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Kommentar triathlon-Magazin Triathlon Bundesliga

In der aktuellen Ausgabe des Triathlon Magazins nimmt der Herausgeber in einem Kommentar “Stillstand ist Rückschritt” Stellung zu den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften, die in der 1. Deutschen Triathlon Liga jährlich ausgetragen werden:

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Lieber Leser, kennen Sie die Sieger der Deutschen Mannschaftsmeisterschaften im Schwimmen, der Rad-Bundesliga oder der Deutschen Mannschaftsmeisterschaften in der Leichtathletik? Nein? Das muss Ihnen nicht peinlich sein – wir kennen sie auch nicht. Obwohl wir als leidenschaftliche Journalisten diese Sportarten, die Einzeldisziplinen im Triathlon, durchaus mit Interesse verfolgen. Auch der Versuch, die Siegerteams schnell zu ergoogeln, schlägt fehl- allenfalls stößt man auf lokale Berichte über die unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragenen Mannschaftsmeisterschaften.

Die WM in Hamburg hat gezeigt Triathlon ist eine hochattraktive Sportart, wenn man sie richtig präsentiert. Hätte es an der Strecke die gleiche Begeisterung gegeben, wenn nicht Daniel Unger der Sieger gewesen wäre, sondern vier Athleten, die das gleiche Trikottragen und in der Summe ihrer Zeiten oder Platzziffern die Besten sind? Die Öffentlichkeit interessiert sich nicht für die künstlichen und sportartfremden Teamformate in Einzelkämpfersportarten, bei denen die Gesichter hinter den Mannschaftstrikots verschwinden. Der jahrelange Versuch, die Triathlon-Bundesliga als Premiumserie im Verband zu etablieren, zeigt zwar interne Erfolge – allerdings nur in engsten Szenekreisen, wo die Rennen (und die Berichterstattung darüber) sich einer gewissen Nachfrage erfreuen. Aber das kann in Zeiten, wo sich immer mehr Bewerber um Medien und Sponsoren streiten, kein Maßstab mehr sein. Wenn man den Triathlonsport insgesamt nach vorn bringen will, muss man das derzeitige Ligakonzept als gescheitert ansehen.

Denn schon die Basis innerhalb der Sportart kann mit dem Format DTL nichts anfangen – für uns immer wieder messbar an den Zugriffszahlen auf die Internet Ligaberichte und den Auswertungen von Leserumfragen und -zuschriften. Nach der NM in Hamburg muss es daher das höchste Ziel aller Beteiligten sein, Triathlon im öffentlichen Bewusstsein zu verankern. Mit einem mutigen Blick über den Tellerrand muss nun ein Angebot geschaffen werden, das mit den besten Athleten an attraktiven Schauplätzen alle Interessen vereinigt – die des Verbands, der Sportler. der Vereine sowie der Öffentlichkeit und Medien. Nur so kann ein Sponsor gefunden, nur so kann die Attraktivität auch für diejenigen erhöht werden, die eine hochklassige Rennserie verdient haben – die Athleten.

Stillstand ist Rückschritt – und die Begeisterung um die WM in Hamburg ein Jahr vor den Olympischen Spielen in Peking eine ideale Gelegenheit, die jahrelange Monotonie zu durchbrechen. Deutschland braucht eine Eliteserie, die nicht nur die Teilnehmer interessiert, sondern auch die Zuschauer und Medien elektrisiert. Undurchsichtige Wertungsmodi und der Ersatz von Köpfen durch Mannschaften sind da fehl am Platz. Wir brauchen eine Serie, in dem der Typ und nicht das Team der Star ist. Eine Serie mit Helden. Eine Serie, die auch das Potenzial bietet, die Jugend und die Altersklassen mit einzuschließen. Jetzt.

Frank Wechsel Herausgeber triathlon Magazin

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