Am Sonntag gehört die Bundesstraße 26 aus Roßdörfer Richtung den Zeitfahrmaschinen. Rund 900 Triathleten wollen beim Darmstädter Woogsprint dabei sein – und mit der zweiten Bundesliga haben die Veranstalter vom DSW Darmstadt wieder einen sportlichen Hochkaräter aufs Programm gesetzt. „Wir schaffen es nun schon im fünften Jahr in Folge, die Deutsche Triathlon Union vom Woogsprint als Austragungsort zu überzeugen“, freut sich Thomas Knibbe vom Organisationsteam.
Dass die Großveranstaltung aber überhaupt stattfinden kann, war noch vor sechs Wochen alles andere als sicher. Bei der Entschlammung des Woogs hatte sich der Zeitplan verzögert, auf der hinteren Liegewiese wurde der Rasen daher verspätet eingesät– dieser Ort fällt als Schauplatz der Wechselzone in diesem Jahr aus. „Wir haben aber hervorragend mit dem Bürgermeister und dem Woogspersonal zusammenarbeiten können und einen gangbaren Weg gefunden“, vermeldet Knibbe. Die Wechselzone steht nun auf der vorderen Woogswiese, die Athleten werden über die Betonbrücke zum Froschweg geleitet. Zieleinlauf ist in diesem Jahr vor den Umkleiden, neben dem Kinderschwimmbecken. „Es wird etwas enger zugehen, wir haben längere Wege und mussten den Zeitplan anpassen“, räumt Knibbe ein. Dennoch bietet das Rennen den Athleten wieder einen Schwimmparcours im Woog – dieses Mal inklusive Sicht! – und als Höhepunkt die Hochgeschwindigkeitsstrecke auf der B26. „Wie auf einer Autobahn Radfahren zu können ist für viele Teilnehmer etwas ganz Besonderes.“
Erste und zweite Hessenliga sind am Start, Masters- und Seniorenliga, die Jedermänner des Volksbank-Triathlons und die Nachwuchsathleten, die im HTV-Jugendcup um Punkte kämpfen. Und natürlich: die zweite Bundesliga. Wie alle Wettkämpfe auf 750 Meter Schwimmen, zwanzig Kilometer Radfahren und fünf Kilometer Laufen unterwegs, sind in diesem Jahr gleich drei südhessische Teams beim Heimrennen vertreten. Große Hoffnung macht sich dabei der DSW selbst. Beim Auftaktrennen in Kulmbach stürmte das junge Team auf Platz zwei, gerade einmal eine Platzziffer hinter den Siegern aus Heidelberg. Auch am Woog wollen sich Philipp Weber, Michael Helis, Julius Gatermann sowie die jungen Felix Schwarz und Thomas Ott vorne einbringen. „Natürlich zielen wir auf das Podium – und es gäbe da einen Platz, über den wir uns ganz besonders freuen würden“, sagt der Cheftrainer Benjamin Knoblauch. Vor allem der starke Zweitliga-Einstand von Schwarz und Ott stimmt ihn zuversichtlich.
Auch das Rea Card Team TuS Griesheim hat es in Kulmbach aufs Treppchen geschafft. In Darmstadt stehen Lucas Braun, Dries Matthys, Max Hammann, Jesse Hinrichs und der Belgier Kristof Hendrickx zur Verfügung. Sie sollen, wenn möglich, dieses Kunststück wiederholen. „Alles unter den besten fünf nehmen wir aber gerne mit“, sagt Teamleiter Moritz Hoffmann. Erstmals wird beim Woogsprint auch die neue Südstaffel der zweiten Liga der Frauen ausgetragen. Hier freut sich insbesondere das 3defacto Team ASC Darmstadt auf den Heimvorteil. Ins Auftaktrennen in Kulmbach war die Equipe noch mit viel Unsicherheit gegangen, nach Platz drei beim Debüt überwiegt nun die Euphorie. Das Podium soll es wieder werden für Tanja Tschech, Diana Steffenhagen, Palina Dubino und Anna Schloß. „Wir haben beim Radfahren sogar schon darüber gesprochen, wie weit die Teams vorne eigentlich weg waren“, sagt Steffenhagen. Das Rennen daheim wäre nun eine gute Gelegenheit, den starken Einstand zu bestätigen. „Wir wissen, wie viele Leute beim Woogsprint da sind, an jeder Ecke steht da jemand, der uns motiviert.“
Infobox:
Das erste Rennen des Woogsprints startet am Sonntag um 8 Uhr 30 vom Steg vor der Jugendherberge. Für die Männer der zweiten Bundesliga erfolgt der Startschuss um 11 Uhr30, die Frauen folgen um 12 Uhr 15. Nachmeldungen sind am Samstag von 15 bis 18 Uhr in der Darmstädter Jugendherberge möglich.
