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3athlon.de Interview mit Nicole Leder

Auf 3athlon.de berichtet Kai Baumgartner ausführlich über das anstehende Rennen in Hawaii. Dort traf er auch Nicole Leder, die mittlerweile in Kona angekommen ist:

‘Kona ist halt immer ein eigenes Ding, ich möchte gerne ein gutes Ergebnis machen!‘

Kailua-Kona (Hi, USA) – Nicole Leder hat ein kleines Comeback gefeiert. Nach zwei Jahren mit durchwachsenen Ergebnissen ist die Darmstädterin mit den Ergebnissen von Malaysia und Frankfurt wie Phönix aus der Asche gestiegen.

3athlon.de: Nicole, Du hast von Deinen starken Jahren in Roth abgesehen sicherlich die beste Saison Deines Lebens hingelegt. Nach dem Frühjahrs Ironman konntest du das Wimpernschlagfinale von Frankfurt gegen Andrea Brede für Dich entscheiden. Trotzdem waren vor Kona stets kritische Stimmen zu hören. Manche sagen, dass Du zu leicht bist, die Saison zu lange sei oder Du zu viel Deinen Mann Lothar in Hawaii unterstützt.
Nicole Leder: Die Saison ist schon sehr lang, weil ich im Februar schon in Malaysia meinen ersten Ironman gemacht habe. Leicht bin ich natürlich auch aber das sind auch die anderen Frauen, die weit nach vorne kommen. Natascha ist sicherlich das beste Beispiel. Die Saison ist lang und es ist nicht immer leicht, man ist dann nicht mehr ganz frisch. Als Mutter hat man sicher nicht ganz die Möglichkeiten, sich um Training und Regeneration zu kümmern, wie es Profis ohne Familie können. Da fällt dann schon mal eine Einheit aus oder man verkürzt die Dinge. Ich versuche aber die Balance zu wahren.

3athlon.de: Du trainierst mit Peter Sauerland. Sind in diesem Jahr zur Vorbereitung auf Hawaii Änderungen vorgenommen worden? Wie kann man sich die Kommunikation im Rennen vorstellen?
Nicole Leder: Ja, ich war doch noch auf Mallorca zum Radtraining. Da haben wir dann Umfänge gemacht und uns spezifisch vorbereitet. Ich hoffe auf dem Rad damit stärker zu sein.
Im Rennen geht nicht viel. Peter ruft mir nach dem Schwimmen, auf der Radstrecke bei Kawaihae, an den Wechselzonen und natürlich beim Laufen die Splitzeiten zu. Richtiges Coaching mit Begleitung ist auf Hawaii nicht erlaubt.

3athlon.de: Was hast Du in diesem Jahr anders gemacht? Warum läuft es wieder?
Nicole Leder: Ich habe mich doch entschlossen auf Technik zurückzugreifen. Ich habe SRM auf dem Rad genutzt und bin nach Puls gefahren. Das Ganze war damit kontrollierter und effektiver. Vor allem an der Trettechnik haben wir gearbeitet und es hat hoffentlich etwas gebracht.

3athlon.de: In Frankfurt hast Du einen sehr schnellen Lauf realisiert und konntest damit Andrea abfangen, die auch schnell unterwegs war. Du warst in der Vergangenheit stets für schnelle Marathons bekannt. Wie kommt eine schnelle Läuferin mit den Böen zurecht, die ständig drehend in das Vorderrad greifen. Die Hitze sollte Dir ja keine Probleme bereiten…
Nicole Leder: Ja die Böen machen mir zu schaffen, im Vergleich zu sonst ist es wirklich kühler. Hitze ist kein Problem für mich. Es wäre schön, wenn es in Kona ähnlich wie in Frankfurt laufen würde. Aber Kona ist halt immer ein eigenes Ding, ich möchte gerne ein gutes Ergebnis machen.

3athlon.de: Im Rennen der Herren haben wir in den letzten Jahren gesehen, dass die erste Disziplin im Pazifik unheimlich wichtig ist. Wer da den Zug verpasst, hat praktisch schon den Ironman verloren, von Stadler mal abgesehen. Der regelmäßig nach vorne fahren kann.
Nicole Leder: Bei den Männern ist es wirklich sehr wichtig. Bei den Frauen sehe ich das dann noch nicht so, weil es nicht diese Gruppenbildung gibt. Das verteilt sich auf der Strecke. Es ist auch gut, dass wir den vorgezogenen Start haben. Das hat dem Rennen der Profis sehr geholfen und für weniger Stress und mehr Fairness gesorgt. Natürlich ist es aber wichtig auch bei den Frauen mit vorne rauszukommen. Die Zeitabstände werden immer geringer. Bummeln kann sich vielleicht Natascha erlauben. Sie ist sehr stark auf dem Rad. Aber mit Michellie [Jones] ist nun eine weitere sehr starke Radfahrerin am Start. Natascha hat sich sicher da auch verbessert. Ich selbst hoffe auch einen drauflegen zu können beim Schwimmen.

3athlon.de: Schwimmst Du auch einen dieser Anzüge?
Nicole Leder: Ja, ich habe in diesem Jahr den Blueseventy getestet und werde auf den Vorteil nicht verzichten.

3athlon.de: Kommen wir noch auf die turbulente Saison der Familie Leder zurück. Dein Mann Lothar befindet sich unter Dopingverdacht und die Geschichte scheint sich zu einem Langläufer zu entwickeln. Hat Dich das schwer beeindruckt und vielleicht sogar der Entwicklung geschadet?
Nicole Leder: Zur Sache an sich kann ich derzeit nicht viel sagen. Das liegt noch bei den Anwälten. Natürlich bin ich beeinflusst worden, so etwas geht nicht spurlos vorbei. Nach Frankfurt war dieses Hochgefühl, nach dem Superrennen und wenige Wochen später kam dann das Wellental. Ich habe dann schon 2 oder 3 Wochen gebraucht – vom Training her – um wieder mit dem Sport anzufangen. Ich habe dadurch später angefangen, vielleicht war es aber nicht die schlechteste Taktik.

3athlon.de: Wie hat das soziale Umfeld die Verdachtsmomente aufgenommen? Wie ist es Deiner Tochter im Verein und der Schule ergangen?
Nicole Leder: Eigentlich haben die Leute da sehr zurückhaltend reagiert und differenziert. Wir hatten da auch zuerst Befürchtungen. Man weiß es einfach nicht. Aber das war alles ganz OK.

3athlon.de: Blicken wir in die nahe Zukunft: Dein Lieblingswetter am Renntag?
Nicole Leder: Schön heiß und nicht ganz so windig, zumindest wenig von den ganz schlimmen Seitenwinden. Wind schon von vorne und von hinten ist OK. Nur, dass man nicht ganz so harte Crosswinds abbekommt.
(Kai Baumgartner)
3athlon.de

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