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Gelungene Premiere – DSW’ler beim ersten Ötillö-Qualifier in Deutschland

SwimRun hat das Potenzial für einen neuen Trendsport. Am Wochenende fand in Mecklenburg-Vorpommern das erste Qualifikationsrennen in Deutschland für die Ötillö-SwimRun-WM in Schweden statt. Beim „Ötillö 1000 Lakes“ am Start waren auch zwei Teams des DSW.

Bereits die nüchternen Zahlen lassen erkennen, was den Starterinnen und Startern bei diesem Wettkampf abverlangt wird: Auf die 183 Teams warteten insgesamt rund 33 Kilometer zu Fuß und zehn Kilometer im Wasser, die sie in mehreren Abschnitten absolvieren mussten. Das längste Schwimmen sollte 1.500 Meter sein, der längste Lauf knapp acht Kilometer. Insgesamt gab es elf Schwimmpassagen, eine davon in einem Fluss. Die Temperatur in der Luft betrug nur etwa acht Grad, das Wasser war mit zehn bis zwölf Grad kaum wärmer.

Ihre SwimRun Premiere feierte Anne Hauck, die mit Thomas Pignede als Team Goldmarie und ihr Froschkönig antrat. Als Iron-Heiner starteten Martin Fleischhauer und Gert Blumenstock. Mit sieben Bussen wurden die Teilnehmer am Sonntagmorgen zum Start gebracht. Die Darmstädter Teams trafen sich dort zum ersten Mal am Wettkampf-Tag. Mehrere Stunden später gab es eine weitere Begegnung – dann auf einer der letzten Laufabschnitte.

vor_dem_start

ÖTILLÖ 1000 Lakes - 2016. Foto: JakobEdholm.com Vom historischen Burghof in Wesenberg aus wurde das Teilnehmerfeld mit einem lauten Böllerschuss auf den Weg zum Ziel in Rheinsberg geschickt. Das Feld zog sich recht schnell auseinander. Gert war froh, dass er überhaupt antreten konnte. Er war beim Training in der Grube beim Ausstieg aus dem Wasser ausgerutscht und hatte sich eine Woche vor dem Start die Muskulatur im unteren Rücken heftig gezerrt. Aber „Wille und Pille“ waren stark genug, um das Ziehen im Rücken vorerst vergessen zu lassen. Der erste Swim war etwas über 900 Meter lang. Das Wasser war sehr kalt, aber dank des Trainings an der Grube bis kurz vor dem Wettkampf-Tag waren die Darmstädter diese Temperaturen gewohnt. Anderen Mannschaften ging es nicht so gut. Nach dem nächsten Schwimmabschnitt von 1.400 Meter Länge gaben 25 Teams unterkühlt das Rennen auf. Insgesamt sollten nur 101 Teams das Ziel in Rheinsberg erreichen. Angesichts der kalten Witterung strichen die Veranstalter sogar den längsten Schwimmabschnitt und verlängerten stattdessen die Laufstrecke. Eine Ötillö-Sprecherin sagte, wegen der Kälte sei die Deutschland-Premiere wohl eines der härtesten Rennen in der zehnjährigen Ötillö-Geschichte gewesen.

verpflegung Der SwimRun rund um Rheinsberg war hart, aber ein tolles Rennen, sind sich Martin und Gert einig. Das Schwimmen in den glasklaren Seen und die Läufe durch den bunten, fast unberührten Herbstwald waren ein tolles Erlebnis. Die Darmstädter Teams absolvierten Kilometer für Kilometer, machten an jeder Verpflegungsstation Halt und nahmen Gels, Cola oder auch eine warme Gemüsesuppe zu sich. Es gab zwei Cutoffs auf der Strecke: Wer dort zu spät ankam, wurde aus dem Rennen genommen. Die DSW’ler schafften diese Hürden ohne Probleme. Und gegen Ende des Rennens gab es eine weitere Begegnung von Goldmarie und ihrem Froschkönig mit den Iron-Heiner. Auf einem schnurgeraden Waldweg liefen Anne und Thomas zügig an Martin und Gert vorbei in Richtung Ziel. Eine unglaublich starke SwimRun-Premiere von Anne.

Anne und Thomas werden in 6:08 Stunden 9. bei den Mixed Teams und 38. in der Gesamtwertung, darüber hinaus ist Anne die schnellste deutsche Frau des Tages. Rund anderthalb Minuten später folgen Martin und Gert als 40.

ziel_iron_heiner

Im nachfolgenden schildert Anne noch ihre Eindrücke des Rennens:

Spätestens nach dem Besuch beim Italiener am Samstagabend stellte sich die Frage: Was machen wir hier eigentlich? Ich habe großen Respekt vor der Distanz und kann nicht einschlafen. Andererseits bietet sich das SwimRun-Format für dem Radfahren abgeneigten Triathleten, grenzerfahrene Abenteurer und auch Leute, die möglichst viel Zeit mit ihrem täglich sporttreibendem Partner verbringen wollen, durchaus an. Perfekt für mich! Euphorisiert von Frog’n’Kraut’s weltmeisterlichem Rennen in Schweden meldeten wir uns also zum 1. Ötillö SchwimmLauf an der Mecklenburgischen Seenplatte an. Ich bekam als gelegentlicher Schönwettersportler meinen allerersten Trainingsplan und es wurde allmählich kalt.

