und Junioren schafft.
2006 schreibt ein weiterer Athlet des DSW Schlagzeilen: „Der Berufschullehrer, der die Profis aufmischte“. Frank Vytrisal wird völlig überraschend Vize-Europameister über die Langdistanz. Von den insgesamt 18 Athleten des DSW´12, die beim Ironman in Frankfurt an den Start gingen, kamen mit Kai Hundertmarck auf Platz 15 und Lothar Leder auf Platz 16 zwei weitere unter die Top 20.
Auf sich aufmerksam machen 2001 Nicole Leder und Martina Lang. Nicole Leder gewinnt als erste DSWlerin in Korea ein Ironman-Rennen. Für das bis dato beste Hawaii-Ergebnis bei den Frauen sorgt dagegen Martina Lang in Hawaii mit Platz 25.
Im Jahr 2002 gibt es einen erneuten Wechsel auf dem Posten des Cheftrainers. Benjamin Knoblauch gibt aus beruflichen Gründen sein Amt auf. Die Suche nach einem Nachfolger gestaltet sich schwierig. Ihm folgen zunächst Stefan Döbler und dann Annette Gasper als neue Schwimmtrainer. Das Rad- und Lauftraining übernimmt Hans Büttner. 2004 übernimmt der Schülertrainer Jens Kleinert den Posten des Cheftrainers, bis auch er aus beruflichen Gründen aufhört. Im September 2004 kehrt dann Benjamin Knoblauch zurück, der das Amt bis heute inne hat.
Sportlich sind es 2002 die Frauen, die DSW-Geschichte schreiben. Mit Triathlon-Weltmeisterin Ines Estedt und Anja Heil, der deutschen Vizemeisterin, an der Spitze, gewinnt der DSW´12 die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft in der Triathlon-Bundesliga.
Hinten von links: Monika Heindl, Anja Heil, Alexandra Escher, Ines Estedt; vorne von links: Lucie Zelenkova, Martina Lang
Ärger gibt es auf der Langdistanz. Der Veranstalter in Roth verliert im Poker um Lizengebühren die Namensrechte für den Ironman und muss sich einen neuen Namen suchen, den er in „Challenge Roth“ auch findet. Die deutschlandweiten Rechte für den Ironman gehen nach Frankfurt. Dort entsteht mit dem „Ironman Germany“ ein neues Event und zwischen Roth und Frankfurt beginnt ein Kampf um die besten deutschen Langdistanz-Athleten.
Lothar Leder kümmert dies wenig. Er gibt sowohl den Veranstaltern in Roth als auch den Veranstalter in Frankfurt seine Startzusage. Und wieder schreibt er Geschichte: Zunächst gewinnt er die Erstausgabe Challenge Roth, fünf Wochen später lässt er sich am Frankfurter Römer als Sieger des Ironman Germany feiern.
Der Ironman Germany sollte sich in den Folgejahren immer mehr zum „Wohnzimmer“ der DSW-Langdistanz-Triathleten entwickeln. 2003 gehen allein 11 DSW-„Eisenmänner“ an dem Start. Und sie bekommen auf der DSW Power Meile mächtig Unterstützung. Blauer Teppich, laute Musik und Moderation lassen die Meile zu einem echten Highlight auf der Laufstrecke werden.
Mit Ralf Eggert, vierfacher Deutscher Meister, Vize-Europameister und WM-Dritter über die Kurzdistanz, wechselt 2003 ein weiterer großer Name zum DSW´12. Er verstärkt das Bundesliga-Team.
Auch dank der Triathlon-Großveranstaltungen in Frankfurt und Roth entwickelt sich der Triathlonsport derweil weiter äußert positiv und wird immer mehr zum Volkssport. Vorbei sind die Fragen, was das denn sei, „Triathlon“?
Mittlerweile gibt es auch erste Veranstaltungen über die olympische Distanz mit über 1.000 Teilnehmern. Eine Veranstaltung in Darmstadt ist dabei. Es ist aber nicht der Darmstädter Bürgerpark-Triathlon (mit 600 Teilnehmern im Jahr 2004), sondern der „Datterich-Ultra“ von Triathlon-Pionier Dieter Bremer, bei dem 10 Athleten im Team jeweils ein Zehntel eines Langdistanz-Triathlons absolvieren müssen.
