Nachdem dieses Jahr noch nicht viele Wettkämpfe stattfinden konnten, wollten Finja und ich jede Möglichkeit nutzen mal bisschen Racefeeling zu bekommen.
Dieses Mal mussten wir aber nicht an so viele Dinge denken, denn es stand ‘nur’ ein Lauf an: Deutsche Meisterschaften Langstrecke. Für uns hieß das 5000m auf der Bahn. Schnell noch Spikes gekauft und dann ging es am 1.Mai schon los. Nachdem der Test in Saarbrücken erstaunlich gut lief, wussten wir, dass wir gut in Form sind.
Trotzdem sind Meisterschaftsrennen unvorhersehbar und man kann, wenn man nicht unbedingt Tempo machen möchte, sich nicht ganz so viel vornehmen. Mit nicht so viel Erwartungen sind wir angereist. Natürlich hatten wir gehofft, dass es von Anfang an schnell wird, da wir beide ein sehr hohes Tempo von Beginn an laufen können und eher im Spurt gegen die Leichtathleten nicht so viel ausrichten können.
Kurz aufgewärmt und schon standen wir an der Startlinie. Ich würde behaupten, dass wir nicht so aufgeregt waren, wie bei einem richtigen Triathlon.
Nachdem der Startschuss fiel, wollte erst mal keiner richtig nach vorne gehen und das Tempo bestimmen. Also war der erste Kilometer in 3:25. Da hab ich mir schon gedacht:„Ohje, das wird heute aber langsam”. Danach hab ich gar nicht mehr auf die Zeit geachtet, weil ich eigentlich nur damit beschäftigt war, nicht hinzufallen und nicht auf Bahn Zwei zu laufen. Die ersten 4 km waren gefühlt nur Positionskämpfe. Jeder wollte den Kontakt nach vorne halten und dadurch wurde es sehr eng auf der Bahn. Das Tempo wurde von Kilometer zu Kilometer immer höher, was ich gar nicht so mitbekommen habe. Nachdem der letzte Kilometer angebrochen war, wurde das Tempo nochmal verschärft und somit hat sich das Feld dann in die Länge gezogen. Mit einem Tempo unter 3 min pro Kilometer ging es schon in die letzte Runde und jeder hat nochmal das Beste aus sich rausgeholt.
Mit den beiden Topzeiten 16:32 und16:43 sind wir sehr zufrieden. Ganz nebenbei sind Finja und ich die Norm gelaufen für die Leichtathletik-Europameisterschaften. Jetzt schauen wir optimistisch auf die EM-Qualifikation in Kienbaum.
Jule Behrens
Bild: Benjamin Heller/HLV
