Die sensationellen Leistungen der südhessischen Teams in der 1. Triathlon Bundesliga nehmen kein Ende. Beim dritten Rennen in Tübingen (750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren, 5 Kilometer Laufen) platzierte sich das Triathlon Team DSW Darmstadt vergangen Sonntag sensationell auf Rang zwei und musste einzig dem Seriensieger aus Buschhütten den Vortritt lassen. Ignacio Gonzalez Garcia (7.), Henry Graf (9.), Mika Noodt (13.), Lennart Sievers (19.) und Christoph Bentz (57.) sorgten für die erste Podestplatzierung des DSW seit sechs Jahren.
“Das ist absoluter Wahnsinn”, zeigte sich der sportliche Leiter Thomas Pignede entsprechend euphorisch. “Wir haben gewusst, dass wir für eine Überraschung sorgen können. Aber dass es derart gut läuft ist einfach genial. Heute ist alles zusammengekommen”. Dabei hatte sich der Erfolg angebahnt, trotz Defekten und Disqualifikationen lieferte das Team auch in den bisherigen Rennen gute Ergebnisse. “Wir haben trotz des Pechs der letzten Rennen an unser Potential geglaubt und sind entsprechend locker in den Wettkampf gegangen”, erläutert Pignede. Dabei ist der zweite Rang auch Ergebnis langer Arbeit. Bereits seit Jahren formt der DSW rund um junge Talente wie Sievers oder Noodt ein Team und setzt konsequent auf den hoch veranlagten Nachwuchs. “Früher haben wir auch internationale Athleten aus Übersee eingekauft. Inzwischen geben wir dem Nachwuchs noch mehr Chancen sich zu zeigen und zu entwickeln”, erklärt Pignede die Philosophie des DSW. Jüngstes Beispiel ist Henry Graf. Der 17-Jährige Nationalkaderathlet aus Königsstein ist noch im Jugendbereich startberechtigt, präsentiert sich aber in seiner Premierensaison bereits als tragende Säule in der Eliteklasse. Vor dem Saisonfinale in Berlin liegt der DSW nun auf dem vierten Platz der Gesamttabelle. Im Abschlussrennen will das Team mit der Unterstützung des zweifache Ironman-Weltmeister Patrick Lange einen Spitzenplatz verteidigen. “Nach den Vorleistungen steht Patrick jetzt aber gehörig unter Druck”, blickt Pignede lachend bereits nach vorne.
Ebenfalls stark präsentierte sich die Frauenmannschaft des DSW. Isabel Neese (16.), Chantal Boubakeur (21.), Finja Schierl (37.) und Lucie Kammer (46.) wurden in Tübingen Sechste. “Auch was die Mädels abgeliefert haben war unglaublich gut”, hebt Pignede die Leistung hervor. Auch ohne Unterstützung von internationalen Athleten präsentierten sich die Aufsteigerinnen als absolut konkurrenzfähig. Bereits vor dem Rennen war der Klassenerhalt gesichert, entsprechend befreit konnte das Quartett an den Start gehen. “Wir hatten keinen Druck und wollten entsprechend offensiv und mutig agieren”, erläutert Pignede. Dabei zeigte insbesondere Nachwuchstalent Schierl, die am Aufstieg des DSW maßgeblich beteiligt war, eine starke Leistung. ”Wir haben jetzt in allen drei Rennen gezeigt, dass wir in die Erste Liga gehören”, bilanziert Pignede.
Noch erfolgreicher bei den Damen war das REA-Cad Team TuS Griesheim. Jule Behrens (7.), Kiara Lenaertz (11.) und Celine Kaiser (20.) sorgten mit Rang drei für das nächste südhessische Podium des Tages. “Jede hat heute ihr absolutes Top-Niveau gebracht”, freute sich der Liga-Verantwortliche Olaf Koch. Dabei musst das Team erneut ohne vierte Frau auskommen. Wie bereits in den vergangenen Rennen dezimierten kurzfristige Krankheitsfälle die Mannschaft. “Dass wir trotzdem so gut da stehen ist eigentlich sensationell. Zu Dritt gibt es keinen Raum für Fehler”, lobt Koch seine Athletinnen. Insbesondere Nachwuchshoffnung Behrens brilliert in ihrer Premierensaison. Auch Kaiser lieferte in Tübingen ihr bisher bestes Ergebnis im Oberhaus. Durch den Erfolg rangieren die Griesheimer auch in der Gesamtwertung auf dem Bronzerang. Die Liga ist eng, dennoch blick Koch optimistisch auf das Saisonfinale. “Wir sind für Berlin gut aufgestellt, wir wollen wieder vorne mit rein halten”.
Einen Rückschlag musste hingegen das Männerteam hinlegen. Mit den Platzierungen Fünf und Drei furios in die Saison gestartet mussten sich Willy Hirsch (27.), Fabian Reuter (49.), Dries Matthys (60.) und Torben Koch (68.) in Tübingen mit Rang vierzehn zufrieden geben. Dabei musste auch das Herrenteam die kurzfristige Absage von Top-Athlet Per Wangel verkraften. “Das war natürlich ein herber Verlust und auch sonst konnten wir leider nicht an die bisherigen Leistungen anknüpfen”, erklärt Koch. Dennoch wollen sich die Griesheimer nicht unterkriegen lassen. “Natürlich haben wir uns mehr erhofft, aber das war das erste schwächere Rennen. Wir sind noch immer sehr gut platziert”, blickt Koch bereits nach vorne. Vor dem Saisonfinale liegt die Equipe noch immer auf Rang Sechs, die beste Ausgangslage seit Jahren. “Wir müssen das Rennen schnell abhaken, unsere ganze Konzentration liegt auf dem Abschlussrennen”. Die Bundesliga findet am 3./4. August in Berlin ihren Abschluss.
Impressionen: Jörg Schüler/DTU, Claudia Koch/TuS, Anne Hauck/DSW
Quelle: Darmstädter Echo