Hallo,
letzte Woche nach meinem Trainingslager: Termine, Termine, Termine. Und mein Training kam einfach zu kurz. Das geht natürlich gar nicht. Gesagt getan, für Samstag hatte ich eine Einladung zur Einweihung des Stoppomat im Taunus und für Sonntag stand der Griesheimer Stadtlauf über 10km auf dem Plan. Also ideal für mich, um beide Termine als harte Trainingseinheit zu nutzen.
Andererseits war es auch einfach toll, an und auf den Strecken viele bekannte Gesichter zu sehen und in entspannter Runde bei bestem (teilweise aber etwas kühlem) Wetter zusammen zu sein.
Samstag
Los ging es zur Eröffnung des Stoppomaten, einem Zeitmesssystem, bei der man am Fuße des Berges eine Karte abstempelt und oben wieder aussticht und sich so mit all denen messen kann, die den Feldberg hinauf fahren. Es kam ein großes Feld an Hobbysportlern, ehemaligen Profis und aktuellen Profis zusammen – sei es aus Neugier oder einfach, um diese Aktion zu unterstützen. Allerdings war ich eingeladen, damit ich mit anderen Profis eine erste Bestmarke in den Asphalt brennen kann. Mir zur Seite waren Karl Platt (Mountainbikelegende, und Spezialist für bergige Strecken), Timo Bracht (Challenge Roth Triathlon Sieger) und Fabian Fritz (Radprofi aus Frankfurt). Wir fuhren gegen den amtierenden deutschen Mountainbike Marathonmeister Tim Böhme der den 2km kürzeren MTB Weg zur Kuppe fuhr.
Karl kannte ich schon aus gemeinsamen Trainings und einem Trainingslager auf Mallorca. Ich wußte, dass er derjenige ist, an dessen Hinterrad man sich halten sollte, wenn man oben als erster ankommen möchte. So fuhren wir zu viert in den Berg und ich immer am Hinterrad von Karl. In meinem Windschatten fuhren Timo und Fabian. Nach 6 km passierte es: erste Tempoverschärfung. Alles noch kein Problem. Immer weiter.
Der Berg wird steiler, noch 4 km zur Kuppe, Timo greift von hinten an. Wir folgen. Als nächstes übernehme ich die Pace. Als der Berg erneut steiler wird und es noch ca 1,5 km zur Kuppe sind, tritt Karl erneut an. Jetzt fange auch ich an zu beißen, klemme mich hinten rein und sehe gleichzeitig, dass Timo abreißen lassen muss. Als es auf die Kuppe zugeht ist klar, dass Karl heute den Sieg verdient hat – gemeinsam fahren wir am Stoppomaten vor. Zeit für 11,8 km: 27:30 min (den Feldberg hoch!).
Oben wartet das Fernsehen mit dem hr auf uns und einige andere Pressevertreter. Zwei Minuten später kommt Tim Böhme ins Ziel. Trotz seiner enormen Leistung von 450 Watt im Schnitt, konnte er nicht schneller sein, als wir auf der Straße. Ein sehr gelungenes Event. Und ich hatte die Bestätigung, dass ich auf dem Rad einen Riesensprung nach vorne gemacht habe!
Sonntag
Der Griesheimer Straßenlauf ist ein traditioneller Lauf, der immer wieder auch Top Läufer anlockt. Diesmal startete ich über die 10km Distanz. Mit dabei ein äthiopischer Läufer. Schon beim Einlaufen wusste ich, „Heute wird es hart!“. Meine Beine waren noch sehr müde vom Samstag und insgesamt vom erst Dienstag beendeten Trainingslager. Trotzdem ging ich ging das Rennen schnell an und war die ersten 3 km auch noch bestens im Zeitplan. Aber dann wurden die Beine richtig müde und ich konnte überhaupt nicht mehr pushen. In diesem Moment enteilte mir auch mein äthiopischer Mitläufer. Von da an lief ich mein Rennen völlig alleine. Ich lief mit allem was meine müden Beine noch hergaben, aber mehr als 32:57 Minuten war nicht mehr drin. 1:45 Minuten langsamer als meine persönliche Bestzeit – ich war nicht happy.
Gleichzeitig waren beide Rennen für mich eine harte Trainingseinheit. Trotz der Zeit im Laufwettkampf bin ich zufrieden mit mir, denn auf dem Rad konnte ich mit Weltklassespezialisten mithalten und im Laufen, wenn es mir auch einmal richtig schlecht geht, trotzdem den Schweinehund überwinden und finishen. Das sind die Eigenschaften die ich brauche, um meinem Traum ein Stück näher zu kommen.
Nächster Stop: Mallorca.
Euer
Patrick
