Triathlon Team DSW Darmstadt

Aktuelles & Media


Ob wir ohne Mercedes da richtig sind!

19.03.2008

Castelló vermißt die Deutschen!

Am Anfang waren sie hoch angesehen aufgrund ihrer wirtschaftlichen Stärke und dem Mut und Gottvertrauen, mit dem sie sich hier ankauften. Sie wurden auch bestens behandelt, die vielen Deutschen, die sich in den Gründerjahren der Urbanisation Ampuriabrava hier niederliessen, Häuser bauten, Geschäfte eröffneten und Handwerkerdienste anboten. Aber wie das immer so ist: wo Wohlstand einzieht, geht Wärme verloren. Lange Jahre war dieses Wassersportzentrum international: nicht nur viele Deutsche kamen, sondern auch sehr viele Holländer, Belgier, viele Franzosen, obwohl sie in der Anfangszeit nicht so viel Geld aufbringen konnten wie andere Europäer. Mit den Jahren wuchs und gedieh die großzügig angelegte Urbanisation der drei spanischen Initiatoren gewaltig und im Rathaus wurden die Katalanen stark. Es kamen sonderbare Gesetze aus Barcelona, die beispielsweise die Schilder an Geschäften nicht mehr mehrsprachig dulden wollten, sondern nur noch auf Katalanisch (gerade jetzt wurde in einem Ort weiter südlich ein Immobilienhändler mit einer Geldstrafe belegt, weil er es gewagt hatte, seine Agentur auf Spanisch anzuzeigen).

Das Interesse der Gemeinde an weltoffenen, international besetzten Veranstaltungen nahm ab, die mehrsprachige Website ließ man einschlafen und vieles andere mehr Dazu kam die jüngste, etwas undurchsichtige Initiative, die Liegeplätze mit Grundsteuern zu belegen, kurz: es gab Gründe genug für die Deutschen, sich nach anderen Gegenden umzuschauen, um ihr Geld auszugeben.

Nun bemerkt man im Gemeindeamt, dass die Deutschen mit ihren dicken Mercedesautos doch wohl ihr Gutes hatten und ihr Ausbleiben bedauerlich ist. So wurde Jesus del Val, ein Urgestein aus Ampuriabrava, nach Berlin geschickt, um Gespräche mit deutschen Institutionen aufzunehmen. Man will die Deutschen wiederhaben! Del Val sprach mit dem spanischen Botschafter in Berlin, Gabriel Busquets Aparicio und mit dem Präsidenten des Bundestages, Norbert Lammert, der seit Jahren Feriengast in Castelló und Ampuriabrava ist. Auch mit dem Vizepräsidenten des ADAS, Ulrich Klaus Becker, führte der Tourismusbeauftragte aus Castelló Gespräche. Der ADAC hatte erst kürzlich den Campingplatz La Laguna in diesem Gemeindegebiet als „Superplatz“ ausgezeichnet.

Del Val äußerte in einem Zeitungsinterview, es müsse einen neuen Anstoß geben, um „den deutschen Markt wieder anzulocken“. Als einen der Gründe, weshalb die Deutschen mehrheitlich unserer Gegend den Rücken kehrten, seien die hohen Preise. „Bei uns kostet ein Häuschen 400.000 Euro – in Deutschland bekommt man dafür einen Palast“, sagte del Val.

Nach seinen Worten „fahren die Mercedes weg, dafür kommen die Peugeots“, in Anspielung darauf, dass inzwischen viele Franzosen die Nachfolge der finanzstarken Deutschen angetreten haben, nur eben auf bescheidenerem Niveau.

Fazit: man soll die Hühner nicht schlachten, die goldene Eier legen.

A. Eisenführ

zurück zur Startseite

zur Nachrichten-Übersicht


Kontakt

Triathlon Team
DSW Darmstadt

info@dsw12.de
www.triathlon-darmstadt.de