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DSW’ler beim Ötillö-SwimRun in Hvar

Diesmal hat es geklappt: Das Team Iron-Heiner mit Martin Fleischhauer und Gert Blumenstock hat den SwimRun im kroatischen Hvar gefinisht. Im Vorjahr waren die beiden wetterbedingt am zweiten Cut-Off gescheitert. Auch diesmal wurde es knapp, wenn auch aus einem anderen Grund.

Der SwimRun in Hvar ist der jüngste Wettkampf der Ötillö World Series. Die Starter-Teams müssen in mehreren Abschnitten rund 32 Kilometer laufen und knapp 9 Kilometer schwimmen. Eine entscheidende Passage ist das drei Kilometer lange Schwimmen von der Hauptinsel zu der vorgelagerten Inselgruppe. Bei der Premiere des SwimRun Hvar im Vorjahr zieht ein Sturm über die Inseln. Wind, Wellen und die starke Strömung erschweren den Iron-Heinern die Orientierung. Sie kommen zwar auf der anderen Seite an, sind aber sehr weit vom eigentlichen Schwimmausstieg an Land gegangen. Die Folge: ein erheblicher Zeitverlust, den sie bis zum nächsten Cut-Off – einem festgelegten Punkt, der bis zu einer bestimmen Zeit passiert werden muss – nicht mehr wettmachen können.

„Heute sieht es wettermäßig ja gut aus“, sagt Gert auf dem Weg zum Start zu seinem Teamkollegen. Es ist sonnig und die Wasseroberfläche spiegelglatt. Rund 130 Teams stellen sich der Herausforderung. Vom historischen Marktplatz werden ein paar hundert Meter bis zum Hafenbecken gelaufen, Sprung ins Wasser, nach 245 Meter geht es auf der anderen Seite über Felsen an Land. Ein kurzer Lauf, ein mit 1700 Meter längeres Schwimmen, dann zu Fuß bergauf und bergab durch den Wald und Martin und Gert stehen wieder am Wasser und blicken auf die Inseln der anderen Seite.

als Laufen noch möglich war

Diesmal lassen sie sich Zeit, um sich zu orientieren. Das Schwimmziel liegt links von einer Bergkuppe, die Strömung kommt von rechts. „Also, wir halten etwas vor und schwimmen erst gegen die Strömung“, sagt Martin. Die Wassertemperatur liegt bei 15 Grad – für SwimRun-Verhältnisse sehr warm. Mit ruhigen Zügen kraulen die beiden los. Im Gegensatz zum Schwimmen im Triathlon sind sehr bald keine anderen Schwimmer mehr zu sehen. Der Wellengang ist moderat, nimmt mit der Zeit etwas zu. Martin, der vorne schwimmt, lässt einen Armzug aus und ruft Gert nach einem Blick auf die GPS-Uhr zu: „Zwei Kilometer haben wir geschafft.“ Das Team Iron-Heiner wird in diesem Jahr beim Schwimmausstieg ankommen. Die Insel kommt immer näher, jetzt ist auch die Ötillö-Beachflag zu sehen. Nur noch ein paar Meter, ein letzter Zug, Martin und Gert haben wieder festen Boden unter den Füssen. Ein Schluck warmer Tee und los geht es zum Trailrun über die Inselgruppe.