Einen Wechsel an der Spitze des DSW´12 gibt es im Jahr 1997. Ewald Frankenberg übernimmt das Amt des 1. Vorsitzenden von Wolfgang Tatzel, ihm zur Seite stehen Jens Schneider (Sportlicher Leiter), Bernd Emanuel (Marketing) und Henning Plescher (Kasse). Cheftrainer bleibt Christian Hildebrand.
Unter der Regie von Ewald Frankenberg gründet sich der „Verein zur Förderung des Triathlonsports“, der bis heute als DSW-Förderverein bei Wettkämpfen als Veranstalter auftritt. Erstmals ist der Verein nun auch im Internet vertreten.
Der Darmstädter CityCup findet 1998 zum elften und letzten Mal statt. In Frankfurt am Main dagegen finden im gleichen Jahr erstmals die Deutschen Meisterschaften über die Kurzdistanz statt. Die DTU hatte im Jahr zuvor entschieden, die Meisterschaften für die kommenden 5 Jahre dorthin zu vergeben. Und Lothar Leder kann den Heimvorteil nutzen und gewinnt zum ersten Mal den Titel des Deutschen Meisters über die Kurzdistanz. Auch in den Jahren 1999 und 2001 sollte ihm dies gelingen.
Guido Reisch, der 1999 Ewald Frankenberger als neuer Vorsitzender folgt, entscheidet sich aus finanziellen Gründen gegen die Weiterführung des Darmstädter CityCup und kündigt auch mit dem Wechsel des Cheftrainers einschneidende Veränderungen an:
Quelle: Darmstädter Echo vom 15. Mai 1999
Für die Triathlon-Abteilung beginnt eine harte Zeit der Konsolidierung, in deren Folge auch einige namhafte Athleten den Verein verlassen. Anfang 2000 gibt es dann aber neue Zuversicht. Mit dem Unternehmen Compex findet sich ein neuer Hauptsponsor und Namensgeber.
Quelle: Darmstädter Echo
Auch findet ein Umdenken in der Abteilung statt. Statt Stars mit Preisgeldern zu locken, setzt die Abteilung ab dem Jahr 2000 noch stärker auf Nachwuchsarbeit. Erstmals beginnt der DSW‘12 mit einer Trainingsgruppe für Kinder und Jugendliche im Alter von 9 und 10 Jahren.
Ab 2001 wird Jens Kleinert, früher selber im Bundesliga-Team des DSW´12, neuer Schülertrainer und baut die Nachwuchsgruppe sukzessiv aus. Und es gibt eine weitere Veränderung im Vorstand: Martin Westermann rückt als neuer Sportlicher Leiter für Jens Schneider nach.
Der Gedanke „Life is easy, swim, bike, run, eat, sleep, repeat“ gilt auch noch 1994. Triathlon steht nach wie vor für Abenteuer und wird vor allem mit dem sagenumwogenen „Ironman-Triathlon“ auf Hawaii in Verbindung gebracht. Bereits zum dritten Mal in Folge startet dort Lothar Leder und bei seinem dritten Versuch schafft er es als erster DSWler in Hawaii mit Platz 6 unter die Top Ten. Lothar Leder war aber nicht der erste Darmstädter, der sich für dieses Rennen qualifizierte. Christian Englert und Andreas Richter konnten sich schon 1987 im Ziel feiern lassen.
Mit der Aufnahme des Triathlons ins olympische Programm erfährt der Triathlon ab 1994 auch über die Kurzdistanz eine wachsende Bedeutung. Zunehmend wird an einer Professionalisierung gearbeitet. Als Antwort auf das dominierende „Ironman“-Label der World Triathlon Corporation wird ein neuer Name für den Triathlon über die Kurzdistanz gesucht und mit dem Begriff des „olympischen“ Triathlons gefunden.
In Nordrhein-Westfalen werden zudem erstmals Ligastrukturen geschaffen. Als Vorläufer der späteren Triathlon-Bundesliga gründet sich die „Kronen Triathlon Tour“, kurz „Kronen-Liga“, in der auch dem DSW’12 als hessischem Verein Startrecht gewährt wird – wohl auch, weil mit Jochen Basting, Lothar Leder und Alexander Taubert namhafte Athleten die Liga verstärken. Aber nicht nur diese drei starten für den DSW‘12. 1994 gelingt dem DSW‘12 einer seiner wohl größten Coups. Die Triathlonlegende Mark Allen, sechsfacher Ironman-Hawaii-Gewinner, geht für den DSW´12 in der Kronen-Liga an den Start.
