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Ironman 70.3 WM Nizza – Unique, Historique, Légendaire

Für die weniger Frankophilen unserer Leserschaft, für die der zweite Teil der Überschrift sicherlich völlig unverständlich ist: Zu Deutsch lautet er „einzigartig, historisch, legendär“. Das war einerseits das offizielle Motto der diesjährigen Ironman 70.3 WM und zugleich eine durchaus treffende Umschreibung für den Ausflug der Reisegruppe Kundel & Co. an die Cote d’Azur. Diese bestand neben den nicht aktiv wettkämpfenden Reiseleitern Hanne & Gunter Kundel aus den startenden DSW-Athleten Steffen Kundel (logo!), Horst Reichel (Starter im Profifeld), Obi Öller und Uwe Drescher. Darüber hinaus waren für den DSW am Start: Nicole Best, Katharina Horsch-Littig, Birgit Adler, Felix Leonhardt und last but not least der amtierende Ironman-Weltmeister Patrick Lange.

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Hier jetzt Uwes persönlicher Rennbericht:

Nachdem wir bereits am Mittwoch vor dem Rennen angereist waren, hatten wir noch genug Zeit, um die Radstrecke zu besichtigen, die Startunterlagen abzuholen und in Ruhe einzuchecken. Am Renntag hieß es dann wie üblich früh aufstehen, frühstücken und mit dem Auto Richtung Start fahren. Ein letzter Check des Materials in der Wechselzone, Reifen aufpumpen und die Flaschen am Rad anbringen und schon geht die Sonne über der malerischen Promenade de Anglais auf.

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Gemeinsam mit Steffen und Tobi verfolgte ich den Start des Profirennens mit Horst und Patrick. Dann ging jeder seiner eigenen Wege und widmete sich der individuellen Rennvorbereitung. Der Start bei der 70.3 WM erfolgt in den jeweiligen Altersklassen. Wie sich aber die Reihenfolge der verschiedenen Gruppen ergibt, bleibt mir schleierhaft. So stürzten sich Steffen und Tobi um kurz vor acht Uhr mit der Altersklasse 30 in die Fluten des Mittelmeers. Für mich hier es noch ein wenig zu warten, bis auch ich gegen viertel vor neun auf die 1,9 Kilometer lange Schwimmstrecke gehen durfte. Das Wasser war angenehm warm, sodass wir ohne Neoprenanzug schwammen und auch der Wellengang hielt sich in Grenzen. Leider fand ich keinen guten Rhythmus und kämpfte mich durch das Wasser und die langsamen Schwimmer der vor mir gestarteten Altersklasse.

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Nach gut 29 Minuten ging es für mich dann in die Wechselzone und nach gutem Wechsel auf die gut 90 Kilometer lange Radstrecke. Die ersten 10 Kilometer der Strecke führten relativ flach entlang der Promenade. Vor mir zog sich eine scheinbar unendlich lange Schlange an Radfahrern, die sich munter zu dritt oder manchmal auch zu viert nebeneinander überholten. Die 12 Meter Windschattenbox schienen die meisten vergessen zu haben. Die Windschattenregel wäre bei dieser Masse an Athleten auch schlichtweg nicht durchsetzbar gewesen. So reihte ich mich also in den Pulk der Radfahrer ein, überholte einige Athleten und versuchte, meinen Rhythmus zu finden. Nach 10 Kilometern machten wir dann eine scharfe Linkskurve und gingen in den ersten steilen Anstieg. Auch hier war die Masse der Athleten ein Problem, weil die Straße zum Teil so verstopft war, dass man nicht mehr überholen konnte und ich sogar bergan bremsen musste. Immer weiter führte die Strecke bergauf, bevor wir nach 27 Kilometern in den knapp 10 Kilometer langen Anstieg zum Col de Vence einbogen. Ich versuchte mich an meine geplanten Wattwerte zu halten und fuhr meinen eigenen Rhythmus. Die Sportler aus den anderen Altersklassen überholte ich ziemlich problemlos, meine eigentlichen Konkurrenten aus der AK 25 flogen aber teilweiße förmlich an mir vorbei. Ziemlich frustrierend, bisher dachte ich eigentlich, dass ich ein guter Bergfahrer wäre. Am höchsten Punkt angekommen ging es dann in die fast 35 Kilometer lange Abfahrt zurück Richtung Nizza. Auch hier zeigte sich die unterschiedliche Leistungsstärke der verschiedenen Athleten und es war teilweiße schwierig, auf der engen Straße zu überholen. Die zahlreichen Krankenwagen am Streckenrand zeugten davon, dass einige Athleten ihre Abfahrtskünste wohl überschätzt hatten.

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Zurück in Nizza ging es nach einem flotten Wechsel dann auf die 21 Kilometer lange Laufstrecke entlang der malerischen Promenade des Anglais. Angefeuert von tausenden von Zuschauern legte ich ein flottes Tempo vor und versuchte, meine schlechten Schwimm- und Radleistungen vergessen zu machen. Am ersten Wendepunkt nach sechs Kilometern (über den genauen Ort der Begegnung gibt es widersprüchliche Angaben der beiden Protagonisten – laut Steffen war es ca. km 3 – was sich aber sicher von Strava-Nerds herausfinden lässt; Anm. d. Red.) kam mir Steffen entgegen, der sich bereits auf der zweiten Laufrunde befand. Freudig feuerte ich ihn an. Er sah nicht mehr ganz so frisch aus und grüßte nur kurz zurück. Mir sollte es auf der zweiten Laufrunde aber nicht besser gehen, denn nachdem die ersten 15 Kilometer mit einem Schnitt von 3:40 bis 3:50 min/km noch wie im Flug vergingen, brach ich nach dem Wendepunkt auf der zweiten Laufrunde ganz böse ein. Meine Waden verkrampften und meine Beine wollten einfach keinen Vortrieb mehr erzeugen. Nach einem Cola-Stopp an der Verpflegungsstelle ging es dann mit deutlich reduziertem Tempo zurück Richtung Ziel. Der Rückweg zog sich länger und länger und der Zielbereich war zwar in der Ferne zu erkennen, wollte aber einfach nicht näher kommen. Die Plätze, die ich zuvor gut gemacht hatte, verlor ich nun einen nach dem anderen wieder. Nach quälend langen 4:42h überquerte ich dann endlich die Ziellinie. Dort warteten bereits Horst, Steffen und Tobi auf mich. Gemeinsam ließen wir den Tag ausklingen und verbrachten noch ein paar schöne Tage in Nizza und Umgebung.

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Hier die Ergebnisse der DSW-Athleten im Überblick:

  • Patrick Lange, 4:11:18, 22.
  • Horst Reichel, 4:17:17, 33.
  • Steffen Kundel, 4:31:47, 21. (AK)
  • Tobi Zöller, 4:34:02, 28. (AK)
  • Uwe Drescher, 4:42:59, 90. (AK)
  • Felix Leonhardt, 5:06:43, 127. (AK)
  • Nicole Best, 5:24:33, 4. (AK)
  • Katharina Horsch-Littig, 6:26:08, 160. (AK)
  • Birgit Adler, 6:57:25, 162. (AK)

Uwe Drescher

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