Triathlon Team DSW Darmstadt

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Frog & Friends bei Frommage in Fronkreisch

Dass Frösche in Frankreich gefährlich leben, ist bekannt, und so ist es verständlich, dass sich “Le Frog” Thomas Verstärkung mitnahm bei der Reise in das Land seiner genetischen Wurzeln, um hier einen gelungenen Saisonabschluss zu (üb-)erleben. Neben ihm bestand die Reisegruppe Frog & Friends aus seinem Bruder Antoine, dem Französischwunder Daniel, der fränkischen Anne und dem frankophilen Tobi. Wir machten uns auf in die Provence um am Ekiden (Anne) respektive Natureman (Rest) teilzunehmen.

Perfekt ausgestattet mit einem gemieteten Mercedes Vito, der nicht nur genug Platz für uns 5 mitsamt Rädern und Gepäck hatte, sondern durch seinen Tempomat und das Automatikgetriebe sogar theoretisch die Möglichkeit zum fliegenden Fahrerwechsel auf der Autobahn bot. So erreichten wir bereits 3 Tage vor dem ersten Rennen entspannt unser Reiseziel, das großelterliche Haus von Thomas und Antoine in Digne-les-Bains, ca. 1 Fahrstunde nördlich des Wettkampforts Les-Salles-sur-Verdon am Lac de Sainte Croix.

Die sportlichen Aktivitäten in den Tagen vor dem Wettkampf lassen sich mit 1-2 lockeren Laufeinheiten, 3 moderaten Schwimmeinheiten, einer dreistündigen entspannten Radausfahrt und einem fordernden Décathlon-Besuch zusammenfassen.

Kulinarisch ging es spannender zu. Jeden Abend wurden unter fachkundiger Anleitung von Dr. Pittich exzellente Speisen zubereitet. Für eine kontinuierliche Käsezufuhr war durch ein reichhaltiges Reservoir auch jederzeit gesorgt :-)

Natürlich wurde auch der Flüssigkeitshaushalt nicht vernachlässigt. Das Edelweißbier war leider eine große Enttäuschung, das Kronenburger (0,25 l) taugte Thomas und Daniel immerhin als Trainingsgetränk für bierathletische Aktivitäten und war nach rund 5,3 Sekunden vernichtet. Geschmacklich restlos überzeugen konnten die meisten der französischen Weine ebenso wie der aus Deutschland importierte Bierlikör!

Ja, und dann war es auch schon Samstag und die Reisegruppe brach geschlossen zur ersten Tour nach Les-Salles-sur-Verdon auf, um Anne bei Ihrem Wettkampf, dem Ekiden zu unterstützen. Leider war es nach 3 Tagen mit Dauersonnenschein der erste Tag, an dem es zeitweise ordentlich regnete. Obwohl der Wettkampf erst um 11 Uhr startete, waren wir schon gegen 9 Uhr vor Ort und hatten so noch entspannt Zeit für einen Kaffeebesuch und gute Ratschläge für Anne. Für sie verständlich auf fränkisch übersetzt lautete die Devise für’s Radfahren: „Nauf ballern und nunder gnalln!“ Nach den 750 m Schwimmen im 20°C warmen Lac de Sainte Croix ging es auf dem Rad vom Start weg gleich recht ordentlich zur Sache mit einem rund 10 km langen Anstieg auf knapp 900 m und anschließend wieder runter zum See und den letzten Teil der 25 km dann recht flach zurück zur Wechselzone. Der abschließende knapp 5km lange Lauf bot dann alles, was man auf so einer Strecke unterbringen kann: Asphalt, Trails und Treppen. Das Ziel lag rund 30 m höher im Ortskern.

Wir mussten am Schwimmausstieg nicht allzu lange auf Anne warten, unter den Top 100 erreichte sie die erste Wechselzone, zu schnell um es fotografisch festzuhalten. Auch auf dem Rad sahen wir sie nur in der letzten Abfahrt zur Wechselzone an uns vorbeirauschen, machten ihr dann aber beim Laufen nochmal Beine, wo wir sie immerhin dreimal erwischten! Als 166. der über 500 Teilnehmer und 5. Ihrer Altersklasse erreichte sie nach 1:37:33 h das Ziel und wirkte kurze Zeit später schon wieder sehr erholt.

SAMSUNG CAMERA PICTURES Den Aufbruch gestalteten wir dann zügig. Wir holten noch unsere Startunterlagen für den Natureman ab und dann ab die Post! Auf dem Heimweg nahmen wir noch ein landschaftliches Highlight mit, eine Tour durch die Gorges du Verdon. Auch wenn der Himmel immernoch recht verhangen war, boten sich uns grandiose Ausblicke über steile Schluchten und weite Hochebenen!

Bei der Rückkehr nach Digne klapperten Daniel und Thomas dann noch die Apotheken der Stadt ab, um das Schüsslersalz Nr. 7 aufzutreiben, das gegen Daniels plötzlich auftretende Rückenschmerzen helfen sollte. Natürlich ziemlich bescheiden, am Tag vor einem langen Wettkampf gebückt durch die Gegend zu schleichen wie ein alter Mann. Antoine und ich bekamen von Thomas und Daniel noch eine wertvolle Lektion in Sachen Wettkampfernährung und Thomas spendete jedem von uns glücklicherweise 5 High5-Gels, die zusammen mit 2 Powerbar Gels in einer Flasche mit Wasser aufgelöst meine Wettkampfernährung bilden sollten.

