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birgit+mareike.talk | Ironman 70.3 Germany European Championship in Wiesbaden

Die malerische Hügellandschaft des Taunus bietet das Umfeld für eine der schönsten, aber auch anspruchsvollsten Radstrecken Europas bei einem 70.3 Ironman. Die selektive Laufstrecke durch einen der schönsten Kurparks Deutschlands sowie die traumhafte Kulisse des Zieleinlaufs vor dem Kurhaus Wiesbaden unter dem tobenden Beifall tausender Zuschauer rufen Momente und Emotionen hervor, die man so schnell als Athlet nicht vergisst. Birgit Adler und Mareike Kessler vom Software AG Team DSW Darmstadt gehörten zu den über 1.500 Athleten, die am 9. August 2015 dieses Triathlonspektakel am Rauenheimer Waldsee begannen und in der hessischen Landeshauptstadt gefinisht haben.

Platz AK Platz Gesamt Schwimmen Rad Laufen Gesamtzeit
Birgit Adler 9. F50-54 1023 42:47 3:34:35 2:03:28 6:28:40
Mareike Kessler 11. F35-39 670 32:51 3:16:04 1:57:46 5:52:21

Im Athletes Garden wurde das Rennen analysiert – Birgit und Mareike sprechen über Ihren Rennverlauf und die Erlebnisse des längsten halben Tages des Jahres:

Mareike, wie es scheint, bist du super mit dem Schwimmen und dem rollenden Start klar gekommen. Ist dem so?

Mir haben die Anspannung, das Adrenalin vorm Startschuss – den es auch nicht gab – gefehlt. Man geht einfach ganz entspannt über die Matte und dann schwimmt man auf einmal los. Irgendwie komisch. Das hat sich dann durch den ganzen Wettkampf gezogen und ich habe überhaupt nicht gekämpft. Mein Ziel war es 32 Minuten zu schwimmen, was auch aufgegangen ist. Aber ist musste unzählige Athleten überholen, die einfach ihr Niveau überschätzt haben. Als mir dann Thorsten Adler zurief „3. Platz nach dem Schwimmen in deiner AK.“ dachte ich nur, „oh wie geil“. Das war eines der Highlights des Tages.

Birgit, wie hast du das Konzept des rollenden Startes empfunden?

So viel wie bei diesem Schwimmen habe ich noch nie auf die Mütze bekommen. Ziel war es, deutlich unter 38 Minuten zu schwimmen. Leider bekam ich einen Schlag auf den Schneidezahn und dieser war dann erstmal taub. Auch bei mir haben sich unzählige Triathleten überschätzt und einfach in die falsche Startbox gestellt. Das ist wirklich schade. Mir hat der rollende Start überhaupt nicht zugesagt. Massenstarts finde ich spektakulärer und sind eher mein Ding.

Mareike, wie erging es dir auf den 90 Radkilometern mit über 1.600 Höhenmetern?

Wie bereits erwähnt, hat mir der Adrenalinkick von Anfang an gefehlt. Ich bekam keinen richtigen Druck aufs Pedal und bin träumend bis Idstein gefahren. Ab km 65 ging es mir besser. Habe mich bei Idstein länger mit einem Athleten aus dem Münsterland unterhalten und auf einmal hat das Radfahren auch Spaß gemacht. Die Platte runter hat es richtig Laune gemacht. Vor allem, als mein Tacho 80,86 km/h anzeigte. Das war mein zweiter besonderer Moment des Tages. In Wiesbaden war ich glücklich, dass ich ohne Sturz vom Rad gestiegen bin. Es hat nämlich nach einem kurzen Regenguss so viele Triathleten am Neroberg in Wiesbaden auf die Nase gehauen.

Birgit, du bist ja nicht wirklich die Bergziege. Wie hast du die anspruchsvolle Radstrecke erlebt?

