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Echo-Online: Mit Marathonrekord aufs Podium

Vor dem Ironman Europe saß Nicole Leder im Schatten eines Baumes am Langener Waldsee, danach stand sie auf dem Podium vor dem Frankfurter Römer. Mit einem überragenden Marathon kämpfte sich die Darmstädterin auf den dritten Platz.

Küsschen von Tochter Mia und Ehemann Lothar umrahmten die Strapazen. Beide gehörten zu den ersten Gratulanten im Zielbereich, beide hatten sie in den frühen Morgenstunden auf die 9:05:16 Stunden lange Reise geschickt.

Zuvor hatte sich das Triathlon-Ehepaar zusammen mit Chris McCormack, in den letzten vier Wochen Trainingspartner in Darmstadt, in einem kleinen Sitzkreis an besagtem Baum mental auf den Wettkampf eingestimmt.

Für Nicole Leder beginnt kurz danach der Dreikampf: 3,8 Kilometer Schwimmen im See, 180 Kilometer Radfahren durch City und Wetterau und ein Marathon am Mainufer. Auf Lothar Leder wartet ein Tag auf dem Sozius eines Motorrads. Anfeuern, Informieren, Aufbauen – so sieht sein Dreikampf an diesem Tag aus.

Wie seine Frau sich durch das Wasser kämpft, beobachtet er noch vom fernen Ufer. Der erste Kontakt folgt auf Kilometer eins der Radstrecke. „Jaaa, suuper“, lautet die emotionale, „Platz zwei hinter Andrea Brede“ die fachliche Ansage an der Bundesstraße, die Richtung Frankfurt führt.

Schock bei Kilometer 40: Der Sattel von Nicole Leders Rad ist „einen Stock tiefer gerutscht“, wie sie selbst später sagt. Lothar Leder und sein Pilot fahren vor, stoppen einen Materialwagen, die lose Schraube wird kurz danach festgedreht, die Position stimmt wieder.

Der Rhytmus ist aber erst mal dahin, die gute Gruppe auch. Mittlerweile liegt die spätere Siegerin Sandra Wallenhorst in Führung. An jeweils vier Stellen der beiden Radrunden informiert Lothar Leder seine Frau über den Rückstand. Am Ende der 180 Kilometer sind es auf Rang acht fast zehn Minuten auf die Erste, sechs Minuten auf die drittplatzierte Andrea Brede, mit der sie sich bei ihrem Sieg 2007 ein Sprintfinale geliefert hatte.

„4:15 Minuten auf Brede“, kann Lothar Leder schon nach drei der 42,195 Kilometern zurufen. Zwischen den zwei Wendepunkten am Sachsenhäuser Mainufer pendelt er mit dem Motorrad hin und her. Mindestens zehn Mal und mit wachsender Nervosität.

Nicole Leder dagegen wirkt extrem locker, zieht vorbei am späteren sechstplatzierten Faris Al-Sultan, der sie nicht mehr einholen wird. Einmal mehr ein „Jaaaa, suuper“. Nicole Leder zeigt keine Reaktion – Blick nach vorne und laufen, laufen, laufen . . .

„Das ist ein gutes Zeichen, wenn sie nichts sagt. Wenn sie kommuniziert, dann hat sie ein Problem“, sagt Lothar Leder, der nach eigenen Wort keine Wehmut verspürt, nicht selbst die Atmosphäre als Athlet genießen zu können.

Immerhin wurde der Streit mit Organisator Kurt Denk, der ihn 2007 indirekt des Dopings bezichtigt hatte und von dem er wiederum Schadenersatz fordern wollte, mit einem außergerichtlichen Vergleich beendet. Im nächsten will Leder beim Ironman Europe selbst wieder starten.

Nicole Leder wirkt derweil auch in ihrer achten Wettkampfstunde noch locker, liegt mittlerweile auf dem von ihr anvisierten dritten Platz. „Nicole, klasse“, „Nicole, du schaffst es“ rufen ihr die Triathleten zu, an denen sie auch am Ende des Marathons noch vorbeifliegt.

An die beiden Spitzenläuferinnen kommt sie nicht mehr heran, aber mit der Marathonzeit von 3:02:13 Stunden steigert sie ihre persönliche Bestmarke, läuft die mit Abstand beste Zeit der Frauen und wäre selbst bei den Männern auf Platz elf der Laufwertung gelandet.

„Ich bin super zufrieden, der Abstand ist geringer als erwartet“, freut sich die Darmstädterin über ihren dritten Platz hinter den bislang schnellsten Frauen auf der Ironman-Distanz, Sandra Wallenhorst und Yvonne van Vlerken. Im Vorjahr hatte sie als Zweite 25 Minuten Rückstand auf die Britin Chrissie Wellington.

Sich darauf verlassen zu können, ihren Mann regelmäßig am Streckenrand zu sehen, gebe ihr die nötige Orientierung und vor allem Sicherheit. Zudem dankte sie immer wieder Chris McCormack für das gemeinsame Training und die Motivation in den letzten Wochen: „Chris hat gesagt: Wenn du schnell rennen kannst, dann renne schnell“. Das hat Nicole Leder in beeindruckender Manier umgesetzt.

Quelle: Darmstädter Echo, Udo Döring
5.7.2009

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