Es läuft nicht richtig rund bei dem Menschen, der als Erster die 8 Std. Mauer in Roth unterbot. Der 3-fache Deutsche Meister über die Olympische Distanz hat 5 mal Roth und rund um den Globus div. Ironman-Veranstaltungen gewonnen.
Seit Roth 2005 läuft er nun jedoch seiner Form hinterher. In 2007 sollte es eigentlich wieder aufwärts gehen, aber beim Ironman Malysia lief es dann überhaupt nicht. 9 Std. 18 Min. standen am Ende zur Buche. Alles andere als zufrieden stellend für einem Athleten vom Kaliber eines Lothar Leders. Dieses Ergebnis wollte er so nicht stehen lassen und entschied sich kurzfristig für einen Start beim Ironman Arizona.
Ein Blick auf die nackte Platzierung lässt die Vermutung zu, dass es in Arizona nicht viel besser lief: Platz 11 und eine erneuten Endzeit über 9 Stunden. Aber dieser Blick spiegelt nur die halbe Wahrheit wieder.
Schaut man auf seine Langdistanz-Ergebnisse seit Juli 2005, wird eins deutlich: Seine einstige Stärke, den abschließenden Marathon immer deutlich unter 3 Stunden zu laufen, ist ihm, auch bedingt durch seine lange Verletzung, abhanden gekommen. Wäre ihm dieses bei seinen letzten IRONMAN-Rennen gelungen, hätte niemand von einer etwaigen Krise gesprochen:
Juli 05 Roth-Challenge (4. Platz) 8:17:41 (48:33 – 04:27:36 – 02:59:04)
Okt 05 Hawaii (50. Platz) 9:14:39 (55:07 – 04:48:54 – 03:25:50)
Juli 06 IM Germany (16. Platz) 9:01:52 (50:33 – 04:32:53 – 03:33:54)
Nov 06: IM Florida DNF
März 07: IM Malaysia (10. Platz) 9:18:06 (53:51 – 04:54:17 – 03:27:12)
April 07 IM Arizona (11. Platz) 9:04:09 (52:03 – 04:59:38 – 03:08:19)
Jetzt in Arizona gelang ihm, noch unter der Belastung vom Ironman Malysia und dem Trainingslager auf Mallorca stehend, so etwas wie ein kleiner Befreiungsschlag. Er zeigte allen, aber vor allem sich selber, dass er im Wettkampf noch einen abschließenden Marathon schnell laufen kann. Auch wenn eine Radzeit von 5 Std. für ihn nicht diskutabel sein dürfte. Beim Ironman Germany 2006 zeigte er aber, dass er auch noch eine Radzeit in guten 4:30 Std. fahren kann.
Wir, der DSW, haben uns mit Lothar und über Lothar bei seinen großen Erfolgen gefreut. Wir haben uns in seinem Schatten gesonnt und uns gerne in seiner Nähe gezeigt. Wir wissen, dass es für einen Mann, der von Erfolgen so verwöhnt war, der bereits alle Athleten dieser Welt auf irgend einer Strecke dieser Welt einmal geschlagen hat, schwierig ist, mit diesem Leistungstief umzugehen.
Wir stehen zu ihm und hoffen dass das, was er im Triathlon-Magazin im April 07 selber sagte, ganz schnell wahr wird: „Ich bin 36 Jahre alt, noch voll motiviert und möchte noch mehrere Jahre aktiv bleiben. Niemand sollte mich zu früh abschreiben.“
Lothar, wir haben dich noch nicht abgeschrieben und die Zeit, in der wir wieder über deine Erfolge schreiben können, wird kommen, da sind wir ganz sicher!
