Wir haben die Bilder noch genau vor Augen: wie Patrick völlig überwältigt ob seiner unfassbaren Aufholjagd als erster über die Finishline stolpert. Die Mischung aus Ungläubigkeit, totaler Erschöpfung und purer Freude. Der pulverisierte Streckenrekord. Die authentischen und grundehrlichen Zielinterviews unseres frisch gebackenen, sympthischen Titelträgers – beim Zurückdenken an diesen Moment oder Sichten von Fotos und Videos bekommen wir immer noch Gänsehaut!
Seitdem ist vieles passiert. Patrick’s Leben wurde quasi über Nacht komplett auf den Kopf gestellt. Zig Pressetermine, Medienanfragen und Fernsehauftritte. Eine gestiegene Aufmerksamkeit und Erwartungshaltung. Auf einmal ist der größte Lebenstraum in Erfüllung gegangen. Der lang ersehnte Lohn für viele Jahre harter Arbeit voller Entbehrungen… aber auch: der Recordbreaker, der ständige Topfavorit, der Mann den von nun an alle unbedingt besiegen möchten. Kaum Zeit für sich zum Ausruhen, Realisieren und neue Pläne schmieden. Ein voller Kalender mit dem anstrengenden Spagat zwischen Training, Entlastung, offiziellen Terminen für Interviews, Sponsorenvermarktung oder Shootings…
Keine Frage, es war kein leichtes Jahr für unseren amtierenden Ironman-Weltmeister. Die Hawaii-Krone wiegt schwer, er musste sich im Wettkampf häufiger geschlagen geben. Die Suche nach Form und Frische für neue sportliche Höchstleistungen erwies sich als nicht ganz so einfach. Und vermutlich wichtiger noch: während Patrick zwar die ganze Zeit im Fokus stand, war es für ihn vielleicht genau aus diesem Grund umso schwieriger, den eigenen Fokus wiederzufinden und erneut ein klares Ziel im Blick zu haben und zu verfolgen.
Doch wenn man seinen Aussagen sowie denen seines Umfelds glauben schenken mag, sieht es so aus als habe er während des abschließenden Trainingslagers in Texas den nötigen Abstand gehabt, um den Schalter nochmal umlegen und die volle Konzentration auf seinen persönlichen Saisonhöhepunkt zurückgewinnen zu können. Der perfekte Mix aus Fleiß, Disziplin, Tempohärte, Biss, aber gleichzeitig auch Erholung, Vorfreude und Gelassenheit haben wohl dafür gesorgt, dass er gut vorbereitet und hochmotiviert auf Big Island gelandet ist. Die Vorgabe seines Trainers Faris lautet, in Topform an der Startlinie zu stehen, damit die Mission Titelverteidigung zumindest prinzipiell im Bereich des Möglichen liegt. Alle wissen, wenn er gut drauf ist, dann ist er ein ernst zu nehmender Konkurrent, der sich nicht so leicht abschütteln lässt, und dessen Laufstärke gerade gegen Ende gefürchtet wird.
Wozu es letztlich reichen wird? Auflösung diesen Samstag ab 18:30 Uhr deutscher Zeit. Die Daumen sind jedenfalls gedrückt und wir freuen uns schon sehr auf eine spannende LANGE Nacht beim Public-Viewing im sailfish-Shop unserer Partner und Freunde von Laufland RheinMain!
Zur Einstimmung noch zwei Links zu Vorberichten und Reportagen von ZDF-Sport:
https://www.zdf.de/sport/zdf-sportreportage/der-weg-von-ptarick-lange-nach-kailua-kona-teil-100.html
https://www.zdf.de/nachrichten/zdf-morgenmagazin/lange-vorwurf-haltlos-100.html
Bilder von Getty Images, Talbot Cox und Frank Hau
