Man muss sich doch schon sehr wundern. Das haben sich auch die Bundeskampfrichter am gestrigen Sonntag gesagt. Genauer: am Frühstückstisch, am Tage nach dem Rennen machte folgende Aussage die Runde bei den Herren Wettkampfrichtern “das Niveau der DTL 1. Liga sei ja nicht sehr hoch gewesen” und es folgte allgemeines, zustimmendes Nicken am Tisch!
Ein Blick auf die Endzeit verrät, 2:07 Std. benötigte der Sieger der Deutschen Meisterschaft Jan Froden, immerhin 2. der EM in Kopenhagen. Das ist international nur Mittelklasse. “Ja, auf dem Rad wurde ganz schön gebummelt”, so der zweite Bundes-Kampfrichter.
Soweit so gut. Was diese beiden Kampfrichter nur übersehen: Der Radparcour, der von den technischen Delegierten der DTU abgenommen und genehmigt wurde, war nicht – wie in der Sportordnung vorgesehen 40km – sondern 50 km lang. Man kann sich ja mal vermessen.
Aber wie es bei der Internationalen Deutschen Meisterschaften zu einer Verlängerung der Radtrecke um 25 Prozent kommen kann, dass erschließt sich dem aufmerksamen Beobachter nicht ohne weiteres. Und von überragender Fachkompetenz der Wettkampfrichter spicht dann die Aussage, dass auf der Radstrecke ja gebummelt wurde.
Die Veranstaltung habe Potenzial für mehr als nur eine Deutsche Meisterschaft, so der Tenor des DTU-Präsidenten vor der Veranstaltung.
Sehr löblich, aber bevor es dazu kommt, sind noch einige Hausaufgaben zu erledigen. So drehte es sich dieses Wochenende in München eigentlich auch nicht um die Frage, „Wer wird neuer Deutscher Meister“, sondern nur darum, wer wird der München Hero 2007. München Hero, eine Breitensport-veranstaltung am Sonntag, bei der Geld verdient wird und das nicht zu wenig. So muss man sich auch nicht wundern, dass bei der DM keine Zuschauer vor Ort waren, zieht man mal die Betreuer und Begleiter ab. Auch bei der Siegerehrung war die Tribüne nur spärlich besetzt. Dafür war am Badesee viel los. Einer Deutschen Meisterschaft, die lt DTU Präsident Klaus Müller-Ott angeblich Potenzial für mehr hat, nicht würdig.
Planungssicherheit gibt es jetzt aber zumindest für die Vereine der 1. Deutschen Triathlon Liga. Denn nun, beim dritten!!! Rennen der ersten Liga, gab die DTU auf drängende Nachfrage bekannt, das ein fünftes Rennen in diesem Jahr wohl ziemlich sicher sei? In Gelsenkirchen soll es stattfinden.
Am 18. August, abends um 20.00 Uhr. Und es soll eine Sprintdistanz werden – in Gelsenkirchen. Das Rennen ist in keine Triathlonveranstaltung eingebunden, d.h. es wird nur die Bundesliga an diesem Tag dort starten. Eine perfekte Organisation und hohe Zuschauerzahlen sind da gewiss. Und anschließend ist eine Riesen-Feier geplant! Schönen Dank den Machern der Liga und im voraus schon den hunderttausen Zuschauern, den Presse und Medienvertretern, die sich an diesem Abend sicherlich das Abschlussrennen anschauen und in gebührender Form dann den Deutschen Mannschaftsmeistern huldigen!
Aber wir vertrauen ganz den DTU Machern denn wir wissen, nächstes Jahr wird alles besser!
