Triathlon Team DSW Darmstadt

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Leon Frankenberger im Darmstädter Echo

Triathlon: Warum diese Quälerei?
Schwitzen für ein gutes Gefühl und Muskeln an der richtigen Stelle

Ich schnaufe und frage René: „Uhr?“ Er weiß schon was gemeint ist und antwortet „15 “. Kurze Zeit später folgt ein „Puh…“, weitere zehn Sekunden später ein „Nein!“ Was für Unwissende befremdlich klingt, ist eine Szene aus dem Zirkeltraining der Triathleten im Darmstädter Schwimm- und Wassersportclub 1912 – kurz DSW 12.

Bei Wettkämpfen treten wir in drei Disziplinen gegeneinander an: Schwimmen, Radfahren und Laufen. Beim DSW gibt es neben den Schwimmern noch eine Volleyball- und verschiedene Wassersportabteilungen. Ich gehöre seit zwei Jahren der Triathlonabteilung unter der Leitung von Landesjugendtrainer Benjamin Knoblauch an.

Wie jeden Mittwochabend liegen mein Kumpel René und ich auf einer Matte in der Leichtathletikhalle im Bürgerpark und das oben beschriebene Gespräch bedeutet frei übersetzt: „Wie lange noch bis zur nächsten Pause?“ – „15 Sekunden.“ 15 Sekunden später: „Puh – Endlich Pause.“ Und nachdem es wieder losgeht: „Nein! Nicht schon wieder!“ Nach vier Wiederholungen geht es weiter zur nächsten Station.

Das Zirkeltraining soll unsere Kondition verbessern. Es geht um Kraft, Ausdauer und Schnelligkeit. Unsere Übungen heißen „Maikäfer“ (auf dem Rücken liegend Arme und Beine abwechselnd diagonal zueinander führen und wieder weg strecken), „Schwimmsimulation“(auf dem Bauch liegend Kraulschwimmen) oder „Partnerbauch“ (auf dem Rücken liegend die gestreckten Beine geschlossen nach oben heben und den Schwung, wenn der Partner sie wieder Richtung Boden schubst abfangen). Das ist harte Arbeit.

Regelmäßiges Zirkeltraining gehört zum Trainingsprogramm in den Wintermonaten. Wir fangen im Herbst an mit 30 Sekunden Belastung und 20 Sekunden Pause. Dann steigert sich das Pensum bis auf die aktuellen 50 Sekunden Belastung und zehn Sekunden Pause. Während der Übungen läuft zur Ablenkung Musik. Oft sehnen wir das erlösende Stoppen der CD richtig herbei, denn die Übungen sind sehr anstrengend.

Dann stelle ich mir die Frage: „Warum tust du dir diese Quälerei immer wieder an?“ Aber am Ende des Trainings weiß ich es. Es ist einfach ein tolles Gefühl, wenn ich abends erschöpft aber mit der Gewissheit ins Bett falle, dass ich heute wieder ein bisschen besser geworden bin.

René geht es darum, allgemein fit zu sein und zu bleiben. Dafür ist vor allem das Schwimmen gut, weil es viele Muskeln aufbaut, die zum Beispiel beim Fußball weniger beansprucht werden. Wir haben beide früher Fußball gespielt, auch damals hat mir das Ausdauertraining schon Spaß gemacht. Deshalb wollte ich auf jeden Fall wieder eine Sportart mit Laufen machen. Eine befreundete Familie hat mich zum Training eingeladen und ich fand es so toll, dass ich René beim nächsten Mal gleich mitgenommen habe.

Unsere Lieblingsdisziplin ist das Laufen. Danach kommt bei René Radfahren, bei mir Schwimmen. Trotzdem würde ich nicht in die reine Laufabteilung wechseln. Das Training wäre mir viel zu einseitig. Wir trainieren drei bis fünf Mal in der Woche. Das kling viel, es ist aber auch nötig, weil wir drei völlig unterschiedliche Sportarten beherrschen müssen.

Da René und ich nicht unsere gesamte Freizeit dem Triathlon widmen wollen, machen wir pro Woche nur eine Schwimm- und eine Radeinheit. Triathleten mit Ambitionen für die deutsche Meisterschaft müssen jeden Tag mindestens eine Einheit in einer der drei Sportarten absolvieren.

Natürlich bleibt dann weniger Zeit für andere Dinge, aber das lässt sich nicht vermeiden. Während andere Jugendliche sich nach der Schule vielleicht aufs Sofa fallen lassen und zum Entspannen den Fernseher einschalten, müssen wir nach zehn Minuten wieder hoch: Um 15.30 Uhr beginnt das Training.

Als Hessischer Triathlon Leistungsstützpunkt hat der DSW bei der deutschen Jugendmeisterschaft den Mannschaftstitel in den Jahrgängen 1993 und 1994 geholt. Allerdings ohne René und mich. Unser Verein ist zwar ambitioniert, für René und mich zählt aber mehr der Spaß am Sport.

Das gilt auch für das zehntägige Trainingslager in den Osterferien. Es ist immer ein ganz besonderes Erlebnis, weil wir rund um die Uhr mit den anderen Sportlern zusammen sind und auf anderen Strecken trainieren. Im vergangenen Jahr waren wir an der Costa Brava in Spanien, dieses Jahr geht es nach Cesenatico in Italien.

Altersklassen beim Triathlon

Zuständig für Triathlon in Hessen ist der Hessische Triathlon Verband. Dieser steht unter dem Dachverband Deutsche-Triathlon-Union. Die verschiedenen Altersklassen im Triathlon sind Schüler D (Jahrgänge 03/02), Schüler C (01/00), Schüler B (99/98), Schüler A (97/96), Jugend B (95/94), Jugend A (93/92), Junioren (91/90). Jedes Jahr verschiebt sich die Tabelle um ein Jahr nach oben. Weiter Informationen zum Triathlon beim DSW gibt es unter www.tri-jugend.de.

Leon Frankenberger
27.2.2009
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