Die „Kronen-Liga“ wird ein voller Erfolg und innerhalb der Deutschen Triathlon Union wächst die Idee einer nationalen Triathlon-Bundesliga. Auf landesweiten Qualifikationsrennen sollen sich die besten Vereine für die Triathlon-Bundesliga qualifzieren. Beim hessischen Qualifikationsrennen, das in Waldeck am Edersee ausgetragen wird, zieht der DSW´12 das Ticket für die neugegründete Triathlon-Bundesliga.
Darmstadt hat sich den Titel einer Triathlon-Hochburg erarbeitet und fast folgerichtig bewirbt sich der DSW´12 1995 erstmals um die Ausrichtung der Deutschen Meisterschaften über die olympische Distanz und bekommt auch den Zuschlag. In einem hochkarätig besetzten Rennen durch die Darmstädter Innenstadt siegen Anja Dittmer und Ralf Eggert.
Mit den Erfolgen des DSW´12 beginnt man, auch über neue Strukturen in der Abteilung nachzudenken. Um sich auch künftig die Erfolge von morgen zu sichern, wird mit der Förderung des Nachwuchs begonnen. Erstmals wird ein Jugendwart, namentlich Kai Marquardt, heute Geschäftsführer von RONO, installiert.
Das Aushängeschild der Abteilung bleibt aber nach wie vor die Langdistanz. Lothar Leder, Alexander Taubert und Jochen Basting wiederholen 1995 mit den Plätzen 8, 15 und 17 die Erfolge der DSW-Athleten in Hawaii.
Ein Jahr darauf schreibt Lothar Leder Triathlon-Geschichte. Als erster Mensch auf der Langdistanz knackt er die 8-Stunden-Marke. Beim Ironman Europe in Roth bleibt die Uhr nach 7:57:21 stehen.
Als haushoher Favorit geht Lothar Leder 1996 in Hawaii an den Start. Ein Sieg war ihm aber nicht vergönnt. Auch er muss wie so viele andere vor und nach ihm erkennen, dass Hawaii ein eigenes Rennen ist. Es reicht „nur“ zu Platz 18 in 8:45 Stunden. Zudem musste er auch noch einem Vereinskollegen den Vorrang lassen. Auf Platz 6 landete Alexander Taubert, der mit 8:30 Stunden noch heute die DSW‘12-Bestzeit dort hält.
Die Erfolge auf der Langdistanz ziehen im DSW immer mehr Athlet/innen in ihren Bann. 1996 qualifizieren sich 13 Athlet/innen des DSW´12 für die Weltmeisterschaften auf Hawaii. Eine bis heute unerreichte Zahl. Fünf Athleten bleiben auf Hawaii sogar unter der 10-Stunden-Marke – einer davon ist der spätere Vorsitzende Guido Reisch (9:56 Stunden).
Bild rechts: „Crazy-Doc“ Dr. Klaus Pöttgen, Hawaii 1996
Die Triathlon-Bundesliga geht 1996 in ihre erste Saison. Auf Anhieb gewinnt die Männermannschaft des DSW´12 die Deutsche Vizemeisterschaft. Lothar Leder, Jochen Basting, Uli Nieper, Frank Vytrisal, Jens Schneider, Alexis Roemheld und Heiko Fassbender sorgen für den tollen Erfolg, den sie zwei Jahre später sogar wiederholen sollten.
Die Geschichten des Triathlons in Europa und der Triathlonabteilung des DSW12 sind eng miteinander verbunden.
Gegen Ende des letzten Jahrtausends, genau ab 1982 fanden die ersten Triathlonwettkämpfe in Deutschland ihre Veranstalter und Anhänger. Die in und um Darmstadt aufkeimende Triathlonbegeisterung begann mit dem 1. Traisathlon im September 1983. 1984 wurde erstmals der Datterich Ultra (Mannschaften mit 10 Athleten/innen je 380 m Schwimmen, 18 km Rad und 4,2 km Laufen) im und um das Darmstädter Hochschulstadion ausgetragen.
