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Die Unger Story

Von: tz – 3. 9. 2007

Wenige Stunden nach dem größten Erfolg seiner Karriere nahm Triathlon-Weltmeister Daniel Unger noch einmal sein Herz in beide Hände und machte seiner langjährigen Freundin Tina einen Heiratsantrag.

«Zum Glück hat sie angenommen, sonst wäre ich zum Gespött der Leute geworden. Aber das Risiko war überschaubar. Wir kennen uns immerhin schon seit 1994», berichtete der Sensations-Weltmeister. Auch einen Tag nach seinem Sieg bei der Heim-Weltmeisterschaft in Hamburg hatte Unger die Dimension des sportlichen Erfolges noch nicht erfasst. «Das ist alles noch wie ein Traum, ich realisiere erst langsam, was ich erreicht habe», sagte der 29-Jährige, der überraschend Gold über die olympische Distanz (1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren, zehn Kilometer Laufen) gewonnen hatte.

Mit dem öffentlichen Antrag bei der Abschlussfeier in der Hamburger Fischauktionshalle löste der Mengener eine Wettschuld ein. «Vor der WM hat mich ein Freund gefragt, was ich mache, wenn ich Weltmeister werde. Da ich nicht im Traum mit einem Sieg gerechnet habe, habe ich gesagt, dass ich meine Freundin dann frage, ob sie mich heiraten will», erzählte Unger.

Mit dem ersten Titel in der Geschichte der Deutschen Triathlon Union (DTU) hatte er das i-Tüpfelchen auf eine Heim-WM gesetzt, wie sie für die deutschen Triathleten besser nicht hätte verlaufen können. «Es war ein Wochenende mit vielen Geschenken, ein überdimensionales Event, das wir noch gar nicht einschätzen können», schwärmte DTU-Präsident Klaus Müller-Ott.

Der Mediziner hatte eine Medaille der deutschen Männer vorausgesagt. «Heute landet einer auf dem Treppchen. Das habe ich im Urin», sagte Müller-Ott. Dass mit Unger aber tatsächlich einer der fünf deutschen Starter das mutige Motto der WM-Plakate (Das Ziel ist klar: Weltmeister) umsetzte, kam für alle überraschend.

In einem begeisternden Schlussspurt setzte sich Unger gegen den spanischen Topfavoriten Javier Gomez durch und verwandelte den Hamburger Rathausplatz damit in einen Hexenkessel. Kurz vor der Ziellinie hielt er aber noch eine Sekunde inne. «Das war der Höhepunkt des gesamten Rennens, ich wollte dieses Glücksgefühl für einen Augenblick genießen», begründete der deutsche Meister von 2006 seine ungewöhnliche Aktion. «Ein Kindheitstraum ist wahr geworden.»

Noch vor drei Jahren hatte der gelernte Gas- und Wasser- Installateur den größten Tiefschlag seiner sportlichen Karriere hinnehmen müssen. Wenige Tage vor den Olympischen Spielen in Athen zwang ihn das Pfeiffer’sche Drüsenfieber zur Absage. «Sportdirektor Rolf Ebeling hat gesagt, dass ich durch den Erfolg so etwas wie Gerechtigkeit erfahren habe. Vielleicht ist das der Fall», meinte Unger.

Mit den Erfolgen von Hamburg sind die deutschen Triathleten endgültig in der Weltspitze angekommen. Neben Unger und Jan Frodeno (Saarbrücken), der als Sechster ebenfalls das Olympia-Ticket für Peking löste, untermauerten auch die deutschen Damen ein Jahr vor den Sommerspielen mit drei Top-Ten-Platzierungen ihre Ambitionen. Allen voran Ricarda Lisk auf Rang fünf sammelte Sympathien. Mit der 26-jährigen Waiblingerin und Unger könnten die Triathleten endlich auch über die olympische Distanz zwei Gesichter gefunden haben, mit denen sich die Sportart besser vermarkten lässt

Quelle: Financial Times Deutschland

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