Das äußerst erfolgreiche Jahr der DSW-Triathleten und die Gesamtleistung der Abteilung werden mit dem Sportpreis der Stadt gewürdigt. Ehrung im kleinen Rahmen im neuen Nordbad.
In normalen Zeiten ist die Böllenfalltorhalle Schauplatz für die Sportlerehrung der Stadt Darmstadt. Die Pandemie zwang aber zum kleinen Rahmen, ja sehr kleinen Rahmen: das Foyer des neuen Nordbads. Da rauschte schon mal ein Fön im Hintergrund oder huschten Badegäste durch die Laudatio, in der Barbara Akdeniz sagte: “Die Arbeit der Triathlon-Abteilung des DSW Darmstadt sehe ich als vorbildlich. Es fängt bei der Jugendarbeit an, die seit Jahren äußerst erfolgreich betrieben wird und setzt sich bei der Arbeit ihrer Trainerinnen und Trainer sowie der Ehrenamtlichen in ihrer Abteilung fort”.
Diese Gesamtleistung wurde mit dem Sportpreis der Wissenschaftsstadt Darmstadt gewürdigt. Es wurden also keine einzelnen Sportler, zu denen in der Vergangenheit auch schon Profi-Triathleten und Ironman-Sieger wie Nicole und Lothar Leder sowie Patrick Lange gehörten, sondern eine ganze Abteilung gekürt. “In Triathlon-Kreisen kennt man uns ja mittlerweile sehr gut. Dass unsere Arbeit und Erfolge aber nun regional und vor allem sportartübergreifend gewürdigt wird, ist doch noch einmal eine besondere Anerkennung für uns”, sagte Thomas Hauck-Pignede, der als sportlicher Leiter der DSW-Triathleten eine Glastrophäe und einen Umschlag mit einem 500-Euro-Scheck gemeinsam mit Abteilungsleiter Ralf Schierl von der Bürgermeisterin überreicht bekam.
Hinter dem Trio standen jene Sportler, die trotz der Betonung des Gesamtwerkes hauptverantwortlich für die außergewöhnlich starke Wahrnehmung der DSW-Triathleten im Laufe des zu Ende gehenden Jahres sind. Henry Graf, der Europameister und deutscher Meister der Altersklasse U20. Mika Noodt, der Siege auf der Ironman-Halbdistanz feierte und Elfter der 70.3-Weltmeisterschaft wurde. Finja Schierl, die auch zum Quartett gehörte, das in Berlin Dritter der deutschen Mannschaftsmeisterschaft wurde, und erst kurz vor der Ehrung aus den USA gekommen war, wo sie mit einem Sportstipendium studiert. Lucie Kammer, die unter anderem an EM-Bronze einer Mix-Staffel in Portugal beteiligt war. Scott McClymont als ein weiterer starker Triathlet aus dem Bundesligateam, das Platz drei in der Gesamtwertung belegte. Benjamin Knoblauch, der von der Deutschen Triathlon-Union als Nachwuchstrainer des Jahres ausgezeichnet wurde.
Es fehlte die in Potsdam lebende und trainierende Jule Behrens, die nach Gold bei EM und deutscher Meisterschaft dem Jahr noch die Krönung aufgesetzt hatte. Der U20-Weltmeistertitel fließt streng genommen nicht in die Bewertung ein, weil der Zeitraum von 1. Oktober 2020 bis 30. September 2021 für die Vergabe des Sportpreises relevant ist. In der Wahrnehmung spielt er aber sicher eine Rolle, zudem dürften die 18 Jahre alte Behrens und der DSW damit schon wieder im Favoritenkreis für den Sportpreis 2022 sein.
“Nicht nur bei den Vorschlägen, auch beim Votum waren die Meinungen nahezu einhellig”, erklärte Barbara Akdeniz bei ihrer ersten Vergabe des Preises als Darmstädter Sportdezernentin, die an gleicher Stelle vor einem Monat zu den Gratulanten gehörte bei einem spontanen Empfang für Jule Behrens. Ihr Vorgänger Rafael Reißer wiederum hatte in einer seiner letzten Amtshandlungen im Sommer die DSW-Triathleten für ihren Erfolg bei den deutschen Meisterschaften in Berlin geehrt, zur Belohnung gehörte auch eine Führung von Sportamtsleiter Martin Westermann durch das damals noch geschlossene neue Nordbad.
“Mit dem Erfolg wachsen natürlich die Erwartungen”, blickte Thomas Pignede am Rande der Ehrung in eine Zukunft, in der die Arbeit nicht einfacher wird: “Wir haben Weltspitzeathleten. Der Druck steigt und das sind Profisportler, denen wir entsprechend gute Bedingungen bieten müssen”. Das neue Nordbad ist sicher ein wichtiger Baustein für die Trainingsarbeit, er aber gerade für Topathleten auch genug Zeit eingeräumt werden muss.
Das städtische Sportamt hatte zuvor die Sportvereine dazu aufgerufen, ihre erfolgreichsten Sporttreibenden für die Sportehrung zu melden. Im genannten Zeitrum sind folgende Erfolge durch die Sportlerinnen und Sportler aus Darmstädter Vereinen errungen worden: 43 hessische Meisterschaften, 19 süddeutsche/südwestdeutsche Meisterschaften, zehn deutsche Meistertitel, neun EM- und eine WM-Teilnahme.
Der am Samstag ebenfalls anwesende Westermann gehörte ebenso zur Jury wie Akdeniz, der Vorsitzende des Sportkreises Darmstadt-Dieburg, die Kreisgruppe der Deutschen Olympischen Gesellschaft, der Vorsitzende der Darmstädter Sportstiftung, die Direktorin des Hochschulsportzentrums, der Vorsteher der Stadtverordnetenversammlung und der Vorsitzende des Ausschusses für Sport und Gesundheit der Wissenschaftsstadt Darmstadt.
Text: Sportredakteur Udo Döring
Bild: Andreas Kelm
Quelle: www.echo-online.de/sport/weitere-sportarten/suedhessen/sportpreis-fur-triathlon-abteilung-des-dsw-darmstadt_24977918