Am Heinerfestsonntag (1. Juli-Wochenende) 1984 wurde der Große Woog zum Taufbecken der DSW-Triathlontrainingsgruppe. Geplant und veranstaltet wurde der Heinerfesttriathlon von der Technischen Hochschule (heute TU) Darmstadt und dem DSW, ASC und VC Darmstadt.
Das Darmstädter Echo schrieb über die Heinerfesttriathlon-Premiere im Sportteil der Montagsausgabe u.a.:
„Beobachtungen bei einem ungewöhnlichen Dreikampf“
Christian Hildebrandt – damals einer der DSW-Schwimmtrainer – war mit dem Triathlonvirus infiziert. Anfang 1985 überzeugte er einige der Teilnehmer des 1. Darmstädter Heinerfesttriathlons (1100 m Schwimmen, 45 km Rad, 10 km Lauf – Christian wurde 6. in 2:37:50), eine neue Trainingsgruppe Triathlon innerhalb der DSW-Schwimmabteilung zu bilden. Diese wuchs bis zur Gründung einer eigenständigen Abteilung im März 1989 auf etwa 100 aktive Mitglieder an. Zu bemerken ist auch heute noch der verschwindend geringe Anteil von „inaktiven“ Mitgliedern in Triathlonabteilungen bzw. -vereinen.
Diese DSW-Trainingsgruppe, allen voran Christian Hildebrandt, beeinflusste zusammen mit Dieter Bremer, Roland Joachim und Frank H. Schatz die Entwicklung des deutschen und europäischen Triathlons maßgeblich. Zuerst gab es zwei konkurrierende Triathlonverbände: der leistungsorierentierte DTV (Deutscher Triathlon Verband) und der breitensportfördernde DTrB (Deutscher Triathlon Bund). Anfang 1985 fusionierten diese zur DTU (Deutsche Triathlon Union).
Die ersten Geschäftsstellen sowohl der DTU als auch der ETU befanden sich örtlich in Pfungstadt. Gesamtheitliche und wissenschaftliche Komponenten zur Triathlonszenenentwicklung in Deutschland und Europa kamen vom TVDÄ (Triathlonverein der Ärzte und Apotheker) aus Hanau.
Triathlon gekonnt in seinen gesamten Lebenswandel einzubauen, wurde allen Athleten/innen immer wieder nahe gebracht. Ernährung, Schlaf-/Wachrythmus, Training und Erholung, Zeiteinteilung, realistische Selbsteinschätzung usw. wurden mit dieser neuen Sportart bewusst verbunden. Das Interesse am Triathlon nahm schlagartig zu.
Triathleten/innen von heute, wären Sie 1984 an der Wechselzone (Schwimmen/Rad) des Heinerfesttriathlons vorbeigekommen, hätten diese wohl für den unaufgeräumten Radabstellplatz der Schwimmbadbesucher gehalten. Einzig die vielen unförmigen Helme hätten Grübeleinheiten ausgelöst.
Die Wettkampfausrüstung ist noch übersichtlich: Badehose, Turnhose, Turnschuhe, kurzärmeliges Hemd, Fahrrad (Streber mit Schaltung, Rennlenker und Pedalkäfig), Helm und Handtuch. Von Materialschlachten mit Zeitfahrmaschine, Neopren, Einteiler, Radschuhen, Kohlehydratgel usw. träumte der Dreikämpfer damals noch. Lag die Wassertemperatur unterhalb 21 Grad, wurde die Schwimmstrecke verkürzt.
Meine Erinnerung hierzu: eine von 1.200 auf 800 (oder 600?) Meter bei 16 Grad Wassertemperatur verkürzte Schwimmdistanz in Eschwege. Wechsel und Umkleiden in beheiztem Zelt. Es dauerte einige Zeit bis die Zitterfrequenz von Händen und Füßen zum Überstreifen der obligatorischen Socken harmonisiert war. Hierbei wurde mir klar, dass eine gewisse masochistische Neigung für eine dauerhafte Triathlonbegeisterung hilfreich ist. Der Begriff des Eisenmannes kommt wohl auch aus dieser Zeit.
Der/die Triathlet/in hat eine große Bandbreite zur Verfügung wie weit er/sie den Triathlon sein Leben vereinnahmen lässt. Von ab und zu mitmachen bis zum ultimativen Motto: „Life is easy: swim, bike, run, eat, sleep, repeat“ ist alles möglich.
