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Drei DSW´ler finishen den Inferno-Triathlon

Die Streckenlängen des Inferno-Triathlons in der Schweiz hören sich nicht so spektakulär an: 3,1 km schwimmen, 97 km Rennrad, 30 km MTB und ein Lauf von 25 km. Wenn man aber die dritte Dimension anschaut, sieht es ganz anders aus. Insgesamt müssen die Teilnehmer 5.500 Höhenmeter absolvieren: vom Thuner See bis hinauf ins Ziel auf dem 2.970 m hohen Schilthorn. Tobi Zöller, Gert Blumenstock haben den Klassiker im Berner Oberland zum zweiten Mal in Folge gemeistert. Oli Treusch, der zum ersten Mal antrat, finishte ebenfalls. Das Trio infernale wurde vom letztjährigen Finisher Maik Diergardt optimal betreut.

01_auf dem Weg zum Start_neu

Der Inferno ist in vielerlei Hinsicht ein besonderer Triathlon. Die Bergwelt mit Eiger, Mönch und Jungfrau ist atemberaubend und eine unvergleichliche Kulisse für eine Sportveranstaltung. Das Einchecken in den weit voneinander entfernten Wechselzonen in Oberhofen, Grindelwald und Stechelberg dauert fast den ganzen Tag. Zur Wettkampfbesprechung in Mürren geht es nur mit der Seilbahn und den wichtigsten Part beim Athleten-Briefing hat der Meteorologe. Denn das Wetter spielt beim Inferno eine große Rolle. Im Hochgebirge kann es auch im Sommer sehr kalt und ungemütlich werden, und die Pass-Abfahrten bei Regen gefährlich.

02_MTB-Wechselzone

Die DSW’ler hatten Glück. Die Wettervorhersage ist gar nicht so schlecht, es sollte trocken bleiben und erst am späten Nachmittag regnen. Rund 300 Athletinnen und Athleten gehen um 6.30 Uhr im Strandbad Thun an den Start. Mit 20 Grad ist die Wassertemperatur unproblematisch. Obwohl die Schwimmstrecke im Thuner See eigentlich nur geradeaus zur gegenüberliegenden Uferseite nach Oberhofen verläuft, ist die Orientierung beim Schwimmen nicht so einfach, weil mitten im See kaum Bojen gesetzt waren. Die Wechselzone auf der anderen Seite ist klein und überschaubar. Es herrscht wesentlich weniger Hektik als etwa bei einem Ironman. Manche ziehen ein komplettes Radler-Outfit an – samt Arm- und Beinlingen.

03_TobiRad

Nach dem Aufstieg aufs Rad lohnt es sich nicht, den Triathlonlenker zu benutzen, denn nach nur 300 Metern auf der Uferstraße geht es links extrem steil hoch. Die Strecke führt über den Beatenberg hoch bis zum Sundgraben auf 1202m. Nicht der Rede wert – im Vergleich zu dem, was noch folgt. Vor allem der Aufstieg auf die Große Scheidegg von Meiringen (593m) bis zur Passhöhe (1960m) hat es in sich. Es gibt Passagen, die fast 20 Prozent steil sind. Jeder Tritt fällt schwer. Für die Bergwelt haben die Fahrer keinen Blick mehr, es geht nur noch um die nächste Pedalumdrehung, die einen voranbringt. Manche müssen absteigen und schieben. Die Abfahrt nach Grindelwald ist wegen der vielen Serpentinen und der schmalen Straße nicht einfach. Man sieht sofort, wer zu den Abfahrtsspezialisten unter den Radlern gehört. Die schnellen Abfahrer können bis zum Wechsel auf das MTB viel Zeit gut machen.

04_Tobi laufen

In Grindelwald wartet Maik bereits auf seine Vereinskollegen. Beim Inferno darf ein Betreuer vor der Wechselzone die Räder in Empfang nehmen. Das erleichtert später das Auschecken. Maik ist etwas genervt, weil das Live-Tracking nicht richtig funktioniert und es keine aktuellen Ortsangaben von Gert und Oli anzeigt. „Ich habe die ganze Zeit gerätselt, ob die beiden eine Panne hatten oder wegen eines Sturzes ausgestiegen sind oder ob ich sie sogar verpasst habe“, sagt Maik. Aber alle drei DSW´ler erreichen die Wechselzone in Grindelwald und steigen auf das MTB um.

05_Beschwerlicher Aufstieg zum   Schilthorn

Auf dem MTB geht es von Anfang an zur Sache: am Anfang noch auf Asphalt, führen nach einiger Zeit geschotterte Wanderwege nach oben. Einige Abschnitte sind so steil, dass nur die wenigsten sie noch fahren können. Wenn am Horizont das Hotel Belle Vue des Alpes auftaucht, ist es bis zur Kleinen Scheidegg (2060m) nicht mehr weit. Die MTB-Abfahrt ist anfangs auf einem gut fahrbaren Schotterweg, führt über einen Single-Trail durch den Wald und über dutzende Serpentinen zur Landstraße, die nach Stechelberg führt. Obwohl es bergab geht, bleibt keine Zeit zur Erholung. Denn die unebene Fahrbahn, Steine, Wurzeln, Bremsmanöver strengen an und erfordern die volle Aufmerksamkeit.

06_Gratwanderung

Nach dem Wechsel in die Laufschuhe warten noch 2.175 Höhenmeter auf die Athleten. Die ersten fünf Kilometer geht es leicht bergab nach Lauterbrunden. Gert und Oli laufen gemeinsam, Tobi ist wie erwartet schon enteilt und weit oben am Berg. Die nächsten elf Laufkilometer sind steil, aber im Wechsel von gehen und joggen gut zu bewältigen. Kurz vor Mürren (1640m) ist es sogar für einige Zeit nochmal relativ flach. Aber danach wird es brutal steil. Manche Passagen gehen fast senkrecht nach oben. Die letzten drei Kilometer führen über Felsen, die der einsetzende Regen ziemlich glitschig macht. 500 Meter vor dem Ziel müssen die Triathleten über einen Grat laufen, der nur mit einem niedrigen Fangzaun gesichert ist. Noch ein paar Treppen hoch ins Restaurant Piz Gloria – und es ist geschafft – Finisher eines der weltweit spektakulärsten Triathlons.

07_Die letzten Meter

„Es war ein sehr harter Tag und bis auf die Laufstrecke hatte ich kein gutes Gefühl, was meine angestrebte Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr angeht, aber berghoch lief es dann und ich konnte die Intensität hoch halten. Getreu dem Motto “Hinten kackt die Ente” war ich dann am Ende doch deutlich schneller als im letzten Jahr. Da hat sich dann wohl die zuvor mit Katrin Stücher (erfolgreich essen) geplante Pacing-Strategie ausgezahlt“, sagt Tobi nach dem Rennen. Auch Oli zieht eine positive Bilanz: „Das waren vier tolle Tage. Und hoffentlich sind wir nächstes Jahr wieder am Start.“

08_Schlussfoto mit James Bond_neu

Die Ergebnisse: Tobi (9:50, 17. Gesamt/10. AK; Oli 13:01, 151 Gesamt/62.AK, Gert 13:08, 156 Gesamt/10.AK)
Der Inferno ist in der Tat einer der spektakulärsten Triathlons, die ich bislang gemacht habe. Und auf jeden Fall auch einer der härtesten.

Gert Blumenstock

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