Mittlerweile gehört es zum guten Ton sein sportliches Jahr bei einem der zahlreichen Silvesterläufe in Deutschland ausklingen zu lassen. Auch bei mir stehen die Läufe am Ende des Jahres hoch im Kurs. 2013 konnte ich sogar eine 10 km Bestzeit aufstellen und das aus dem vollen Training heraus. Dieses Jahr ging es für mich hauptsächlich um einen Härtetest meines Knies nach der 70.3 WM in Kanada. Somit passte dann auch die Streckenlänge des Heddesheimer Silvesterlaufes mit seinen 7,7 km.
Meine Hauptkonkurrenz brachte ich mit meinem Lauftrainingskollegen Ruben Zillig selbst mit. Da war schon klar: hier wird nicht gebummelt.
Die Strecke ging zwei Mal um den Heddesheimer See. Zu Beginn lief man ca. 500m auf einer von Schnee geräumten Strasse, bevor es um den See auf einer geschlossenen Schnee und Eisdecke sehr rutschig herging. Schwer hierbei: die Schuhauswahl. Spikes waren nicht möglich aufgrund des zu langen Asphaltstücks, flache Rennsemmel ohne Profil wären auf dem Schnee ein klarer Nachteil gewesen. Deshalb entschied ich mich mit dem Trailschuh BocoAT von Newton zu laufen. Im Nachhinein immer noch die beste Lösung!
Vom Start weg wurde an der Spitze kein cm Platz geschenkt. Nach ca. 1km war ich mit Ruben an der Spitze. An uns hing noch Joshua Sickinger. Wir hatten es geschafft, uns in dieser Dreierformation vom Feld abzusetzen und Ruben als geborener Frontrunner drückte richtig aufs Gas. Bei mir wurde aus anfänglicher Zurückhaltung aber schnell Vollgas und so musste ich nach 4 km Ruben ziehen lassen. Zu diesem Zeitpunkt fiel auch Sickinger zurück und ich lief erstmal an Position 2. Jetzt merkte ich aber langsam das doch noch die Tempohärte fehlt und mir schwanden auf dem Schneestück die Kräfte. Bei KM 6 schloss der an drei laufende Joshua auf und nach 400m Gegenwehr musste ich dann doch auch Sickinger ziehen lassen.
Als 3. lief ich somit ins Ziel und war doch nicht unzufrieden. Denn den für mich wirklich wichtigen Wettkampf,… also „Wie geht es dem Knie?“,… diesen Wettkampf hatte ich gewonnen. Das Kreuzband und die umgebenden Strukturen halten selbst einer solch harten Belastung stand und somit kamen für mich die Glücksgefühle eher aus dieser Richtung. Des Weiteren habe ich als Triathlet einmal mehr gezeigt, dass wir uns auch mit nationalen Spitzenläufern gut messen können und uns auch in deren Hauptdisziplin nicht zu verstecken brauchen.
Ich freue mich riesig auf das kommende Jahr, in dem so viele aufregende Aufgaben auf mich warten. Deshalb möchte ich einen guten Freund mit dem ich das neue Jahr bei einer Feier in Frankfurt gefeiert habe zitieren, er sagte zu mir: „Für dich gibt es in diesem Jahr nur noch ein Gas – VOLLGAS!“ So soll es sein.
In diesem Sinne ein fröhliches neues Jahr und alles alles Gute!
Mit sportlichen Grüßen, Euer,
Patrick Lange