Nachfolgend noch einige Informationssplitter aus den Gründungstagen (Quelle: DSW-Vereinsheft 1984):
Nachdem der Marathonlauf bzw. 100-km-Läufe nicht genug für die Belastung des menschlichen Körpers sind, kamen einige unserer Gattung auf die Idee eine neue Wettkampfform einzuführen: Triathlon.
„Der Triathlet im Wettkampf schwimmt normalerweise weiter als ein Schwimmer im Becken, und er schwimmt ohne Hilfe von Bahneinteilungen und Linien am Beckenboden, an denen er sich orientieren könnte. Eine der wichtigsten Fertigkeiten, über die der erfolgreiche Schwimmer im offenen Wasser verfügen sollte, ist die Kunst des Geradeausschwimmens.“ (Zitat aus Triathlet, 84.09, Paul Asmuth).
Statistische Angaben über den Triathleten als solchem in dieser Entstehungsphase gibt es aus der Schweiz von Markus Zehnder. Er wertete die Teilnehmer der A-Kategorie des Swiss Triathlons 1984 aus:
Der statistische Schweizer Triathlet 1984 ist männlich, 35 Jahre jung, verheiratet, hat 1,5 Kinder, ist 178 cm groß und 73 kg leicht. Insgesamt trainiert der statistische Triathlet 520 Stunden im Jahr. Innerhalb dieser Wohlfühlzeit legt er 80 km im Wasser, 3300 km auf dem Velo (Rad) und 1460 km laufend zurück. Seine schwächste Disziplin ist das Schwimmen, die stärkste das Radfahren. Er trainiert 4–5 mal pro Woche, meistens abends und natürlich mit Freude. Seine Passion lässt sich gut mit Familie und Beruf vereinbaren.
Untrennbar scheint der Evergreen Windschattenfahren mit dem Triathlon von Anfang an verbunden. Hier schreibt Gernot Braun in seiner Triathlon Jahresbilanz 1984 im Spiridon-Vereinsheft: „Festzustellen ist auch, dass es Athleten gibt (sind es wirklich Athleten?), die sog. Windschattentriathlons geradezu suchen, und die regelgerechten Wettkämpfe meiden. Dass fast uneingeschränkt alle Spitzenleute (und viele dahinter) diese Wettkämpfe meiden, gibt zur Hoffnung Anlass, dass diese Veranstalter zum Nachdenken angeregt sind.“
Aus dem Gespräch eines DSW Triathleten der „ersten Stunde“ als dieser von einem Wettkampf nach Hause kommt:
Oma: „Was machstn jetzt fürn Sport, dass du so ferddisch glücklich aussiehst?“
DSW-Triathlet: „Triathlon!“
Oma: „Ei Bub, musst Du jetzt aach noch schieße?“
Hier eine kleine Auswahl aus dem 3. Entwurf der Sportordnung der kurz vor der Gründung (Fusion DTV und DTrB) stehenden DTU vom 10. November 1984:
Triathlon ist ein Ausdauerwettkampf. Triathlon ist ein Einzelwettkampf, er besteht aus Schwimmen, Radfahren und Laufen. Diese Reihenfolge ist bindend. Der Wettkampf ist ohne Unterbrechung der Zeitnahme durchzuführen. Die Einzelteilstücke müssen sich wie 1 : 3-50 : 9-11 (R = 3-50 x S, L = 9-11 x S) verhalten.
Schwimmen:
Der Start erfolgt als Massenstart, also für alle Teilnehmer gleichzeitig.
Beträgt die Wassertemparatur unter 15° C, ist die Schwimmstrecke um mindestens 50 % zu kürzen.
Radfahren:
Während des Rennens ist jede fremde Hilfe verboten. Das Tragen eines Kopfschutzes ist Pflicht. Jeder Teilnehmer hat seine Startnummer deutlich sichtbar auf der Rückseite, seitlich rechts, an seinem Radtrikot zu tragen. Das Rad ist ebenfalls mit einer Startnummer zu versehen. Windschattenfahren führt zu sofortiger Disqualifikation.
Laufen:
Die Startnummer ist sichtbar auf der Vorderseite der Laufbekleidung zu tragen.
