Patrick gewinnt zum dritten Mal den Klassiker des Rhein-Neckar-Cups, hier sein Rennbericht:
Am Sonntag stand für mich der „Heartbreak-Triathlon“ in Heidelberg auf dem Programm. Im letzten Jahr musste ich mich bei diesem Wettkampf, den ich zu meinen absoluten Lieblingsrennen zähle, Florian Angert geschlagen geben und verpasste das Siegtriple nach 2013 und 2014. Dementsprechend motiviert war ich, diese Scharte nun auszuwetzen. Das direkte Duell mit dem Vorjahressieger motivierte mich zusätzlich.
In den letzten Wochen seit meinem Ironmansieg habe ich mich voll und ganz auf die Regeneration und den Neuaufbau hinsichtlich des Ironman Hawaii konzentriert. Auch deshalb wurde es nun Zeit „mal wieder die Sau rauszulassen“. Die Situation, in diesem Jahr weniger oft an der Startlinie zu stehen, schärft meine Sinne umso mehr. Ich war bereit.
Um 9:30 fiel der Startschuss im Neckar. Wir schwammen 1,6 km flussabwärts. Das Schwimmen sollte den Knackpunkt des Wettkampfes bilden. Es galt, nicht zu viel Zeit auf Florian Angert, den ehemaligen Leistungsschwimmer zu verlieren. Ich rechnete mit 60-90 Sekunden. Als der Rückstand beim Radaufstieg „nur“ 40 Sekunden betrug, packte mich das Jagdfieber umso mehr. Ich stieg als Zweiter aufs Rad.
Auf dem Rad gilt es zweimal den Königsstuhl zu bezwingen und auf einer Strecke von 35 km eine Höhendifferenz von 850 Höhenmetern zu überwinden – das Herzstück des Rennens. Hier fackelte ich nicht lange und wechselte sofort in den „Angriffsmodus“!
Als wir die Altstadt passiert hatten und der erste Anstieg zum Königsstuhl zu bewältigen war, war der Rückstand schon auf 20 sek geschrumpft. Bald sah und überholte ich den Vorjahressieger und konnte mich immer mehr absetzen.
In den Abfahrten ging ich nicht volles Risiko um das Projekt „Hawaii“ nicht zu gefährden. Dennoch erreichte ich in einer Abfahrt eine maximale Geschwindigkeit von über 90 Stundenkilometer. Ich kämpfte und konnte mich immer mehr absetzen. In der Wechselzone an den Neckarwiesen war der Vorsprung auf 1:30 min angestiegen. Ich hatte auf der Radstrecke ein Ausrufezeichen gesetzt und war knapp drei Minuten schneller als letztes Jahr unterwegs.
Beim abschließenden 10 km Lauf galt es, den Druck weiterhin hochzuhalten, denn auf einer solch harten Laufstrecke, den Philosophenweg empor, weiß man nie, was passiert. Mit drei Minuten Vorsprung wurde ich im Ziel nach 1:56:59 von einem großen Publikum herzlich empfangen, was immer wieder eine besondere Atmosphäre in Heidelberg schafft und das Rennen so besonders macht.
Nun darf ich mich, neben Sebastian Kienle, einer von zwei Dreifachsiegern des Heidelbergman nennen.
In zwei Wochen steht die 70.3 Europameisterschaft in Wiesbaden an. Mit einem weiteren Sieg im Gepäck, freue ich mich auf ein hartes Kräftemessen in der Landeshauptstadt.
Viele Grüße,
Euer Patrick
Die Ergebnisse weiterer DSW’ler:
35. Matthias Stücher 2:18:11
299. Cesar Prados 2:51:06
Und hier noch der Link zum Rennvideo des Rhein-Neckar-Fernsehen
