„Hätte mich jemand Freitagabend angesprochen ob ich mir am Sonntag einen Wettkampf zutraue: ich hätte dankend abgelehnt…“
Gegen Ende der Woche fing es an! Kaum bin ich in meinem neuen Verein und der erste Wettkampf steht an, da habe ich mir auch schon direkt eine Erkältung eingefangen. Egal, was ich vorhatte, aber Freitagabend konnte ich mich kaum noch regen; mein Weg führte direkt ins Bett. Und da es Samstag auch nicht besser wurde, hütete ich auch den ganzen Samstag das Bett. „Na Klasse!“ Da ich nun genug Zeit hatte, bereitete ich auch mal eben meine Absage für den Swim & Run am Sonntag vor. Irgendwie bin ich eingeschlafen, bevor ich die Absage rausschicken konnte.
Am Sonntagmorgen gegen 11:00 Uhr – eingepackt in meiner Decke auf dem Sofa – sagte dann etwas in mir: „Das passt schon“. Zwar fühlte ich mich platt, aber dieses Gefühl von der Erkältung, das war weg. Also habe ich meine Sachen gepackt und bin nach Darmstadt gefahren.
Der Wettkampf wurde als zweigeteilter Wettbewerb ausgetragen. Um 13:30 Uhr fiel der Startschuss für 500m Schwimmen und eine Stunde später wurde der Start für den 5,5 km Lauf gegeben. Der Lauf wurde als Jagdstart ausgeführt, wobei anhand der Rückstände aus dem Schwimmpart gestartet wurde.
Beim Schwimmen kam ich nicht so recht auf Touren. Die ersten 200m waren noch in der geplanten Zeit, aber danach musste ich abreißen lassen – fit war ich definitiv nicht. Allerdings hätte ich auch mit einer für mich optimalen Zeit nicht die Bestzeit setzen können, denn mit Florian Angert war ein hervorragender Schwimmer am Start. Dass es aber gleich 41 Sekunden Vorsprung für ihn werden – damit hätte ich nicht gerechnet. Als ob das nicht genug wäre, hatte sich auch noch ein zweiter Athlet zwischen uns geschoben und 10 Sekunden Vorsprung auf mich erschwommen. Die Erkältung und alles andere war vergessen, denn: das geht gar nicht.
So ging ich mit einer richtigen Wut auf mich selbst im Bauch auf die Strecke und wollte so schnell es ging zeigen, dass ich im Laufen nach der Verletzung wieder ganz „der Alte“ bin. Fünf Runden waren zu absolvieren und vom Start weg gab ich Vollgas. Die Pace setzte ich knapp unter 3 min/km an und so war ich nach einer Runde auf Platz zwei vorgelaufen. In der dritten Runde konnte ich Florian stellen und überholen. Die letzten zwei Runden konnte ich es mir dann erlauben, das Tempo etwas zu drosseln und mich nicht ganz auszubelasten (ich hoffe mein Körper dankt es mir und ich kriege keinen Rückschlag in die Erkältung). So kam ich zum zweiten Mal nach 2008 als Sieger beim Swim and Run Darmstadt ins Ziel.
Bemerkenswerte Randnotiz: Der Zweitplatzierte aus dem Jahr 2008 war der Schweizer Manuel Wyss. Heute ist er mein Trainer und Mentor für die neue Saison.
Sportliche Grüße,
Euer
Patrick
