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Ironman Countdown (3): Der mit den Haien schwimmt

Auch die letzten Tage vor dem entscheidenden Renntag können es Triathleten nicht lassen. Wer glaubt, dass die weltbesten Ausdauersportler mit der Ankunft am Airport von Kona in den Sparmodus schalten, die Beine baumeln lassen und die Zeit bis zum Startschuss des legendären Ironman auf Hawaii am Sonntagmorgen Ortszeit (MESZ Samstag 18.45 Uhr) nur noch absitzen und abhängen, der irrt. Und zwar ganz gewaltig.

Auf dem Queen K Highway mit dem Wendepunkt in Hawi, der Radstrecke, herrscht dieser Tage ebenso eine rege Betriebsamkeit wie auf dem Alii Drive, dem Zieleinlauf der Laufstrecke. “Überall wimmelt es von Sportlern. Und fast alle trainieren. Es wird gelaufen, Rad gefahren und geschwommen. Das ist das Zentrum der Triathlon-Welt”, hat der Frankfurter Thomas Tzschenke festgestellt, der erstmals in Kona startende Spiridon-Ironman, als er mit seinem Trainingspartner Andreas Klause Anfang der Woche die gefürchtete Steigung der Palani Road erklommen hatte.

Zu den unvergessenen Erlebnissen zählt für die beiden auch, einfach nur aus dem Cafe Island Lava Java die Betriebsamkeit zu beobachten. Für Erststarter sind das nach einer 24-stündigen Anreise unverzichtbare Erfahrungen. Aber auch routinierte Vielstarter, zu denen mittlerweile ja der Profitriathlet Frank Vytrisal zählt, testen und tüfteln vor Ort noch zu Wasser und zu Lande.

Der freigestellte Studienrat der Erasmus-Kittler-Schule in Darmstadt liebt besonders das Schwimmen – 2,4 Meilen à 3,86 Kilometer im offenen Meer. Montag stand etwa 45 Minuten lockeres Dauerschwimmen im Pazifik auf dem Trainingsplan. “Da genieße ich immer sehr die Unterwasserwelt und freue mich, wenn ich durch einen Fischschwarm durchschwimme”, berichtet Vytrisal, der vor zwei Jahren mal Delfinen begegnete.

Aber diesmal? “Da sah ich auf dem Boden einen richtig großen Fisch. Beim näheren Betrachten entdeckte ich eine Flosse auf dem Rücken. Da auf meinem Plan auch vier Sprints standen, habe ich die Situation gleich ausgenutzt.” Die Begegnung und der Umgang mit dem Hai sagen viel über die Lockerheit aus, mit der der fast 43-jährige Familienvater an die WM herangeht.

Einerseits wirkt Vytrisal, Siebter in diesem Jahr in Frankfurt, vor zwei Jahren auf Hawaii als 14. sogar bester Deutscher, in jeder Hinsicht wieder topfit, andererseits erwartet niemand eine Topten-Platzierung von ihm. Die Erfahrung vor Ort hilft ihm. “Anfangs habe ich immer Probleme mit der Zeitumstellung und dem Klima. Deshalb habe ich es ruhig angehen und nicht von den anderen anstecken lassen, nur um den Alii Drive hoch und runter zu blasen.”

Nicht zuletzt nach dem Trainingslager auf Fuerteventura hatte der Darmstädter wieder das Gefühl, “in allen Disziplinen einen Tick besser” geworden zu sein. Für viele Experten gilt der Diplom-Ingenieur der Kunststofftechnik als Ausnahmetalent, der eigentlich viel eher hätte Profisportler werden sollen. Doch Vytrisal bereut nichts. “Ich habe mit 25 Jahren auch schöne Dinge gemacht: Ich war viel Surfen, bin Ski gefahren. Jetzt freue ich mich über jeden Tag, an dem ich gesund meinen Sport betreiben kann.” Oder unversehrt aus dem Meer komme.

Quelle: Frank Hellmann, FR-Online.de

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