Die Laufstrecke geht über Stock und Stein, zahlreiche Passagen führen über scharfkantige Felsen direkt am Meer entlang. Das Team Iron-Heiner hätte statt im Darmstädter Stadtwald auch mal am Felsenmeer trainieren sollen. Immer mal wieder kommen die beiden aus dem Gleichgewicht. Und dann passiert es: Martin tritt in ein Loch und stürzt. Nach einer eleganten Rolle steht er schnell wieder auf den Beinen, aber der linke Knöchel ist verstaucht. „Es geht, lass uns weiterlaufen“, sagt Martin. Zuversicht hört sich anders an – immerhin ist erst ein Drittel des Rennens absolviert. Ab jetzt wird der SwimRun Hvar ein Kampf gegen die beiden noch ausstehenden Cut-Offs. Je schlechter die Laufstrecke, desto langsamer ist das Team Iron-Heiner, weil Martins Knöchel auf unebenem Boden besonders schmerzt. Leider stehen jetzt nur vier kürze Schwimmstrecken auf dem Plan – und Schwimmen geht ja nach wie vor richtig gut. Die Geh-Passagen werden immer länger, aber der Blick auf die Uhr zeigt: Der nächste Cut-Off in Hvar ist locker zu schaffen, da der SwimRun bis zum Sturz ja nach Plan verlaufen ist. Über 30 Minuten vor der Deadline kommen Martin und Gert wieder in Hvar an.

nur noch wenige Schritte bis ins Ziel

Jetzt steht ein rund 13 Kilometer langer Laufabschnitt an. Der Weg führt zunächst steil nach oben zu einer Burg, dann noch weiter und ebenso steil weiter zu einem Fort am Gipfel. An Laufen wäre hier eh nicht zu denken. Dann geht es im Wechsel leicht bergab und bergauf. Dort, wo es der Untergrund und Martins Knöchel zulassen, wird gerannt, ansonsten gegangen. Nach einer Kurve taucht eine Verpflegungsstelle auf. Gert fragt, wie weit es noch zum dritten und letzten Cut-Off ist, der vor dem nächsten Schwimmen ist. „Only 9 Kilometres. 1 Hour and 20 Minutes to go. You still have a lot of time”, lautet die Antwort.

Das Team Iron-Heiner ist sich einig. So lange die Cut-Off-Zeit noch nicht abgelaufen ist, wird das Rennen fortgesetzt. Die Dialoge in der nächsten Zeit sind eintönig. Es geht darum, wie viele Kilometer noch zu gehen sind und ob es das Team noch rechtzeitig schaffen kann. Noch 25 Minuten bis zum Cut-Off. Martin und Gert sind noch mitten im Berg, vom Meer ist nichts zu sehen. Dann geht es über Wurzeln und Steine steil bergab, das Team kommt auf eine asphaltierte Straße. Martin versucht wieder zu laufen, aber er zieht wie Lionel Sanders ein Bein nach. Und dann ist es geschafft. Das Meer und Mats und Michael sind zu sehen. Die Organisatoren der Ötillö SwimRun World Series stehen an einem Verpflegungsstand, kurz davor ist die Zeitnahme. Wäre das Team Iron-Heiner fünf Minuten später hier angekommen, wäre das Rennen jetzt zu Ende. Gert und Martin registrieren, dass nach Ihnen noch zwei weitere Teams den Cut-Off schaffen. Das Team Iron-Heiner muss jetzt nur noch zurück ins Ziel nach Hvar. Martin fragt die Organisatoren ironisch: „Wann baut Ihr denn das Ziel ab?“.

Zielfoto

700 Meter schwimmen, 1,2 Kilometer laufen, 1400 Meter schwimmen und drei Kilometer laufen. Statt rund einer Stunde werden Martin und Gert für diesen Abschnitt noch etwa zwei Stunden benötigen. Es ist später Nachmittag: neun Stunden nach dem Startschuss. Die beiden sind jetzt auf der Strandpromenade. Sie hören den Moderator, der den Zuschauern in den Straßencafés mitteilt, dass noch ein letztes Team erwartet wird. Noch eine Kurve: Der Zielbogen ist in der Tat noch nicht abgebaut. Unter dem Applaus der Flaneure und Café-Gäste gehen bzw. humpeln Martin und Gert über die Ziellinie. “Our race is complete now“ verkündet der inzwischen heisere Moderator. „Den SwimRun Hvar können wir jetzt auf unserer Liste abhaken“, sagt Martin lakonisch, der am Vortag mit seiner Frau Moni auch den SwimRun auf der Sprintdistanz gefinisht hat.

Martin und Moni beim Schwimmausstieg Martin und Moni

Gert Blumenstock

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