thomas-natureman Sonntags ging’s dann noch früher aus dem Bett als am Vortag, denn gegen 06:50 Uhr starteten wir schon wieder Richtung Les Salles, hatten dann aber entspannt Zeit unsere Plätze in der Wechselzone einzurichten. Anne stellte ihre außergewöhnlichen Betreuerfähigkeiten unter Beweis und nahm all unsere Vorstartbekleidung entgegen, die wir aufgrund der morgendlichen Kühle möglichst lang trugen. Zum Schwimmstart standen wir dann in einer breiten Reihe am Seeufer aufgereiht, Thomas wohl recht weit innen (mit theoretisch kürzerem Weg zur ersten Boje), Daniel und ich fast ganz außen. Meine Intention war vor allem, wilden Schlägereien bei Bedarf nach außen ausweichen zu können.

daniel-natureman Die Startsirene ertönte dann ähnlich spontan wie beim Rennen am Tag zuvor und dann stürzten sich rund 1100 Triathleten in den See. Daniel hatte ich direkt aus den Augen verloren, ich hielt mich dann auf den ersten ca. 300 m zur ersten Boje weit außen. Anschließend ging es in einer langen Geraden zu einem kurzen Landgang nach gut 1 km, wo ich dann doch etwas ins Gewühle kam und ein bisschen zurückstecken musste. Danach ging es etwas kürzer zurück, sodass die 2000 m voll wurden. Am Ende zog sich das Schwimmen und ich war sehr froh, als ich es endlich hinter mich gebracht hatte. Thomas war zu diesem Zeitpunkt schon lange aus dem Wasser, er kam mit der 7. Schwimmzeit nach 26:11 min aus dem Wasser und machte seinem Spitznamen damit wieder mal alle Ehre. Auch Daniel nahm mir immernoch rund 3:30 min ab und kam als 48. aus dem Wasser. Nach einem mäßigen Wechsel (ungünstiger Platz in der Wechselzone und viel zu weites Startnummernband) war ich froh auf dem Rad zu sitzen und freute mich auf den ersten Anstieg um gleich mal Plätze gut zu machen. Da kam aber erstmal Ernüchterung auf. Ich überholte zwar einige Fahrer aber dafür hämmerten andere an mir vorbei als gäbe es kein morgen mehr. Und das berghoch, wo ich doch eigentlich auch flott unterwegs bin! Nach der ersten Abfahrt zurück nach Salles sur Verdon starteten wir auf die Runde um den See und endlich lichtete sich das Feld vor mir. Ich beobachtete das gleiche Phänomen wie Thomas und Daniel: In den Anstiegen ballerten die Franzosen verdammt zügig hoch, im Flachen und bergab ließen sich dann wieder Plätze gut machen. Insgesamt empfand ich es als eine sehr angenehme Radstrecke und das Wetter war mit Temperaturen knapp über 20°C auch perfekt. Bei der Einfahrt Richtung Wechselzone am Ende der 92 km entdeckte ich Daniel kurz hinter Kilometer 1 beim Laufen, was mich darauf schließen ließ, dass ich nicht allzu schlecht im Rennen lag, auch wenn ich natürlich nicht wusste, wie es mit seinem Rücken ging.

tobi-nuatreman Der nächste Wechsel ging dann flott und angespornt von Annes Zuruf („Jetzt kommt eine Laufstrecke zum Genießen“) ging es ans Einsammeln. Bisher war es mir noch nie gelungen in einem Triathlon meine Laufstärke einmal wirklich unter Beweis zu stellen, aber diesmal lief es ordentlich. Auf Trails mit zum Teil kurzen aber giftigen Steigungen und sehr unebenem Untergrund ging es zunächst immer in der Nähe des Seeufers entlang bis zu einem Wendepunkt bei ca. km 7,5. Dadurch traf ich auch auf Thomas, der zu diesem Zeitpunkt noch etwa 150 m vor Daniel lag, der ganz offensichtlich schnellen Schrittes unterwegs war. Während Richtung Wendepunkt fast nur Athleten und Streckenposten unterwegs waren, änderte sich das Bild wieder deutlich mit Erreichen des Start-Ziel-Bereichs in Les Salles sur Verdon. Dort war sehr ordentliche Stimmung, die einen auch auf einem kurzen Treppenstück ordentlich Beine machte. Am Ende war noch eine kürzere Runde vom Ortskern runter zum See und wieder zurück zu absolvieren. Im Ziel lagen wir drei DSWler dann fast gleichauf, Thomas kam als 42. nach 4:41:57 ins Ziel, Daniel folgte auf Platz 47 nach 4:44:50 und ich weitere 15 Sek später auf dem nächsten Platz. Könnte man als gute mannschaftliche Geschlossenheit betrachten, auch wenn Daniel ohne sein Rückenleiden sicherlich noch etwas schneller unterwegs gewesen wäre. Etwas beeindruckt waren wir dann alle von Thomas Bruder Antoine, dessen Ausrüstung und Trainingsphilosophie sicherlich nicht der modernen Wissenschaft entsprechen, der aber ziemlich genau 1 h nach uns das Ziel erreichte und in 1:37:46 einen sehr ordentlichen abschließenden Lauf hinlegte!

Den gelungenen Abschluss unserer Reise bildete dann das abendliche eigenhändig zubereitete Pizzabuffet mit ein paar Flaschen Wein, bei dem besonders Anne wahnsinnigen Spaß hatte! ;-)

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Es war ein toller Ausflug nach Südfrankreich, vielen Dank an Daniel für die Autobeschaffung und an Thomas und Antoine für die perfekte Unterbringung!

Tobi Zöller

Und hier noch ein ziemlich cooles Renn-Video mit atemberaubenden Aufnahmen der dortigen Umgebung und Kulisse:

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