perlenkette ÖTILLÖ 1000 Lakes - 2016. Foto: JakobEdholm.com Pünktlich um 8.30 tänzel ich also im dichten Gedränge am Seil hinter meinem Froschkönig her. Schon bald können wir uns aber in die bunte Perlenkette der Athleten einreihen, die sich auf kleinen Feldwegen durch die Nebelschwaden schlängelt – ein gigantisches Bild. Zielvorgabe: Nicht zu schnell los, sonst wird das nix. Beim ersten Schwimmen gleiten Thomas als Zugpferd und ich als Boje gemütlich an vielen Teams vorbei. Einmal schnell sein, juhu! Kurzes Stück an Land und dann gleich wieder für die längste Schwimmpassage über 1,4 km in den See. Jetzt merke ich doch, dass es trotz Speck und Neopren gar nicht mehr so warm ist. Schnell schnell Thomas, ich will wieder Laufen. Ab und zu schau ich mal nach vorne um zu Überprüfen ob wir auf Kurs sind, will aber auch kein zu großer Wasserwiderstand werden. Also immer weiter paddeln, egal wohin, hauptsache wir können bald aus dem Eiswasser raus.

ÖTILLÖ 1000 Lakes - 2016. Foto: JakobEdholm.com maerchenwald Der erste Cut-Off ist geschafft, es gibt Tee, uns geht es gut und der Eierlauf auf schockgefrosteten Füßen kann beginnen. So geht es dann eine ganze Zeit weiter. Wir bestaunen die märchenhaften Wälder, eiern durch bunte Baumtunnel, halten den ein oder anderen Plausch mit anderen Teams und schon bald zeigt Thomas’ Uhr 20 km an. Wie ging das denn? Die Strecke ist abwechslungsreich und durch den ständigen Disziplinwechsel kommt es mir gar nicht lang vor. Zwischendurch begegnen wir wohl einer guten Fee am Seeufer die uns auf französisch mitteilt, dass wir die nächsten 1,5 km nicht wie geplant schwimmend sondern zu Fuß um den See herum zurücklegen sollen. Das steigert meine Stimmung nochmals, hatte ich doch immer noch mehr Lust auf Laufen und nun ganze 12 km am Stück vor mir. Mit Sicherheit war das auch die richtige Entscheidung der Organisatoren, um weitere SwimRunner vor dem Unterkühlen zu bewahren. Durch den lauflastigen Abschnitt haben wir nun also erstmals die Chance nicht von kalt zu kalt zu kalt zu wechseln, sondern zu einem angenehmen Temperaturempfinden zurück zu finden.

gummiseil So langsam merke auch ich dass es läuft und wir gut unterwegs sind. Als bei einem kurzem Gebüschstopp auf einmal lauter grüne Männchen (die Mixed Teams) an uns vorbeiziehen ist sogar mein Ehrgeiz geweckt. Das geht so nicht! Trotz müder Arme (wann schwimmt man schon mal 8 km, das dauert ja Stunden) schwimmen wir unermüdlich weiter. Jeder gibt so viel er kann und zusammen sind wir trotzdem noch schnell – so ein Gummiseil ist einfach super! Auch im Laufen finden wir einen guten Rhythmus und erreichen bald den letzten harten Abschnitt. Mittellanges Schwimmen, kurz laufen, lange schwimmen, noch kürzer laufen und weil es so schön ist nochmal lange schwimmen. Wer das schafft, wird auch das Ziel noch sehen. Also nichts wie los.

ÖTILLÖ 1000 Lakes - 2016. Foto: JakobEdholm.com Thomas ist etwas bange vor dem zweitlängsten Schwimmen, ist ihm doch etwas frisch und wohl dadurch unwohl im Bauch. Aber mimimi, wir müssen weiter und zwischendurch eben durch den Wald rasen statt laufen. Der dritte See fühlt sich dann, überzeugt von meinen eigenen Worten, vergleichsweise gar nicht mehr so kalt an. Vor allem ist er glasklar und ich sehe dass der Frosch sich immer noch zügig durchs Wasser bewegt. Die letzten 4 km an Land laufen sich dann wie von selbst. Die Ziellinie vor Augen eilen wir, sagen wir im halben Patrick-Lange-Style, an Gert und Martin vorbei, dann vom Obelisken zum Seeufer, durchqueren den letzten See schwimmend Richtung Schloss und laufen überrascht, überwältigt und glücklich gemeinsam ins Ziel in Rheinsberg.

ziel_goldmarie_froschkoenig

Alles in allem ein lohnenswertes und unvergessliches Abenteuer mit Happy End, nicht zuletzt aufgrund der motivierenden Worte am Streckenrand und im Vorfeld. Danke!

Gert und Anne

Weiterführende Links:
https://www.facebook.com/frog.n.kraut/
http://www.tritime-magazin.de/2016/10/oetilloe-1000-lakes/
http://www.tri2b.com/triathlonnews/detail/article/oetilloe-swimrun-world-series-es-war-kalt-lang-und-hart-bei-der-deutschland-premiere-7487/
http://www.runnersworld.de/triathlon/hart-umkaempftes-rennen-beim-oetilloe-swimrun-1000-lakes.399206.htm
http://www.slowtwitch.com/News/40_air_temps_and_50_water_temps_-_TILL_1000_Lakes_in_Germany_6082.html

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