Nachdem unsere Mädels bereits einen mehr als gelungenen Saisonabschluss ihrer tollen ersten Saison in der höchsten deutschen Triathlonliga feiern konnten, wurde es für uns am 4.8. in Berlin im Rahmen der “Finals” ernst.
Es galt, unseren 4. Platz in der Teamwertung zu verteidigen, den wir uns vor allem durch das Toprennen in Tübingen vor 2 Wochen erarbeitet hatten. Alle waren hochmotiviert, denn uns war klar, dass wir mit Henry, Patrick, Lennart, Fabi und mir ein sehr starkes Team auch ohne Ausländer am Start hatten. Schon bei der Streckenbesichtigung am Vortag wurde klar, dass vor allem der 1. Wechsel eine Herausforderung wird. Wir erst lange aus dem Wasser rausrennen und direkt im Anschluss ging es 81 Treppenstufen hinauf. “81 zu viel”, wie Lennart feststellte.
Am Renntag selber konnte man bereits beim Einchecken die tolle Stimmung erahnen, denn es gab große Tribünen und Leinwände. Unser Motto war einfach: Pokal (also das Halten des 4. Platzes) oder Spital. Nach dem Line-up wurde es ernst und uns war klar, dass wir einen sehr guten Start brauchten, um vorne mitzumischen. Nach weitem Reinlaufen ins Wasser befanden wir uns alle nebeneinander doch kurz vor der ersten Boje wurde es sehr eng. Einzig Henry gelang es, vor uns durchzurutschen, so dem Chaos dahinter zu entgehen und als 5. das Wasser zu verlassen. “Die hatten doch alle Tollwut” oder “Ich hatte noch nie Angst beim Schwimmen, aber heute war ich froh, dass ich lebendig das Wasser verlassen habe” hieß es nach dem Rennen. An Schwimmen war an den Bojen nicht zu denken und es ging für uns mehr darum, nicht zu ersaufen. Fabi verließ das Wasser an Platz 36 während Patrick, Lennart und ich fast zeitgleich an ungefähr Position 50 rauskamen.
Henry hielt sich von Anfang an souverän in der Spitzengruppe auf. Wir vier fanden uns alle in der circa 40 Mann großen Verfolgergruppe wieder, in der wir gut Druck machten. Zwischenzeitlich waren Lennart, Patrick und ich die 3 Zugpferde der Gruppe, was auf jeden Fall ein cooles Gefühl war. Mit über 350W NP stieg ich als Führender der Verfolgergruppe an Position 16 vom Rad und bemerkte bereits beim ersten Schritt, dass etwas in meinem Zeh steckte. Folglich musste ich erst humpeln, ehe ich mich entschied, einmal bewusst auf dem Zeh aufzutreten, damit die Scherbe tief reingeht. Danach konnte ich wenigstens einigermaßen über die Außenkante abrollen aber an richtiges Laufen war leider nichtmehr zu denken. Henry hingegen hielt sich konstant vorne auf und konnte in seinem 3. Bundesligarennen seine 3. überragende Platzierung mit Platz 12 einfahren. Patrick bewies, dass er auch auf der Kurzdistanz noch sehr stark ist und kam als 26. ins Ziel. Fabi und Lennart liefen solide als 31. und 42. rein, während ich das Rennen trotz der Schmerzen im Zeh noch als 53. beendete.
Im Ziel gab es dann die Nachricht, dass wir heute den 5. Rang in der Teamwertung geholt haben und dementsprechend den 4. Rang in der Gesamtwertung erfolgreich verteidigen konnten. Dies wird heute Abend noch gut gefeiert, denn beim Feiern sind wir sicher ganz vorne dabei ;)
Außerdem ist Henry mit seinen erst 17 Jahren 3. in der Gesamtwertung Einzel der Bundesliga 2019 geworden, was sein brutales Talent unterstreicht. Für mich reichte es noch für einen 7. Platz in der Gesamtwertung.
In den kommenden Jahren wollen wir noch weiter angreifen und mit unserem starken Stammteam aus jungen, talentierten deutschen Athleten sollte auch noch einiges gehen :)
Ich jedenfalls freue mich jetzt erstmal aufs Feiern heute Abend und darauf, auch in den kommenden Jahre mit dem geilsten Team der Bundesliga Gas zu geben. Die Bundesliga Wochenenden sind einfach immer richtig geil und da die Mädels jetzt auch bestimmt noch sehr viele Jahre mitkommen, wird es nur noch besser.
Over and out
Mika
Fotocredits: DTU/Petko Beier, TuS/Claudia Koch, DSW/diverse