Das 40. Jubiläum der Ironman-WM sollte wohl ein Rennen für die Geschichtsbücher werden: und zwar mit unserem Langdistanz-Profi Patrick Lange als DER Protagonist und Hauptakteur schlechthin. Als amtierender Weltmeister war er nach einer laut eigener Aussage eher “holprigen” Saison angetreten, um seinen Titel zu verteidigen – und wenn möglich einen Angriff auf seinen eigenen Streckenrekord von 8:01:40 aus dem Vorjahr zu versuchen.
Die magische Grenze von 8 Stunden beim Ironman Hawaii. Eine der letzten großen Schallmauern im Triathlonsport, die allen bisherigen Anwärtern zum Trotz einfach nicht fallen wollte… der Extremwettkampf in Kona hat seine eigenen Gesetze, die Siegerzeit hängt oft auch viel von den äußeren Faktoren mit Hitze und Wind ab. Und am Samstag waren ebendiese Bedingungen nunmal sehr wohlwollend den Athleten gegenüber. In fast allen Teildisziplinien fielen sowohl bei den Damen und Herren die Streckenrekorde, und der Tag versprach ein ganz schneller, heißer Tanz zu werden.
Nach einem für seine Verhältnisse eher mäßigen Schwimmen, verlief von da an das Rennszenario für Patrick nahezu optimal. Hinter dem Überbiker Cameron Wurf saß er in der ersten Verfolgergruppe mit namhaften Athleten wie Javier Gomez oder Braden Currie, und konnte dank einer soliden Radperformance sowie der großartigen Arbeit von Andi Dreitz den Rückstand nach vorne in Grenzen halten, und auch den Abstand nach hinten auf Sebastian Kienle oder Lionel Sanders konstant verteidigen bzw. sogar den Vorsprung leicht ausbauen.
Eine bessere Ausgangssituation für den abschließenden Marathon hätte man sich also kaum ausmalen können, und tatsächlich untermauerte Patrick ein weiteres Mal eindrucksvoll, dass er bei seiner abschließenden Paradediszilin in einer eigenen Liga spielt. Auch der spätere Überraschungszweiter Bart Aernouts oder der weiter hinten heranstürmende David McNamee konnten ihm hier gegen Ende nicht mehr wirklich gefährlich werden, sodass sich unser Ausnahmekönner alleine an der Spitze auf und davon machte, etwas Historisches zu vollbringen.
Mit einer Endzeit von 7:52:39 krönte er sich erneut zum Ironman World Champion und pulverisierte dabei seine eigene Bestzeit um fast 10 Minuten. Patrick ist somit der erste Mensch, der den legendären Ironman auf Big Island unter 8 Stunden finishen konnte! Ein ewiger Platz in die Annalen des Triathlonsports ist ihm so oder so schon sicher. Doch es ist gut möglich, dass sich eine solche Fabelzeit nicht so leicht unterbieten lässt und längere Zeit Bestand haben könnte…
Völlig überwältigt und immer noch sprachlos verneigen wir uns vor unserem King of Kona. Lieber Patrick, wir sind unglaublich stolz, mit Dir einen solch sympathischen und bodenständigen Weltklasseathleten in unseren Reihen zu haben. Mit der Wiederholung Deines Titelgewinns hast Du uns mächtig mitfiebern lassen – wir freuen uns sehr für Dich, wie Du Deinen Kindheitstraum konsequent verfolgt hast und ihn Dir durch harte Arbeit und Hingabe erfüllen konntest. Für den nun anstehenden Medien- und Pressemarathon wünschen wir Dir viel Spaß, Du hast es Dir mega verdient!
Picture by dpa
Weiterführende Links:
https://www.echo-online.de/sport/weitere-sportarten/sportmix/patrick-lange-sturmt-mit-hawaii-rekord-zum-heiratsantrag_19118929
https://www.hessenschau.de/sport/mehr-sport/ironman-wm-hawaii-langes-triumph-und-heiratsantrag,hawaii-lange-nachklapp-100.html
http://www.fr.de/sport/sportarten/weitere/ironman-historischer-wm-triumph-fuer-patrick-lange-a-1601203
https://www.tri2b.com/magazin/interviews/detail/interview/patrick-lange-ich-habe-die-hoechsten-wattwerte-meines-lebens-produziert/
https://tri-mag.de/szene/patrick-lange-genugtuung-ist-gross-146551