Der DSW bot dem/n Triathlen/innen die besten Trainingsmöglichkeiten:
Schwimmleistungszentrum mit Hallen- und Freibad, das Radfahrparadies Odenwald und Laufen in der grünen Lunge Darmstadts.
Dies zusammen mit der finanziellen Unterstützung „eines Sportartikelherstellers, der seine Deutschlandzentrale vor den Toren Darmstadts hatte“ (O-Ton Darmstädter Echo 1985) lockt viele ambitionierte Triathlet/innen (u.a. Monika Lövenich, Jochen Basting, Hermann Kramer, Marcus Wucherer) zum DSW Nike Team. Dieses wurde in den frühen Tagen zu DER „Triathlonmacht“ in Deutschland. Das mannschaftliche Auftreten der DSW-Triathleten bei Wettkämpfen in dieser Zeit ist richtungsweisend für die Entwicklung des Triathlon.
Mein neues Triathlonhobby ließ mich 1987 ein nicht mehr vorhandenes Stück deutscher Geschichte erleben: die 1. Deutschen Triathlon AK Meisterschaften, irgendwo hinter dem „Eisernen Vorhang“ in Berlin-Spandau. Die Eindrücke von An- und Abfahrt über den Autobahnkorridor durch die ehemalige DDR und der Besuch Ost-Berlins (dort musste der Triathlon noch 3 Jahre warten) sind mir unvergessen. Die Meisterschaft als solche war wie viele Triathlons in den frühen Tagen: chaotisch. Nicht nur das Improvisationsvermögen des Veranstalters, sondern auch das der Teilnehmer/innen war ständig gefordert. Keine/r machte sich was draus. Der Spaßfaktor überwog alle Unzulänglichkeiten. Der Nike Slogan 1987 hieß „Just do it!“.
Zeitgleich mit der ITU (Internationale Triathlon Union) in Lausanne wurde im März 1989 eine eigenständige Triathlonabteilung innerhalb des DSW gegründet. Zum 1. Abteilungsleiter wurde Wolfgang Tatzel gewählt. Ab 1993 hatte Roland Joachim das Triathlonruder innerhalb des DSW in der Hand.
Vor 1989 war der DSW nur Mitveranstalter. Jetzt wurden erste eigene Triathlonveranstaltungen organisiert und durchgeführt. Im Mai 1989 fand die Premiere des Bürgerpark Nord Triathlon statt. Am Anfang noch mit der JS GmbH als Co-Veranstalter. Dieser bis heute erfolgreiche Wettkampf war – auf engstem Raum – auf Einsteiger, Kinder und Jugendliche abgestimmt.
Apropos Jugendliche und Kinder: in der DSW-Triathlonabteilung wurde die Jugendarbeit bereits in diesen frühen Jahren angedacht.
Der CityCup, als 2. Veranstaltung der DSW-Triathlonabteilung wurde 1990 zusammen mit der Durchführung eines Europacup-Wettbewerbs aus der Taufe gehoben. Führte die Premiere noch mit 2 Radrunden außerstädtisch über Roßdorf, war der 2. CityCup ein Jahr später der erste rein innerstädtische Triathlon weltweit. Schwimmen im Woog, 4 Radrunden mit den Eckpunkten Grenze zu Roßdorf und dem Cityringtunnel, 5 Laufrunden durch die Fußgängerzone. Wechselzone und Ziel war der Marktplatz. Welch ein Erlebnis, mit dem Rad hinab in den abgesperrten dunklen Citytunnel zu kurbeln, um dann, begleitet nur von röhrenverstärktem Kettengerassel und Scheibenraddröhnen, dem Tageslicht entgegen zu steuern. Übrigens, der Sieger bei diesem CityCup hieß Simon Lessing und startete für das DSW Nike Team. Bleiben wir bei berühmten Namen dieser Zeit: Mark Allen startete ebenfalls für das DSW Nike Team.
Beim Zusammenstellen und Abfassen dieser kleinen Geschichte der Triathlonentwicklung innerhalb des DSW erschien mir die Veränderung der Sportart Triathlon gewaltig.
Ewald Frankenberger
Alle Wettkampf-Ergebnisse unserer DSW12-Athlet:innen über die Mittel- und Langdistanz bis zurück ins Jahr 1987 findet ihr in der Tabelle auf unserer Teams-Seite
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