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SwimRun in Utö

Utö Swimrun – Laufen über Stock und Stein, Schwimmen in der Ostsee

Swim & Run ist nicht nur in Darmstadt als Auflockerung des Trainingsalltags in der Vorbereitung bekannt. In der Halle schwimmen die Teilnehmer 500 Meter und nach einer Pause geht es auf einen 5 Kilometer langen Lauf.

sr3SwimRun ist ganz anders. Gleich sind nur die Sportarten. Martin Fleischhauer und ich waren am Samstag bei einem SwimRun auf Utö, einer kleinen Insel in Schweden, die von Stockholm aus mit Bahnen, Bus und Fähre in etwa drei Stunden erreicht wird. Wir kannten die Veranstaltung nur aus dem Internet mit beeindruckenden Bildern, die  – wie wir jetzt wissen – die Realität nicht genau abgebildet haben. SimRun ist eine Sportart, die vor allem in Schweden unglaublich populär ist. Sie besteht aus Geländelauf und Schwimmen in offenen Gewässern. In Utö waren das insgesamt 30 Kilometer laufen und rund drei Kilometer Schwimmen in der Ostsee, verteilt auf elf Laufabschnitte von 350 Metern bis zu zehn Kilometern und zehn Schwimmetappen, die bis zu 450 Meter lang sind. An den Start gehen Zweier-Teams. Gelaufen wird im Neopren-Anzug, den wir oberhalb des Knies abgeschnitten haben, die Laufschuhe bleiben beim Schwimmen an. Trainiert haben wir seit Ende März, vor allem mit Läufen zur Grube, um dort zu schwimmen.

Die Regeln beim SwimRun sind einfach: Alles, was die Starter am Anfang dabei haben, müssen sie auch mit ins Ziel bringen. Einige starten deshalb mit Paddels und Pull-Buoys, wir sahen auch ein Team auf der Laufstrecke, das riesige Flossen auf dem Rücken mit sich trug. Es ist auch erlaubt, sich mit einem starken Gummiseil zu verbinden und sich zu ziehen.

Martin und ich haben uns vor dem Start gesagt, dass wir hier sind, um etwas über die Sportart zu lernen. Wir wollten es deshalb kontrolliert angehen lassen. Und das ist auch notwendig. Denn bereits das Laufen im Gelände beansprucht die Koordination und die Gelenke. Es geht überwiegend „durch die Pampa“ – durch moosbewachsene Abschnitte im Wald, wo man auf Wurzeln und Stöcke tritt, über matschige Wiesen, treibsandartige Zonen und über spiegelglatte Felsen. Wer Laufen auf diesem Terrain gewöhnt ist, hat klare Vorteile. Das haben wir nicht nur einmal gemerkt, als während eines Abstiegs zum Meer über Felsen viele Teams an uns vorbei gehastet sind. Die Schwimmstrecken scheinen vor allem den Triathleten recht kurz zu sein. Aber sie haben es in sich. Denn nach Angaben der Organisatoren lag die Wassertemperatur kaum über acht Grad. Und das hat man gemerkt – vor allem auch beim Schwimmausstieg, wenn wir uns unterkühlt – oft über glitschige Felsen – wieder ans Laufen machen müssten.

Und in puncto Lernen wissen wir jetzt, dass wir uns nicht unbedingt auf die Angaben der Veranstalter verlassen dürfen. Nach vier Schwimmabschnitten sollte es einen längeren Lauf mit sieben Kilometern geben. Unsere Renntaktik sah vor, hier die Neos obenrum wie in der Wechselzone auszuziehen, um so besser laufen zu können. Das kostet aber Zeit. Denn man muss ständig sein Leibchen mit der Startnummer tragen. Das Leibchen aus, Neo runter, Leibchen an – in dieser Zeit sind unglaublich viele Teams an uns vorbei. Keines hielt an, um ebenfalls den Neo auszuziehen. Wir waren etwas verwirrt, dachten aber, dass wir die mit unserer Methode bald wieder einholen, weil wir freier laufen können. Dann der Schock: Nach nicht einmal drei Kilometer gab es ein weiteres Schwimmen, das auf keiner Karte eingezeichnet war. Zwar nur 100 Meter kurz, aber natürlich viel zu lang, um mit heruntergelassenem Neo zu schwimmen. Also das ganze von vorne – nur in umgekehrter Reihenfolge, bis wir wieder SwimRunner waren.

utoDer Utö SwimRun, übrigens ein Qualifier für die Weltmeisterschaft in dieser Disziplin ÖtillÖ, ist ein unglaubliches Erlebnis. Psychisch und physisch herausfordernd, aber jeder Starter wird mit tollen Eindrücken belohnt. Etwa wenn man sich durchs Unterholz hinab zum Strand vorkämpft und dann die weite Ostsee mit den Inselgruppen im Blick hat.

Martin und ich haben als Team gut funktioniert und uns im Rennen konstant weiter nach vorne gearbeitet. Vor allem auf dem letzten langen Lauf über zehn Kilometer machten wird zahlreiche Plätze gut. Am Ende erreichten wir mit vier Stunden fünf Minuten in unserer Kategorie Platz 34. Insgesamt waren rund 150 Teams am Start. Weiter Infos unter SwimRun.

Das war nur der Auftakt: Für Mitte Juli sind wir für den Engadin SwimRun gemeldet. Das könnte auch interessant werden. Die Strecken betragen 46 km laufen und 6 km schwimmen in einer Höhe bis zu 2.600 Metern. Unser Fazit: SwimRun ist eine Sportart, die wir sehr empfehlen können.

Gert Blumenstock

 

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