Ich hatte ganz schön Respekt vor dieser Strecke und ich habe sie mir gut eingeteilt. Ein paar Minuten schneller wären möglich gewesen. Es gab ein längeres Teilstück wo Überholverbot war. Leider hatte ich Athleten vor mir, die auf diesen gut 3 Kilometern getrödelt, gegessen oder sich gedehnt haben. Das hat mich wirklich geärgert und mich sicherlich 2 Minuten gekostet. Durch die vielen Stürze war es mir nicht möglich 100 Prozent zu geben, da immer wieder Helfer und Polizei das Tempo drosselnden.

Es ist eh erstaunlich, dass du dich nach der Hitzeschlacht vom Ironman Frankfurt vor gut 5 Wochen für so ein hartes Rennen angemeldet hast. Birgit, wie bist du auf die Idee gekommen?

Letztendlich ist mein lieber Mann Thorsten schuld :-) Er hat mich dazu überredet. Ausserdem ist es natürlich die Nähe zu Wiesbaden. Dann kann man auch „schnell“ mal teilnehmen, ohne weite Anreise mit Übernachtung.

Nach deinen Magenproblemen bei 70.3 Ironman Luxembourg war es dein Ziel ohne Probleme durchzulaufen. Ist dir dies gelungen, Mareike?

Mit dem Magen hatte ich in Wiesbaden keine Probleme. Das ist echt super. Aber meine Beine wollte einfach nicht schnell Laufen. Gerne hätte ich eine Zeit um die 1:50 Stunden gelaufen. Aber mein Kopf wollte einfach nicht kämpfen. Bin die 21,1 km dann locker zu Ende gelaufen. Speziell meine Familie und Freude an der Strecke wollte ich nicht enttäuschen und bin das Ding zu Ende gelaufen. Zwischendrin hatte ich kurz 1-2 km Rückenschmerzen. Die habe ich dann schnell weg gedacht. Bei den letzten 4 km haben die Sehnen rechts und links am Knie wehgetan. Letztendlich zählt es, dass ich den Wettkampf beendet habe. Aber enttäuscht bin ich schon ein wenig vom abschließenden Lauf.

Wie ist es dir auf den 21,1 km durch den Kurpark ergangen, liebe Birgit?

Ich bin wirklich zufrieden mit meinem Lauf. Die Laufstrecke mit über 180 Höhenmetern ist nicht einfach und nach der harten Radstrecke waren die Beine schon etwas müde.

Mareike, wirst du ein viertes Mal in Wiesbaden an den Start gehen?

Erst mal nicht. Vor dem Rennen habe ich bereits gesagt, dass das mein letztes Mal in Wiesbaden war. 2010, 2014 und 2015 war ich am Start. Dreimal reicht für so ein anspruchsvolles Rennen. Aber es ist immer wieder ein Erlebnis, Familie, Freunde und Vereinskollegen in Wiesbaden zu sehen und von ihnen euphorisch angefeuert zu werden. Mal schauen, ob nächstes Jahr überhaupt das Rennen ein weiteres Mal in Wiesbaden ausgetragen wird, da der Waldsee in Raunheim ab 2016 nicht mehr Austragungsort des Schwimmens sein wird.

Birgit, wärst du 42 Sekunden schneller gewesen, hättest du einen Slot für die 70.3 Weltmeisterschaft im kommenden Jahr in Australien erhalten. Wie fühlt sich das für dich an?

Schon doof wenn man weiß dass die 42 Sekunden noch drin gewesen wären. Aber so ist es halt. Hätte, hätte Fahrradkette! Ich bin froh trotz holpriger Saisonvorbereitung, mit einer schweren Lungenentzündung, in diesem Jahr regelmässig Top-10-Platzierungen bei den großen Rennen in meiner AK erreicht zu haben. Der Wettkampf war super, hat Spass gemacht und mir geht es gut. Der Slot wäre eine nette Zugabe gewesen, war aber nicht mein Ziel.

Vielen Dank fürs Interview und viel Erfolg bei den nächsten Rennen!

Wiesbaden2015-2 Wiesbaden2015-1

Text: Birgit Adler und Mareike Kessler, Foto: Stefanie Hartung.

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